Im Test vor 15 Jahren: Siebenmal 2.1 bis 7.1 von Creative, Logitech und Teufel
tl;dr: Neben immer schnelleren Grafikkarten und Prozessoren machten vor 15 Jahren auch Computer-Audiosysteme große Fortschritte. Im Test vor 15 Jahren traten sieben Systeme von Creative, Logitech und Teufel (Test) gegeneinander an. Das Testfeld reichte von kleinen 2.1- bis zu ausgewachsenen 7.1-Lösungen.
Von günstig bis Bassgewitter
Die drei Creative-Modelle I-Trigue 3300, 3400 und 5600 fanden sich mit Preisen von 89 bis 199 Euro in der Einsteiger- bis Mittelklasse. Dafür erhielten Kunden mit dem 3300 und 3400 zwei 2.1-Systeme für unter 100 Euro, die jeweils 9/8,5 Watt Sinusleistung pro Satellit und einen Subwoofer mit 25/24 Watt Sinusleistung boten. Das I-Trigue 5600 als relativ günstiges 5.1-System brachte es ebenfalls auf 9 Watt Sinusleistung pro Satellit und einen Subwoofer mit 24 Watt Sinusleistung. Allen drei Systemen war gemein, dass die Pegelsteuerung über Software oder eine Kabel-Fernbedienung erfolgte und der Frequenzbereich mit 30 Hz bis 20 kHz spezifiziert war.
Die Verarbeitungsqualität aller drei Creative-Modelle war auf hohem Niveau. Kritik mussten die Satelliten des I-Trigue 3300 einstecken, die aufgrund der kleinen Standfüße zum Umfallen neigten. Klanglich konnte das I-Trigue 3300 dank seines homogenen Klangbildes überzeugen – zumindest bei mittleren Pegelwerten. Bei hohen Lautstärken neigte der Subwoofer zum Dröhnen und die Satelliten zu Verzerrungen. Das I-Trigue 3400 wies im Grunde die gleichen Charakteristiken wie das kleinere Modell auf, war aber etwas pegelfester. Dafür kamen die Mitten im Klangbild etwas zu kurz. Dieses Problem besaß das I-Trigue 5600 nicht: Das Klangbild war ausgewogen, detailliert und natürlich. Am besten lagen dem I-Trigue 5600 mittlere Pegel, bei hohen Lautstärken neigte auch hier der Subwoofer zum Dröhnen.
Creative I-Trigue 3300 | Creative I-Trigue 3400 | Creative I-Trigue 5600 | |
---|---|---|---|
Gesamtspitzenleistung | 80 Watt | 85 Watt | 170 Watt |
Kanäle | 2.1 | 5.1 | |
Satellit | 9 Watt Sinus pro Kanal | 8,5 Watt Sinus pro Kanal | 9 Watt Sinus pro Kanal |
Center | / | 15 Watt Sinus | |
Subwoofer | 25 Watt Sinus | 24 Watt Sinus | |
Frequenzumfang | 30 Hz bis 20 kHz | ||
Eingänge | 2-Kanal analog (Klinke) | 5-Kanal analog (Klinke) | |
Pegelsteuerung | Software oder Kabel-Fernbedienung | ||
Besonderheiten | Dome-Mikrotreiber aus Titan | ||
Listenpreis | 89 Euro | 99 Euro | 199 Euro |
Die zweite Riege bestand aus dem Logitech Z-2300 THX als luxuriöse 2.1-Anlage sowie dem Logitech X-620 als günstiges 6.1-System. Die beiden Satelliten des Z-2300 konnten jeweils 40 Watt leisten, während der Subwoofer auf 120 Watt Sinusleistung kam. Damit war das Z-2300 in der Theorie deutlich kraftvoller als die beiden 2.1-Systeme von Creative. Bei dem X-620 bot Logitech zwei Frontsatelliten mit jeweils 7,4 Watt sowie zwei weitere mit jeweils 7,5 Watt Leistung. Der Center-Lautsprecher leistete 8 Watt Sinus und der Subwoofer kam auf 24,3 Watt Sinusleistung. Beide Anlagen wurden mit einem Frequenzbereich von 35 Hz bis 20 kHz spezifiziert. Die Pegelsteuerung erfolgte wie bei Creative mittels Software oder einer Kabel-Fernbedienung.
Die Verarbeitung der beiden Logitech-Anlagen ließ keine Wünsche offen. Bei der Klangqualität war das X-620 als „Rundum-sorglos-Paket für Spieler“ zu beschreiben. Audiophile Qualitäten waren für unter 100 Euro nicht zu erwarten, aber für die meisten Nutzer waren der angenehme, volle Bass und die nicht spitzen Höhen ausreichend. Anders das Z-2300 THX, das tiefe, differenzierte Bässe und detaillierte Mitten und Höhen bot. Für 149 Euro suchte das Z-2300 damals seinesgleichen.
