Devolo Mesh WLAN 2 im Test: Übertragungsraten, Leistungsaufnahme und Preise
2/3Übertragungsraten im Vergleich
Die Messungen zu den Übertragungsraten folgen denen im ersten Mesh-WLAN-Test, im Test des Mesh-WLAN-Systems der Fritz!Box, im Test des Fritz!Repeater 3000, im Test der Devolo Magic 2 WiFi next und im Test des Tenda Nova MW12.
Die Übertragungsraten im Netzwerk werden erneut mit iPerf gemessen, wobei sechs parallele Datenströme gestartet werden. Im Test werden beide Richtungen der Datenübertragung getestet, vom als iPerf-Server fungierenden Rechner zum Client und vom Client zum Server. Aufstellungsort, Einstellungen und Aufbau des Mesh-WLANs werden jeweils identisch gewählt, um eine möglichst hohe Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Maximale Übertragungsraten bei optimalen Bedingungen
Im ersten Test werden die Komponenten des Mesh-WLAN-2-Systems in einem einzigen Raum ohne Hindernisse aufgebaut. Für das schnellstmögliche Powerline werden sie alle an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen. Dieser Test symbolisiert die maximal mögliche Datenübertragungsrate im Idealfall und dient eher als theoretische Orientierung für das, was unter sehr guten Bedingungen mit den Systemen möglich ist. Client- und Server-PC sind für die Messungen per LAN-Kabel an den Powerline-Adaptern angeschlossen.
Da die Mesh-WLAN-2-Adapter technisch denen der Magic-2-WiFi-next-Serie entsprechen, fallen auch die Testergebnisse entsprechend aus und die Datenübertragungsrate liegt bis auf kleinere Schwankungen auf gleichem Niveau. Verschiedene Verbraucher im Stromnetz sind aufgrund der unterschiedlichen Testzeitpunkte nicht gänzlich ausgeschlossen, die Messungen für die maximale Übertragungsrate werden jedoch mit so wenig Verbrauchern wie möglich durchgeführt. Die theoretische Bruttodatenrate der Powerline-Adapter von 2.400 Mbit/s wird in der Praxis – wie gehabt und bekannt – nicht erreicht.
Die AVM Fritz!Box 7590 in Kombination mit dem Fritz!Repeater 3000 stellt weiterhin die schnellste Lösung im Testfeld dar.
Geschwindigkeit durch 5 Trockenbauwände über 15 m hinweg
Beim zweiten Test werden die Netzwerkkomponenten des Systems im Büro verteilt. Zwischen Server und Client liegen dabei rund 15 m und das WLAN-Signal muss fünf Trockenbauwände mit Metallständerwerk überwinden. Die Powerline-Komponenten sind nun an das normale, weit verzweigte Büro-Stromnetz an Wandsteckdosen angeschlossen. Ein Mesh-WLAN-2-Adapter ist auf halber Strecke zwischengeschaltet, ohne dass Geräte mit ihm verbunden sind. Er kann vom System als Repeater und Durchgangspunkt genutzt werden, wenn dieser Umweg schneller ist als eine direkte Verbindung der beiden weiter entfernten Adapter.
Client- und Server-PC sind mit den Adaptern erneut per LAN-Kabel verbunden, so dass im Test die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen den Komponenten über das Stromnetz des Büros getestet wird.
In diesem Test werden die üblichen Verbraucher nicht abgeschaltet, können die Messwerte über Powerline also beeinflussen. Erneut hat das verzweigte Stromnetz starke Auswirkungen auf die Übertragungsrate und halbiert diese in etwa. Mesh-WLAN-Systeme, die auf eine Übertragung via WLAN setzen und im Idealfall hierfür ein eigenes WLAN-Backbone nutzen, können sich erneut deutlich von dem Devolo Mesh WLAN 2 absetzen.
Mit WLAN am Mesh-WLAN-2-Powerline-Adapter
Für die nächsten Messungen ändert sich der Testaufbau im Büro nicht, der Client-PC wird nun aber per WLAN mit einem Abstand von rund 4 m zum Devolo-Adapter in das Netzwerk integriert. Der Server ist hingegen weiterhin per LAN-Kabel an den 15 m entfernten Adapter angeschlossen.
Die Übertragungsrate des Mesh-WLAN-2-Systems von Devolo liegt erneut auf dem Niveau der Magic-2-WiFi-next-Adapter. Insgesamt rückt das Testfeld, wenn alle Systeme auf WLAN zur Anbindung des Clients setzen, zusammen. Die Adapter von Devolo ermöglichen eine maximale Datenübertragungsrate von 876 Mbit/s mit dem über WLAN verbundenen Client. Brutto liegt diese auf 4 m Entfernung im Test an.
