Nvidia: Die GeForce RTX 3050 (Ti) feiert als Laptop GPU Premiere

Jan-Frederik Timm
30 Kommentare
Nvidia: Die GeForce RTX 3050 (Ti) feiert als Laptop GPU Premiere
Bild: Nvidia

Parallel zu Intels Vorstellung neuer High-End-Notebook-CPUs stellt Nvidia mit der GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU zwei neue Einstieg-GPUs für mobile Gaming-PCs vor. Sie folgen auf GeForce RTX 3080 und 3070 Laptop GPU (Test) sowie GeForce RTX 3060 Laptop GPU (Test) und setzen auf den GA107-Chip, der RT- und Tensor-Kerne besitzt.

Die mobilen 50er bekommen RT- und Tensor-Kerne

Basierend auf Turing hatte Nvidia bei der kleinsten Grafikkarte aus der 60er-Serie (GeForce RTX 1660 Ti (Max-Q) mit TU116) sowie der 50er-Serie (GeForce GTX 1650 (Ti) (Max-Q) mit TU117) wie im Desktop die RT- und Tensor-Kerne noch gestrichen, die mobilen GeForce RTX 3050 Laptop GPU und RTX 3050 Ti Laptop GPU bieten diese Funktionseinheiten jetzt. Damit sind Echtzeit-Raytracing nach Microsoft DXR (Nvidia RTX) und KI-Funktionen wie DLSS oder durch KI beschleunigte Anwendungs-Szenarien (zum Beispiel Denoising in der Render-Vorschau) möglich.

GeForce RTX 3050 Ti und 3050 Laptop GPU

Während sich die mobilen GeForce GTX 1650 Ti und GeForce 1650 nur durch die maximale Verlustleistung und damit den Takt unterscheiden (Ti nannte sich im Endeffekt die schnellste Konfiguration), basieren beide Varianten bei der GeForce RTX 3050 auf zwei unterschiedlichen Konfigurationen des neuen GA107-Chips aus der Ampere-Generation. Die GeForce RTX 3050 Ti Laptop GPU dürfte mit 2.560 Ampere-Shadern auf den Vollausbau setzen, die GeForce RTX 3050 Laptop GPU wurde um 512 Shader und damit exakt 20 Prozent beschnitten. Das gilt auch für die RT- und Tensor-Cores.

Nvidia GeForce RTX 3050 und 3050 Ti Laptop GPU
Nvidia GeForce RTX 3050 und 3050 Ti Laptop GPU (Bild: Nvidia)

Keinen Unterschied gibt es beim Speicherausbau (4 GB GDDR6), dessen Anbindung über ein 128 Bit breites Interface sowie dessen Takt, der unabhängig von der Variante und ob es sich um eine Max-Q-Version handelt mit 12 Gbps angebunden ist.

Neue Laptop GPUs von 35 bis 80 Watt

Wie bei den größeren mobilen GeForce RTX 3000 können OEMs die maximal zulässige Verlustleistung auch bei den GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPUs aus einem breiten Intervall wählen: Konfigurationen von 35 bis 80 Watt sind möglich, wobei die Versionen mit 35 bis maximal 50 Watt als „Max-Q-Modelle“ gelten.

Wie von GeForce RTX 3080, 3070 und 3060 Laptop GPU bekannt, steht das aber auch bei der GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU nicht mehr in der Produktbezeichnung, sondern ist lediglich über den Treiber ersichtlich. Nvidia verkauft Max-Q in dieser Generation gezielt als Effizienz-Feature und möchte den unmittelbaren Bezug zu einer besonders niedrigen Verlustleistung und damit auch Rechenleistung nicht mehr so in den Vordergrund stellen. Als Reaktion auf die massive Kritik zum Jahresanfang hat Nvidia es Partnern mittlerweile aber auferlegt, maximale Verlustleistung und/oder Takt offen zu kommunizieren.

GeForce RTX 3000 Laptop GPUs vs. GeForce RTX 2000 (Mobile)/Max-Q
80er-Serie 70er-Serie 60er-Serie 50er-Serie
Version RTX 3080 RTX 2080 RTX 3070 RTX 2070 RTX 3060 RTX 2060 GTX 1660 Ti RTX 3050 GTX 1650
Ti Non-Ti Ti/Non-Ti
GPU GA104 TU104 GA104 TU104 GA106 TU106 TU116 GA107 GA107 TU117
CUDA-Kerne 6.144 2.944 5.120 2.304 3.840 1.920 1.024 2.560 2.048 1.024 – 896
RT-Kerne 48 40 30 20 16
Tensor-Kerne 192 160 120 80 64
Boost-Takt (MHz)* 1.245–1.710 735 – 1.380 1.290 – 1.620 885 – 1.215 1.283–1.703 960 1.335 – 1590 1.035 – 1.695 1.057 – 1.740 1.125 – 1.560
Speicherkapazität 16 GB GDDR6
8 GB GDDR6
8 GB GDDR6 6 GB GDDR6 4 GB GDDR6 4 GB GDDR5
Speicherdurchsatz 12/14 Gbps ** 12 Gbps 8 Gbps
Speicher-Bus 256 Bit 192 Bit 128 Bit 128 Bit
TGP (Watt)*** 80 bis 150 80 bis 125 80 bis 115 60 bis 115 60 bis 90 60 bis 80 35 bis 80 35 bis 55
* Analog der möglichen TGP-Spanne,
** 12 Gbps (6.000 MHz) für Max-Q-Varianten

** OEMs können der GPU bei RTX 3000 über „Dynamic Boost 2.0“ weitere 5, 10 oder 15 Watt zur Verfügung stellen, die sonst der CPU zustehen würden. Die maximal verfügbare elektrische Leistung für 3080, 3070, 3060 und 350 im Notebook beträgt damit 165, 140, 130 und 95 Watt.