Logitech X-620 | Logitech Z-2300 THX | |
---|---|---|
Gesamtspitzenleistung | 140 Watt | 400 Watt |
Kanäle | 6.1 | 2.1 |
Satellit | 2 × 7,4 Watt vorne, 2 × 7,5 Watt hinten | 2 × 40 Watt |
Center | 8 Watt Sinus | / |
Subwoofer | 24,3 Watt Sinus | 120 Watt Sinus |
Frequenzumfang | 35 Hz bis 20 kHz | |
Eingänge | 6-Kanal analog (Klinke) | 2-Kanal analog (Klinke) |
Pegelsteuerung | Software oder Kabel-Fernbedienung | |
Besonderheiten | Videospielkonsolen-Adapter | Videospielkonsolen-Adapter, THX |
Listenpreis | 99 Euro | 149 Euro |
Die beiden teuersten Modelle hörten auf die Namen Logitech Z-5500 THX und Teufel Concept G THX 7.1. Die vier Satelliten des Z-5500 boten jeweils 62 Watt Sinusleistung, der Center-Lautsprecher kam auf 69 Watt Sinusleistung und der Subwoofer mit 25-cm-Treiber auf 188 Watt. Das Concept G bot als 7.1-System gleich sechs Satelliten mit jeweils 70 Watt sowie einen Center-Lautsprecher mit weiteren 70 Watt. Der Subwoofer mit 25-cm-Treiber war mit 175 Watt Sinusleistung spezifiziert. Während das Logitech-System einen Frequenzbereich von 33 Hz bis 20 kHz abdeckte, gab Teufel den des Concept G mit zwischen 35 Hz und 20 kHz an. In dieser Preisklasse konnten Kunden auch andere Features wie eine Infrarot-Fernbedienung oder im Fall von Logitech dem sogenannten SoundTouch, der Kontrolleinheit, mit der alle Parameter des Systems eingestellt werden konnten, rechnen.
Die Verarbeitungsqualität beider Systeme war hervorragend. Kritik gab es für Teufel, da die Satelliten über keinerlei Standfüße verfügten. Das Z-5500 überzeugte klanglich mit klaren und sauberen Bässen, warmen Mitten und Höhen und einer weiten Klangbühne. Dazu waren alle Lautsprecher der Anlage äußerst pegelfest und der Subwoofer in der Lage, brachiale Bässe wiederzugeben. Ähnlich überzeugend war das Teufel Concept G, das konturierte, trockene und satte Bässe mit guten, sehr sauberen Mitten und etwas zu scharfen Höhen kombinierte. Dabei glänzte auch das Concept G mit beeindruckender Pegelfestigkeit.
Logitech Z-5500 THX | Teufel Concept G THX 7.1 | |
---|---|---|
Gesamtspitzenleistung | 1.010 Watt | 800 Watt |
Kanäle | 5.1 | 7.1 |
Satellit | 62 Watt Sinus | 70 Watt Sinus |
Center | 69 Watt Sinus | 70 Watt Sinus |
Subwoofer | 188 Watt Sinus | 175 Watt Sinus |
Frequenzumfang | 33 Hz bis 20 kHz | 35 Hz bis 20kHz |
Eingänge | 5-Kanal analog (Klinke), digital-optisch, Coax | 7-Kanal analog (Cinch) |
Pegelsteuerung | Software, Infrarot-Fernbedienung oder SoundTouch | Software oder Infrarot-Fernbedienung |
Besonderheiten | THX, Digitales Steuergerät SoundTouch | THX, Levelanzeige am Subwoofer, Phasenumkehrschalter, AutoOff |
Listenpreis | 379 Euro | 299 Euro |
Aufgrund der verschiedenen Preisklassen und Charakteristiken der Systeme konnte damals kein Proband als Empfehlung ausgewählt werden. Besonders beeindruckend war das Logitech Z-5500 THX, das mit 379 Euro aber auch das teuerste System darstellte. Nutzer konnten anhand ihres Anwendungsprofils bestimmen, welches der sieben Systeme am besten geeignet war.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Dual-GeForce-7800-GT mit externem Netzteil
- Ein unhörbarer Komplett-PC mit viel Leistung
- Externe Wasserkühler so groß wie ein Ikea-Regal
- Thermalrights SI-120 war in der Spitzenklasse zuhause
- Radeon X1800 XT und GeForce 7800 GTX im Duell
- ATi CrossFire hatte anfangs obskure Limitierungen
- Mit dem CNPS 9500 nahm Zalman den Mund zu voll
- Die GeForce 7800 GT lieferte GTX-Leistung günstiger
- Razers Copperhead war die beste Gaming-Maus
- Ein würdiger Nachfolger für die Diamondback
- Antecs P180 erbte vom gescheiterten BTX-Standard
- Sockel-939-Mainboards mit nForce 4 SLI von Asus bis MSI
- Silverstones HTPC-Gehäuse mit integriertem Display
- Der Mac mini war Apples Rechner für jedermann
- Der Pentium M lief per Adapter von Asus im Desktop-PC
- Ein Gehäuse mit Flügeltüren, das Schmetterling hieß
- Fünf Grafikkartenkühler von Arctic Cooling bis Zalman
- Arbeitsspeicher mit integriertem Bildschirm
- Apples Wechsel von PowerPC zu Intels x86-Prozessoren
- ATi CrossFire brauchte zwei verschiedene Grafikkarten
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.