Mountain Makalu 67 im Test: Gaming-Maus-Premiere im Stil der Model D

Fabian Vecellio del Monego
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Mountain Makalu 67 im Test: Gaming-Maus-Premiere im Stil der Model D

Die Makalu 67 ist die erste Maus des deutschen Startups Mountain. Im Test hinterlässt das Eingabegerät einen positiven Eindruck, kann aber nie herausragend glänzen. Angesichts der starken Konkurenz im Genre stellt das Gaming-Modell daher keine Empfehlung, wohl aber eine potentielle Option mit alternativer Passform dar.

Das deutsche Startup Mountain machte zunächst Anfang 2020 mit der modularen Tastatur Everest auf sich aufmerksam. Im Spätsommer folgte dann die Ankündigung einer leichtgewichtigen Gaming-Maus für Palm-Grip-Nutzer. Zunächst war die Makalu 67 im Oktober 2020 per Kickstarter zu erwerben, bevor das Eingabegerät Anfang dieses Jahres den regulären Handel erreichte. Zumindest vereinzelt, denn auf breiter Front erhältlich ist das Modell nach wie vor nicht.

Zur unverbindlichen Preisempfehlung von rund 60 Euro konkurriert sie jedenfalls direkt mit Glorious' Model D (Test), die in der Kategorie leichter Palm-Grip-Mäuse derzeit als Standardempfehlung angesehen werden kann. In gleicher Nische liegt auch Razers DeathAdder V2 (Test), die gemäß UVP etwas teurer zu Buche schlagen sollte, de facto aber seit geraumer Zeit zu ebenbürtigen Kosten erhältlich ist. Entsprechend schwer hat es Mountains Maus-Einstand – beide genannten Konkurrenzprodukte bieten bereits ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und lassen kaum Kritik zu. Und zuletzt hat Corsair mit der Sabre RGB Pro (Test) eine weitere gelungene Maus im gleichen Preisbereich platziert. Im Test soll sich daher klären, ob die Makalu 67 eine valide Alternative darstellen kann.

Mountain Makalu 67
Glorious PC Gaming Race Model D
Ergonomie: Rechtshändig
Sensor: PixArt PAW-3370
Optisch
Lift-Off-Distance: 1,0–2,0 mm
PixArt PMW-3360
Optisch
Lift-Off-Distance: 1,5–3,0 mm
Auflösung: 400–19.000 CPI
5 Stufen
400–12.000 CPI
6 Stufen
Geschwindigkeit: 10,2 m/s 6,3 m/s
Beschleunigung: 490 m/s²
USB-Abfragerate: 1.000 Hz
Primärtaster: Omron D2FC, 50 mio. Klicks Omron D2FC, 20 mio. Klicks
Anzahl Tasten: 6
Oberseite: 2
Linksseitig: 2
6
Oberseite: 4
Linksseitig: 2
Sondertasten: Mausrad
cpi-Umschalter
Software: 5 Profile
vollständig programmierbar
Makroaufnahme, Angle-Snapping
Interner Speicher: 5 Profile
10 Profile
vollständig programmierbar
Makroaufnahme
Interner Speicher: 1 Profil
Beleuchtung: Farbe: RGB, 8 adressierbare Zonen
Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife
Reaktiv
cpi-Indikator
Farbe: RGB, 1 adressierbare Zone
Modi: Atmend, Wellen, Farbschleife
cpi-Indikator
Gehäuse: 126 × 70 × 43 mm
Hartplastik, Beschichtung
128 × 67 × 42 mm
Hartplastik
Gleitfüße: PTFE (rein)
Variante
128 × 67 × 42 mm
Hartplastik
Glanzelemente
Gleitfüße: PTFE (rein)
Gewicht: 67 Gramm (o. Kabel)
68 Gramm (o. Kabel)
Variante
69 Gramm (o. Kabel)
Anschluss: 1,80 m, umwickelt USB-A-Kabel, 2,00 m, umwickelt
Preis: 60 € ab 40 € / ab 39 € / ab 57 € / ab 50 €

Angeboten wird die Maus sowohl in schwarzer als auch weißer Farbgebung, wobei die unverbindliche Preisempfehlung teilweise übertroffen wird: Ab Lager lieferbar ist die weiße Makalu 67 aktuell nur bei einem Händler – und zwar für 65 Euro.