Deutlich mehr Rohleistung als der Vorgänger

Gegenüber der GeForce GTX 1650 (Ti) verspricht die GeForce RTX 3050 auf gleichem TGP-Niveau deutlich mehr Leistung zu liefern, wobei auch in diesem Fall gilt, dass der massive Anstieg an FP32-Shader-Leistung, sofern keine Integer-Rechenaufgaben dazwischen funken, von Ampere zu Turing nicht in jeder Anwendung gleich effizient ausgenutzt werden kann. Nvidia stellt bis zu 100 Prozent mehr Leistung in Aussicht.

Es bleibt bei 4 GB Speicher

Auch die Speicherbandbreite hat Nvidia um 50 Prozent angehoben. Weiterhin maximal 4 GB GDDR6 erlauben hingegen in vielen Spielen nicht mehr die maximalen Textur-Details und können unter Full HD auch bei weniger hochauflösenden Texturen bei der Verwendung von Raytracing zum Flaschenhals werden. Im Notebook sieht Nvidia aber offensichtlich noch keinen Bedarf dafür auf 4 GB zu verzichten, erst recht nicht, wenn die kleinste Ausbaustufe mit 8 GB dann gleich viel Speicher wie die Topmodelle und damit mehr als die GeForce RTX 3060 Laptop GPU hätte. Im Desktop hat Nvidia diesen Schritt mit der GeForce RTX 3060 12 GB zur Vermeidung von lediglich 6 GB auf einer GeForce RTX 3000 hingegen gewagt.

Bis zu 60 Prozent schneller in Spielen als der Vorgänger

Wie immer sind Herstellerbenchmarks mit großer Vorsicht zu genießen. Sie sind pauschal nicht falsch, aber extrem gut ausgewählt und zeigen oft nur das Allerbeste. Zuletzt hatte vor allem die Spieleauswahl gezeigt, dass man mit wenigen Titeln ein Ergebnis komplett zugunsten eines Herstellers drehen kann, ein zweistelliger Vorsprung wird so auf Wunsch zu einem zweistelligen Rückstand. Das macht Vergleichstests natürlich umso schwieriger, denn stets kann so der Vorwurf in den Raum gestellt werden, man bevorzuge Hersteller A oder B. Ein Testmuster stand der Redaktion zum Start nicht zur Verfügung.

Nvidia stellt mit den präsentierten Benchmarks 50 bis 60 Prozent mehr FPS in reinen Rasterizer-Titeln in Aussicht, legt den Fokus mit drei von fünf genannten Titeln aber auf Raytracing-Benchmarks, die mit den kleinen Turing-Chips noch gar nicht möglich waren. Unter Zuhilfenahme von DLSS („Qualität“) bei mittleren Grafikdetails soll die GeForce RTX 3050 Ti Laptop GPU in Control, Watch Dogs: Legion und Minecraft RTX über 60 FPS in Full HD erreichen, ohne DLSS soll das in Watch Dogs immerhin knapp der Fall sein.

Nvidia GeForce RTX 3050 und 3050 Ti Laptop GPU
Nvidia GeForce RTX 3050 und 3050 Ti Laptop GPU (Bild: Nvidia)

RT- und Tensor-Kerne beschleunigen Apps

Während sich der konkrete Nutzen der RT- und Tensor-Kerne in Spielen in der neuen 50er-Klasse noch in umfassenderen Benchmarks erweisen muss, liegen die Vorteile bei Anwendungen auf der Hand: Dass auch eine GeForce RTX 3050 (Ti) Laptop GPU in Zukunft in kompatiblen Apps RT- und AI-Workloads beschleunigen kann, hebt sie signifikant von der GeForce RTX 1650 (Ti) oder auch der GeForce GTX 1660 Ti ab. Auch können Spieler jetzt Nvidias Broadcast-Suite und ohne Greenscreen qualitativ hochwertig den Hintergrund im Stream verschwinden lassen.

In Notebooks ab 799 US-Dollar

Nvidia verspricht Notebooks mit GeForce RTX 3050 Laptop GPU ab 799 US-Dollar vor Steuern. Das sind 200 US-Dollar weniger als die günstigsten Konfigurationen mit GeForce RTX 3060 Laptop GPU kostet. Erste Notebooks sind theoretisch ab sofort verfügbar, auch in Anbetracht der zu erwartenden Zeitspanne, bis Intels neue Tiger-Lake-H45-Prozessoren im Handel zu finden sind, dürfte es bei vielen Modellen aber noch ein paar Wochen dauern.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.