ELO X Stereo, 7.1 USB & Air im Test: Mikrofon und Fazit
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Die Mikrofone bieten laut Datenblatt zwei unterschiedliche Frequenzgänge: Das X Stereo und das 7.1 USB sollen einen Umfang von 100 Hz bis 16 kHz ermöglichen, das 7.1 Air ist aufgrund der drahtlosen Verbindung – wie bei den günstigen Vertretern üblich – auf 100 Hz bis 8 kHz eingeschränkt.
Klanglich haben allerdings alle drei Mikrofone nur durchschnittliche Kost zu bieten, bei allen klingt die Stimme sehr gepresst. Das 7.1 Air liegt, der verwendeten Technik geschuldet, nur etwas oberhalb einer Telefonverbindung. Beim 7.1 USB fällt die Qualität bereits etwas besser aus. Die Stimme besitzt eine hörbar bessere Abbildung in den tieferen Frequenzen, lässt aber die hohen Bereiche etwas vermissen. Das beste Klangbild, immer auch abhängig von der verwendeten Soundkarte, liefert das Stereo X, das sowohl die unteren wie auch die oberen Frequenzen noch am besten abbildet und die Stimme dadurch voller klingen lässt – auch wenn es einen schlechten Pegel besitzt und Nutzer, sofern vorhanden, die Mikrofonverstärkung nutzen sollten.
Roccat ELO X Stereo
Roccat ELO 7.1 USB
Roccat ELO 7.1 Air
HyperX Cloud Stinger Core Wireless
Turtle Beach Stealth 600 Gen 2
Cooler Master MH670
SteelSeries Arctis 1 Wireless
SteelSeries Arctis 1
HyperX Cloud Flight
Mad Catz F.R.E.Q.4
Lioncast LX55
Lioncast LX55 USB
Speedlink Quyre
Speedlink Orios
Fnatic React
Turtle Beach Recon Spark
Lioncast LX 30
Neben den genannten Defiziten besitzen alle drei Mikrofone deutlich hörbare Probleme mit Plosivlauten, einen Popschutz, der diesen Umstand zumindest merklich reduzieren könnte, legt der Hersteller nicht bei. Darüber hinaus verfügt das Stereo X über deutlich zu vernehmendes Eigenrauschen.
Hoffnungslos überfordert sind alle drei Aspiranten mit Störgeräuschen. Die Software bietet für die USB- und Funkvariante zwar die Möglichkeit einer Rauschunterdrückung, allerdings zeigt sie im Grunde gar keine Wirkung. Der einzige Unterschied liegt in der leichten Verstärkung der Stimme, dennoch bleibt sie vor allem bei starken Störungen weiterhin schwer verständlich. Auch hier hätte ein Popschutz hörbar mehr bewirkt.
Fazit
Die neue ELO-Serie von Roccat reiht sich wie so viele vor ihr in die triste Masse aus Headsets ein, die zu Preisen unter 100 Euro alle die gleichen Features anpreisen, aber auch die immer gleichen Defizite mit sich bringen. Positiv absetzen kann sich weder ELO X Stereo noch ELO 7.1 USB noch ELO 7.1 Air.
Klanglich bieten alle drei erneut nur das, was schon so viele Headsets, die im Laufe der Zeit mit dem Aufdruck „Gaming“ auf den Schreibtischen von ComputerBase gelandet sind, vor ihnen geboten haben: Ein kaum wahrzunehmendes Bassfundament und sterile Höhen. Der Käufer hört etwas, zum Erlebnis werden Spiele aber nicht – an Musik und Filme erst gar nicht zu denken.
Auch die Mikrofon-Qualität überzeugt nur bedingt. Sicher, im Teamspeak dürften die über alle drei Vertreter aufgenommenen Stimmen verständlich bei den anderen Teilnehmern ankommen, aber das kann auch mit günstigeren Mikrofonen erreicht werden. Beim Stereo X passt die Qualität noch zum aktuellen Preis, darüber wird es dann aber bereits eng. Die kabellose Air-Variante besitzt zudem die der Übertragungstechnik geschuldete Limitierung in der Bandbreite, womit die Aufnahme bei rund 8 kHz abschneidet.
Insgesamt wirken die Stimmen bei allen drei getesteten Headsets drahtig und grell, gerade die unteren Frequenzen werden, wenn überhaupt, nur bedingt abgebildet. Mit Störgeräuschen sind alle drei Testaspiranten heillos überfordert, was an den Tonbeispielen gut zu erkennen ist. Die in der für das ELO 7.1 USB und das ELO 7.1 Air verfügbaren Desktop-Software vorhandene Geräuschunterdrückung hat keinen Effekt.
Verarbeitung und Materialwahl entsprechen ebenfalls dem, was der Mark x-fach in diesem Segment zu bieten hat. Die automatische Kopfanpassung wird von Herstellern gerne als Feature angepriesen, stellt aber im Grunde auch nur eine deutlich günstigere Variante der manuellen Einstellung dar.
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Bis 25 Euro
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26 Bis 50 Euro
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51 bis 75 Euro
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76 bis 100 Euro
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101 bis 125 Euro
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126 bis 150 Euro
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151 bis 175 Euro
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176 bis 200 Euro
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201 bis 250 Euro
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mehr als 250 Euro
Die Verarbeitung selbst ist eigentlich auf einem guten Niveau, dafür besitzen die Aufhängungen der Ohrmuscheln aus Kunststoff sowie die freiliegenden Kabel ein hohes Potenzial für Beschädigungen. Ebenso nachteilig wirken sich die nicht abnehmbaren Kabel zum Quellgerät aus.
Dass es durchaus anders geht, zeigt seit mittlerweile zwei Jahren Lioncast mit dem LX 55 (USB) (Test). Auch dieses Headset ist bei weitem nicht perfekt und besitzt ebenfalls fest verbundene Anschlusskabel sowie offenliegende Kabel an den Ohrmuscheln, dafür sind die Treiber an Metallaufhängungen angebracht und es gibt eine manuelle Größeneinstellung. Der Klang fällt dabei hörbar besser aus und auch die um Längen bessere Mikrofonqualität zeigt, was in dieser Preisklasse alles möglich sein kann.
- günstiger Preis
- mäßige Mikrofonqualität
- fest verbautes Kabel
- günstiger Preis
- langes Kabel
- mäßige Mikrofonqualität
- fest verbautes Kabel
- günstiger Preis
- mäßige Mikrofonqualität
ComputerBase wurden ELO X Stereo, ELO 7.1 USB und das ELO 7.1 Air leihweise von Roccat für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab ein NDA mit Vorgabe des frühestmöglichen Veröffentlichungstermins. Der Test ist aber erst im Nachgang erschienen.
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