Im Test vor 15 Jahren: Eine übertaktete GeForce 7600 GS mit 512 MByte Speicher
Mit der EN7600GS TOP (Test) grätschte Asus im Juli 2006 in die Lücke zwischen GeForce 7600 GS und GT: Mit passiver Kühlung, mächtiger Übertaktung und 512 MByte Grafikspeicher war die Ausstattung für viele Spieler attraktiv.
Mehr Takt und Speicher als beim Referenzdesign
Sowohl die GeForce 7600 GS als auch die GT setzten auf Nvidias G73-GPU. Die Unterschiede beliefen sich darauf, dass die GPU auf der GT-Version mit 560 statt 400 MHz betrieben wurde und dass der Speicher vom Typ GDDR3 statt DDR2 war und dementsprechend höher getaktet war. Die Asus EN7600GS TOP Silent war in puncto GPU-Leistung aufgrund ihres Taktes von 550 MHz näher an der GeForce 7600 GT, der DDR2-Grafikspeicher war mit 475 MHz aber nur marginal schneller als der auf der GeForce 7600 GS. Mit eine Kapazität von 512 MByte stach der Grafikspeicher der EN7600 GS TOP allerdings beide Referenzdesigns aus.
GeForce 7600 GS | Asus EN7600GS TOP Silent | GeForce 7600 GT | |
---|---|---|---|
Chip | G73 | ||
Transistoren | ca. 178 Mio. | ||
Fertigung | 90 nm | ||
Chiptakt | 400 MHz | 550 MHz | 560 MHz |
Pixel-Pipelines | 12 | ||
Shader-Einheiten pro Pipeline (MADD) |
2 | ||
FLOPs (MADD/ADD) | 77 GFLOPS | 106 GFLOPS | 108 GFLOPS |
ROPs | 8 | ||
Pixelfüllrate | 3.200 MPix/s | 4.400 MPix/s | 4.480 MPix/s |
TMUs je Pixel-Pipeline | 1 | ||
Texelfüllrate | 4.800 MTex/s | 6.600 MTex/s | 6.720 MTex/s |
Vertex-Shader | 5 | ||
Dreiecksdurchsatz | 500 MV/s | 688 MV/s | 700 MV/s |
Pixel-Shader | PS 3.0 | ||
Vertex-Shader | VS 3.0 | ||
Speichermenge | 256 MByte DDR2 | 512 MByte DDR2 | 256 MByte GDDR3 |
Speichertakt | 400 MHz | 475 MHz | 700 MHz |
Speicherinterface | 128 Bit | ||
Speicherbandbreite | 12.800 MByte/s | 15.200 MByte/s | 22.400 MByte/s |
SLI/CF-Unterstützung | Ja |
Auf der Vorderseite der Grafikkarte befanden sich nur einige Kondensatoren und ein vergleichsweise kleiner Kühlkörper. Der Grund: Um den Luftstrom des CPU-Kühlers ausnutzen zu können, platzierte Asus die GPU samt dem großen passiven Kühler auf der Rückseite der Grafikkarte. Der Kühler selbst war aus Aluminium gefertigt, ein eingelassener Kupferblock transportierte die Abwärme von der GPU mit Hilfe einer Heatpipe zu den Lamellen. Mittels eines Schwenkarmes ließ sich der Kühlkörper um 90° nach oben schwenken, sodass der Kühler besser im Luftstrom positioniert werden konnte.
25 Euro teurer für bis zu 34 Prozent mehr Leistung
Mit einem Preis von 130 Euro war die Asus EN7600GS TOP Silent eine günstige Grafikkarte, im Vergleich zum Referenzdesign von Nvidia betrug der Aufpreis etwa 25 Euro. Dafür konnten Kunden deutlich mehr Leistung erwarten. In den Benchmarks mit einem Athlon 64 FX-60 und 2 × 1.024 MByte Corsair TwinX1024-3500LL PRO (2-3-2-5) waren die Geschwindigkeitsvorteile beachtlich. Ohne aktiviertes Anti-Aliasing und anisotrope Filterung arbeitete die passive Asus-Grafikkarte im Mittel 29 Prozent schneller als das Referenzdesign der GeForce 7600 GS. Auf die teurere GeForce 7600 GT hatte sie einen Rückstand von 13 bis 14 Prozent. Bei zugeschalteter Kantenglättung und anisotroper Filterung stieg der Vorsprung zur GeForce 7600 GS auf 33 bis 34 Prozent an, der Rückstand zur GT wuchs ebenfalls auf 16 bis 17 Prozent.
In puncto Lautstärke war die EN7600GS TOP – wie das Referenzdesign der GeForce 7600 GS – aufgrund ihrer passiven Kühlung ungeschlagen. Bei den Temperaturen zeigte sich, welchen Einfluss die hohe Übertaktung auf die GPU-Abwärme hatte. Um die Grafikkarte unter Last kühl zu halten, musste der Schwenkarm eingesetzt werden, um den Kühlkörper optimal zu platzieren. So konnte unter Last eine GPU-Temperatur von 87 °C erreicht werden, ohne den Schwenkarm waren es 105 °C. Die GeForce 7600 GS im Referenzdesign mit ebenfalls passiver Kühlung wurde unter Last lediglich 86 °C warm – ohne Schwenkarm. Wer noch etwas mehr Leistung aus seiner Grafikkarte holen mochte, konnte es mit Übertaktung versuchen – eine gute Gehäusebelüftung vorausgesetzt. Im Test ließen sich die Taktraten auf 620/530 MHz steigern, was in einer etwa 13 Prozent höheren Leistung resultierte.
Fazit
Für eine vergleichsweise günstige Grafikkarte hatte die Asus EN7600GS TOP einiges zu bieten. Wer nicht immer in den höchsten Qualitätseinstellungen spielte und über eine gute Gehäusebelüftung verfügte, für den konnte sie eine gute Wahl darstellen. Etwas verwunderlich war die Vergrößerung des Grafikspeichers auf 512 MByte, war die Grafikkarte doch in Auflösungen und Einstellungen, in denen so viel Speicher benötigt wurde, üblicherweise ohnehin zu langsam, um hohe Frameraten zu erreichen.
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