Globaler PC-Markt: Deutliche Erholung trotz Komponentenmangel
Trotz des Mangels an diversen Komponenten wie Prozessoren, GPUs und Netzwerkchips hat der globale PC-Absatz im ersten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich zugelegt. Laut IDC-Studie wurden rund 30 Millionen PCs mehr ausgeliefert, was ein Wachstum von 55 Prozent bedeutet. Allerdings war das Vorjahresergebnis sehr schwach.
55 Prozent mehr PCs abgesetzt
Die Marktforscher von IDC haben ermittelt, dass im ersten Quartal 2021 knapp 84 Millionen Personal Computer (PC), inklusive Desktop-Computern, Notebooks und Workstations, abgesetzt wurden. Im ersten Jahresviertel 2020 waren es hingegen nur gut 54 Millionen, allerdings war dieses auch das schwächste Quartal seit 2016, da das Coronavirus wie auch Lieferengpässe bei Intel ihre Spuren hinterließen.
Somit kann die Branche zum Jahresauftakt den anhaltenden Engpässen bei PC-Komponenten und Lieferketten trotzen. Gegenüber dem vierten Quartal 2020 ging der Absatz zwar um 8 Prozent zurück, doch sei dies der kleinste Rückgang vom traditionell starken Weihnachtsgeschäft (Q4) auf den Jahresauftakt (Q1) seit dem Jahr 2012, so der IDC-Bericht.
Unternehmen | Absatz* 1Q21 | Marktanteil 1Q21 | Absatz* 1Q20 | Marktanteil 1Q20 | Wachstum 1Q21/1Q20 |
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1. Lenovo | 20.401 | 24,3% | 12.826 | 23,7% | 59,1% |
2. HP Inc. | 19.237 | 22,9% | 11.722 | 21,7% | 64,1% |
3. Dell Technologies | 12.946 | 15,4% | 10.495 | 19,4% | 23,4% |
4. Apple | 6.692 | 8,0% | 3.164 | 5,8% | 111,5% |
5. Acer Group | 5.837 | 7,0% | 3.364 | 6,2% | 73,5% |
Andere | 18.868 | 22,5% | 12.552 | 23,2% | 50,3% |
Gesamt | 83.981 | 100,0% | 54.123 | 100,0% | 55,2% |
*Auslieferungen in Tausend Stück Quelle: IDC Quarterly Personal Computing Device Tracker, 9. April 2021 |
Bei den fünf größten PC-Anbietern ist weiterhin Lenovo mit nun 24,3 Prozent Marktanteil nach Absatz führend vor HP und Dell. Apple rutschte mit einem Absatzwachstum von 111,5 Prozent auf den vierten Rang vor Acer.
Hohe Nachfrage und Chipmangel treiben Preise
Teils habe sich die unerfüllte Nachfrage aus dem Vorjahr auf dieses Jahr übertragen. Die Nachfrage nach PCs sei nach wie vor „extrem groß“. In Kombination mit Engpässen bei Computer-Elektronik, die sich wohl noch über das ganze Jahr hinwegziehen werden, sind die durchschnittlichen Verkaufspreise zudem deutlich gestiegen. Wachstum sei vor allem in den Bereichen Gaming, leistungsstarken Notebooks für Unternehmen und Touchscreen-Geräten im Bildungssektor zu beobachten. Die Branche sei ob der hohen Nachfrage optimistisch, blickt aber mit Sorge auf die kommenden Jahre, wenn die Nachfrage wieder drastisch einbrechen könnte. Dann würden Kunden aber von deutlich niedrigeren Preisen profitieren.
Die unerfüllte Nachfrage aus dem vergangenen Jahr hat sich auf das erste Quartal übertragen, und der zusätzliche Bedarf aufgrund der Pandemie hat das Volumen weiter erhöht, [...] Der Markt hat jedoch weiterhin mit Rückschlägen zu kämpfen, einschließlich Komponentenmangel und Logistikproblemen, die jeweils zu einem Anstieg der durchschnittlichen Verkaufspreise beigetragen haben.
Jitesh Ubrani, Research Manager für IDCs Mobile Device Tracker