Hatte das System von Devolo bei den anderen Messungen den Nachteil, nicht auf WLAN zur Übertragung zwischen den Adaptern wechseln zu können, erweist sich das Powerline-Backbone jetzt als positiver Aspekt. Gerade Dualband-WLAN-Systeme müssen nun eine Verbindung über ein potenziell langsameres WLAN-Band abwickeln. Aus diesem Grund können sich die Tri-Band-WLAN-Systeme im Testfeld nun deutlicher absetzen. Sie liegen erneut auch vor den Powerline-Adaptern von Devolo.
Übertragungsrate im Einfamilienhaus über je drei Etagen und zwei Decken hinweg
Der zweite Testaufbau findet erneut in einem Einfamilienhaus über mehrere Etagen statt. In jeder Etage ist ein Powerline-Adapter installiert. Der Client ist mit dem Adapter im zweiten Stock über LAN verbunden, der Server mit dem Adapter im Erdgeschoss ebenfalls über LAN. In der ersten Etage ist ein Adapter zwischengeschaltet, der zum schnelleren Routing genutzt werden kann. Die Komponenten sind auf den Etagen jeweils so zentral wie möglich in einer Wandsteckdose platziert. Zusätzliche Verbraucher im Haushalt arbeiten normal, in den Adaptern selbst werden jedoch keine Geräte betrieben.
Auch die Mesh-WLAN-2-Adapter von Devolo ordnen sich wie die Magic-2-WiFi-next-Serie zwischen den Tri- und Dual-Band-WLAN-Systemen ein. Die Messungen, die einen Durchschnittswert über mehrere Durchläufe darstellen, zeigen aber auch, dass trotz identischer Komponenten nicht immer identische Übertragungsraten möglich sind, sondern externe Faktoren einen Einfluss auf die Übertragungsgeschwindigkeit haben. Auch wenn für die Tests stets die bestmögliche Vergleichbarkeit gewährleistet wird, kann dieser Einfluss in praxisnahen Tests nie ganz ausgeschlossen werden. Dies erklärt die leichten Schwankungen zwischen den Powerline-Sets von Devolo.
Leistungsaufnahme im Vergleich
Bei der Leistungsaufnahme gibt es erneut keine Überraschungen. Am Powerline-Adapter sind für die Messung der Leistungsaufnahme WLAN und Powerline aktiviert, Stromsparmodi hingegen deaktiviert. Beide LEDs sind wie beim Auslieferungszustand eingeschaltet. Gemessen wird die Leistungsaufnahme eines einzelnen Mesh-WLAN-2-Adapters im Leerlauf und bei aktiver Datenübertragung.
Aufgrund der beiden Übertragungstechniken liegen die Mesh-WLAN-2-Adapter wie die anderen Powerline-Geräte am oberen Ende der Leistungsaufnahme des Testfelds. Devolo gibt mit maximal 12,1 Watt sogar einen noch etwas höheren Strombedarf an, die deklarierte typische Leistungsaufnahme von 8,9 Watt bestätigen jedoch auch die Messwerte. Im Standby mit aktiviertem Energiesparmodus fällt der Verbrauch auf 5,3 Watt, wenn kein LAN-Anschluss belegt ist.
Mesh-WLAN-Preise im Vergleich
Mit rund 336 Euro ist das Devolo Mesh WLAN 2 Multiroom Kit im Handel unter dem unverbindlichen Preis von 370 Euro erhältlich, aber rund 60 Euro teurer als das entsprechende Multiroom-Set der Magic-2-WiFi-next-Generation. Das System von Tenda ist als Tri-Band-WLAN-System vergleichsweise günstig, die schnellste Kombination von AVM liegt mit 400 Euro auch preislich am höchsten. Amazons eero Pro ist mit 328 Euro derzeit rund 150 Euro unter UVP erhältlich.
Preis | |
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Devolo Mesh WLAN 2 Multiroom-Kit | 336 Euro |
Devolo Mesh WLAN 2 Starter Kit | 224 Euro |
Tenda Nova MW12 | 217 Euro |
Devolo Magic 2 WiFi next Multiroom Kit | 277 Euro |
TP-Link Deco P9 (3er-Set) | 240 Euro |
eero Pro (3er-Set) | 328 Euro* |
Netgear Orbi Voice (RBK50V) | 300 Euro |
Google Nest WiFi (2er-Set) | 259 Euro |
Fritz!Box 7590 + Fritz!Repeater 2400 + Fritz!Powerline 1260E WLAN Set | 185 + 77 + 138 Euro = 400 Euro |
Fritz!Box 7590 + Fritz!Repeater 3000 + Fritz!Repeater 2400 | 185 + 109 +77 Euro = 371 Euro |
Ein einzelner Magic-2-WiFi-next-Adapter von Devolo, der das Mesh-WLAN-System mit gleichen Spezifikationen erweitern kann, kostet im Handel derzeit 122 Euro.
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