Rechtshänder-Chassis mit schlichter Form und Materialwahl

Zwar handelt es sich, wie bereits erwähnt, bei allen vier genannten Mäusen um Palm-Grip-Eingabegeräte – das heißt, dass die Modelle ihre Nutzer animieren, möglichst die gesamte Handfläche auf den Rücken der Maus abzulegen –, doch im Detail finden sich Unterschiede. Während die linke Flanke der Makalu 67 eine deutliche konkave Linienführung vorweist, ist auf der rechten Seite kaum eine Mulde spürbar: Ring- und kleinem Finger wird lediglich eine konvexe Oberfläche geboten. Die Makalu 67 verfügt an der entsprechenden Stelle zwar über einige Rillen, diese verlaufen allerdings so, dass sie kaum Halt bieten können. Damit gleicht die Formgebung der Mountain-Maus eher der einer Model D, während Sabre RGB Pro und vor allem DeathAdder V2 rechtsseitig griffiger sind – sei es durch ausladendere Kurven oder eine angepasste Oberflächenbeschaffenheit.

Denn während Corsair und Razer vereinzelt auf Glanz- respektive Gummielemente setzen, besteht die Oberfläche der Makalu 67 durchweg aus mattem, leicht rauem Kunststoff – ebenso wie bei der Model D. Letztere ist allerdings im vorderen Bereich ein wenig höher und überdies deutlicher asymmetrisch geformt, sodass sie eine leichte – und bequeme – Rechtsneigung der Hand impliziert. Bedingt trifft das auch auf Sabre RGB Pro und DeathAdder V2 zu, allerdings nur sehr eingeschränkt auf die Makalu 67. Deren Chassis ist folglich eine recht sichere, wenig gewagte Wahl; die drei anderen Nager können aber potentiell besser in der Hand liegen, falls die Formgebung gefällt. Hier gilt es, soweit möglich, auszuprobieren.

Erwähnenswert ist darüber hinaus noch die Formgebung der Primärtasten­abdeckungen. Diese fallen bei der Makalu 67 gänzlich plan bis konvex aus, während die anderen drei Mäuse je eine konkave Griffmulde bieten. Jene ist bei asymmetrischen Palm-Grip-Modellen gang und gäbe, während Mountain auch hier an einer passiveren Linienführung festhält.

Hervorragende Gleiteigenschaften

Ein erstklassiges Ergebnis erzielt Mountain bei den Gleiteigenschaften. Einerseits wiegt die Makalu 67 mit ihrem namensgebenden Gewicht von 67 g sehr wenig; kaum eine ähnlich große Palm-Grip-Maus ist leichter. Glorious' Model D liegt auf gleichem Niveau, während die Sabre RGB Pro marginal und die DeathAdder V2 spürbar schwerer ausfällt – leicht sind aber alle vier Nager. Ebenso geringe Unterschiede finden sich bei den flexiblen Kabeln und den Gleitfüßen. Lediglich Corsair verbaut kein reines PTFE, in der Praxis gleitet die Sabre RGB Pro allerdings ungefähr auf einem Niveau mit Razers Eingabegerät.

Auf höchstem Niveau ließe sich an dieser Stelle kritisieren, dass die Gleitelemente der Makalu 67 weniger abgerundet sind als die der Glorious- oder Razer-Pendants, was sich in einer geringfügig höheren Lautstärke beim Umherschieben der Maus bemerkbar macht. Nach einigen Wochen des Gebrauchs werden die Kanten der Füße aber so weit abgeschliffen sein, dass kein Unterschied mehr feststellbar ist. Letztlich ist Mountains Einstand einer Model D bezüglich der Gleiteigenschaften ebenbürtig, während Sabre RGB Pro und DeathAdder V2 kaum spürbar schlechter gleiten – und damit noch immer sehr gut.

