Quartalszahlen: Nvidia über Rekordumsatz, Ampere und Mining
61 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr lassen Nvidia im vierten Quartal über die 5-Milliarde-Marke springen. Der Gewinn steht dem kaum in etwas nach, auch dieser legt deutlich zu und spült mit einem Anstieg um 53 Prozent 1,457 Milliarden US-Dollar in Nvidias Kassen.
GeForce als Zugpferd
Natürlich waren die neuen aber auch alten GeForce das Zugpferd im letzten Quartal. Ziemlich exakt die Hälfte des Umsatz entfällt auf die Abteilung Gaming, die damit einen Sprung von über einer Milliarde US-Dollar Umsatz im Vergleich zum Vorjahr verbuchen konnte. Die Nachfrage sei laut Nvidia „unglaublich“, das Inventar noch leerer als vor einem Quartal. Und das wird die nächsten drei Monate – Nvidias Quartal geht von Februar bis April – trotz erhöhter Produktion auch so weiter gehen, erklärte CEO Jensen Huang im Conference Call, denn die Nachfrage übersteige das Angebot weiterhin.
Nvidia äußert sich zum Mining
Mit dem Blick auf Miner, die Karten in großen Mengen kaufen, schiebt Nvidia die Schuld von sich: Sie verkaufen die Grafikchips an Partner, diese bringen die fertigen Grafikkarten dann in den Handel. Sie könnten nichts tun, sagte Nvidias Chef. Dennoch versucht sich Nvidia einmal mehr an Prognosen zum Absatz an Miner – exakt mit diesem Vorgehen ist Nvidia vor drei Jahren schon einmal krachend gescheitert und wurde dafür letztlich sogar vor Gericht gebracht.
Since our GPUs are sold to graphics card manufacturers and then onto distribution, we don't have the ability to accurately track or quantify their end use.
Analyst estimate suggest that cryptomining contributed 100 million to 300 million to our Q4 revenue were relatively small portion of our gaming revenue in Q4.
Nvidia-CEO Jensen Huang
Im Gegenzug stehen die Prognosen für die neuen Mining-Lösungen CMP von Nvidia: Nur 15 Millionen US-Dollar Umsatz erwartet Nvidia von diesen im aktuellen Quartal. Angesichts der geringeren Hashrate als die RTX-3000-Karten sieht das bereits heute eher nach einer Nebelkerze aus, als dass sie im Markt wirklich eine Änderung bewirken könnte.
Die Datacenter-Sparte wächst mit Ampere und Mellanox
Einen ähnlichen Sprung beim Umsatz wie beim Gaming legte die Datacenter-Sparte hin. Der Umsatz konnte hier fast verdoppelt werden, was nicht nur allein am Zukauf von Mellanox liegt. Laut Nvidia steuert Mellanox derzeit rund zehn Prozent vom Gesamtumsatz des Konzernes, also 500 Millionen US-Dollar bei. Die Hälfte des Umsatzsprunges geht also auf klassische Nvidia-Lösungen in dem Bereich zurück, allen voran die aktuellen Ampere-Grafiklösungen.
Das professionelle Geschäft mit GPUs als auch der Automotive-Bereich haben noch immer mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen. Kleine Workstations mit teuren Quadro-Karten sind durch das Home-Office weniger gefragt, die gesamte Automotive-Branche hängt aktuell mehr oder weniger in einem Loch aus gedämpfter Nachfrage und ausgelasteten Fabriken. Hier erwartet Nvidia später im Jahr Besserung – so wie viele Firmen der Branche.
Unterm Strich konnte das Gesamtjahr für Nvidia besser kaum laufen. Fast 16,7 Milliarden US-Dollar Umsatz (plus 53 Prozent) und 4,3 Milliarden US-Dollar Nettogewinn (plus 55 Prozent) zeigen, dass Nvidia die richtigen Fäden zieht. Und der Ausblick ist mehr als rosig. Bereits im aktuellen ersten Quartal ihres neuen Fiskaljahres erwartet der Konzern 5,3 Milliarden US-Dollar Umsatz. Und die Gewinne dürften, wie zuletzt, kaum hinten anstehen.