Beleuchtung ist in Ausmaß und Sättigung dezent

Mehr oder minder obligatorisch ist bei Gaming-Mäusen mittlerweile eine Beleuchtung. Mountain hat sich für eine verhältnismäßig dezente Umsetzung entschieden und einen leuchtenden Streifen um das Mausrad und die Taste auf dem Mausrücken gelegt. Innerhalb dieses Ovals befinden sich überdies vier Indikator-LEDs, die über die aktuell gewählte Sensorauflösung Auskunft geben – in statisch weißer Farbe, während besagter Streifen über acht RGB-Leuchtdioden verfügt.

Anzumerken ist allerdings, dass die tatsächlich wiedergegebenen Farben nicht unbedingt denen entsprechen, die per Software konfiguriert wurden. Einerseits, weil die Farbtöne selbst oftmals nicht getroffen werden – ein Problem, das die meisten Mäuse mit RGB-LEDs teilen –, und andererseits, weil die Farben stets nicht satt, sondern ein wenig verwaschen wirken. Bemerkbar macht sich das vor allem bei der klassischen RGB-Farbschleife, die bei der Makalu 67 eher weiß als bunt wirkt. Löblich ist derweil, dass alle acht RGB-LEDs einzeln adressierbar sind – aufgrund des geringen Abstands ist der kreative Spielraum aber dennoch begrenzt.

Omron-Standardkost mit drei Sekundärtasten

Nachdem zuletzt viele Hersteller besonders ausgefeilte Taster in den Fokus rückten und mit kürzerer Reaktionszeit sowie geringerem Verschleiß warben, verbaut Mountain bei der Makalu 67 bekannte Standardkost: Als Primärtaster kommen zwei Omron-D2FC-Schalter zum Einsatz. Die lediglich auf dem Papier bedeutsame Lebenszeit liegt bei bis zu 50 Millionen Klicks. Da das Gros der Konkurrenz auf die gleichen oder ähnliche Schalter setzt – darunter auch Glorious und Corsair bei Model D respektive Sabre –, steht Kritik hierbei auf schwerem Stand. Eine Ausnahme stellt jedoch die DeathAdder V2 dar, die Razer-typisch mit optomechanischen Primärtastern daherkommt und folglich Vorteile bei der Haltbarkeit bieten kann.

Das rührt daher, dass die Erfahrung mit mechanischen Primärtastern lehrt, dass Korrosion oder Verschmutzungen der Kontakte früher oder später zu fehlerhaftem Auslöseverhalten führen können. Dadurch werden beispielsweise ungewollte Doppelklicks bei einfachen Betätigungen begünstigt. Zwar muss allein diese Möglichkeit nicht dazu führen, dass die Tasten der Makalu 67 schnell kaputtgehen, besonderen Schutz genießen sie aber auch nicht. Zumindest abseits dessen gefallen linke und rechte Maustaste allerdings: Pre- und Post-Travel sind zwar vorhanden, das geringe Ausmaß stört allerdings nicht. Die linksseitigen Seitentasten weisen hingegen einen deutlich spürbaren Pre-Travel auf, während das Klickgefühl des Knopfes auf dem Mausrücken ein wenig schwammig ausfällt – das ist aber Kritik auf hohem Niveau.

Mountain Makalu 67
Glorious Model D
Razer DeathAdder V2
Corsair Sabre RGB Pro

Positiv hervorheben lässt sich derweil bei sämtlichen Tasten der Makalu 67 eine geringe Lautstärke. Das gilt auch für die Bedienung des Mausrads, wenngleich die minimale Akustik unter anderem durch eine recht geringe Rasterungsstärke erkauft wurde. Schlimm ist das nicht, jedoch sollten Nutzer bei Mittelklicks darauf achten, nicht versehentlich am Rad zu drehen.