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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Duo E6600 und E6700 räumten mit AMD auf

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Duo E6600 und E6700 räumten mit AMD auf

Nachdem ComputerBase im Juli 2006 bereits vor dem offiziellen Marktstart den Core 2 Extreme X6800 testete (Im Test vor 15 Jahren), folgten mit dem Core 2 Duo E6600 und E6700 (Test) wenig später zwei preiswerte Alternativen. Im Test konnten sie trotz des vergleichsweise niedrigen Preises AMDs schnellste CPUs hinter sich lassen.

Knapp 300 US-Dollar für den Core 2 Duo E6600

Die Unterschiede zwischen dem Spitzenmodell Core 2 Extreme X6800 und dem Core 2 Duo E6600/E6700 beschränkten sich auf die Taktrate und den Preis. Während der X6800 mit 2,93 GHz taktete, kam der E6700 auf 2,66 GHz und der E6600 auf 2,4 GHz. Die Großhandelspreise im Juli 2006 lagen bei 999 US-Dollar für das Topmodell, 530 US-Dollar für den E6700 und 316 US-Dollar für den E6600. Als Extreme-Ausführung besaß der X6800 eine weitere Besonderheit: Nutzer konnten den Multiplikator im BIOS frei einstellen (zwischen 6 und 60), wodurch er einfacher zu übertakten war als die restlichen Core 2 Duo, bei denen der „Front Side Bus“ (FSB) übertaktet werden musste.

Die Prozessoren im Überblick
Merkmale Core 2 Duo
Core 2 Extreme
Pentium D 9xx,
Pentium
Extreme
Edition 9x5
Pentium D 8xx,
Pentium
Extreme
Edition 840
Pentium 4 6xx,
Pentium 4
Extreme
Edition 3,73
Codename Conroe
Allendale
Presler Smithfield Prescott 2M
Taktrate oder
Modellnummer
(Takt in GHz)
E6300 (1,86)
E6400 (2,13)
E6600 (2,4)
E6700 (2,66)
X6800 (2,93)
920 (2,8)
930 (3,0)
940 (3,2)
950 (3,4)
960 (3,6)
XE955 (3,46)
XE965 (3,73)
820 (2,8)
830 (3,0)
840 (3,2)
EE840 (3,2)
630 (3,0)
640 (3,2)
650 (3,4)
660 (3,6)
670 (3,8)
EE 3733 MHz
Fertigung 65 nm 90 nm
Sockel Sockel 775
Dual-Core
Multithreading ✓ (Nur XE)
Front Side Bus 1.066 MHz QDR 800 MHz QDR
1.066 MHz QDR
800 MHz QDR 800 MHz QDR
1.066 MHz QDR
Front-Side-Bus-Last 1 2 1
Peripherieinterface Externe Controller
Speichercontroller Externe Controller
Transistoren 167 Mio.
291 Mio.
376 Mio. 230 Mio. 169 Mio.
Chipgröße 111 mm²
143 mm²
162 mm² 206 mm² 135 mm²
L1-Execution-Cache 2 × 32 kByte 2 × 12.000 µ-Ops 12.000 µ-Ops
L1-Daten-Cache 2 × 32 kByte 2 × 16 kByte 16 kByte
L2-Cache 1 × 2.048 kByte
1 × 4.096 kByte
2 × 2.048 kByte 2 × 1.024 kByte 2.048 kByte
L2-Anbindung 256 Bit
L2-Modus L1 inclusive
Cache insgesamt 2.048 kByte
4.096 kByte
4.096 kByte 2.048 kByte 1.024 kByte

Viel Leistung für wenig Geld

In den Benchmarks wurden die Core-2-Duo-Prozessoren auf einem Intel D975XBX mit i975X-Express-Chipsatz und 2 × 512 MByte DDR2-800 CL4-4-4-12 betrieben. Als Grafikkarte kam eine Gigabyte GeForce 7800 GT zum Einsatz. Über alle Anwendungsszenarien hinweg konnte der E6600 den AMD Athlon 64 FX-60 um 15 Prozent hinter sich lassen, der E6700 kam auf einen Abstand von 24 Prozent. Die Leistung war insbesondere beeindruckend, da der Athlon 64 FX-60 (799 US-Dollar) AMDs zweitschnellster Prozessor war – den etwa 5 Prozent flotteren FX-62 wollte AMD der Redaktion nicht bereitstellen. Für den Athlon 64 FX-62 rief der Hersteller damals einen Großhandelspreis von 1.031 US-Dollar aus. Als Reaktion auf die Core-2-Duo-Prozessoren senkte er den Preis allerdings deutlich auf 799 US-Dollar.

Diagramme
Performancerating: Gesamt
    • Core 2 Extreme X6800 DDR2-800 CL4
      100,0
    • Core 2 Extreme X6800 DDR2-667 CL5
      98,3
    • Core 2 Duo E6700 DDR2-800 CL4
      93,8
    • Core 2 Duo E6600 DDR2-800 CL4
      87,3
    • Athlon 64 FX-60 S939 DDR400 CL2
      76,0
    • Pentium XE 965 S775 DDR2-800 CL4
      75,6
    • Athlon 64 X2 5000+ SAM2 DDR2-800 CL4
      74,4
    • Pentium XE 965 S775 DDR2-667 CL5
      74,4
    • Athlon 64 X2 5000+ SAM2 DDR2-667 CL5
      73,8
    • Athlon 64 X2 4800+ S939 DDR400 CL2
      71,7
    • Athlon 64 X2 4600+ SAM2 DDR2-800 CL4
      70,9
    • Pentium XE 955 S775 DDR2-667 CL5
      70,7
    • Athlon 64 X2 4600+ S939 DDR400 CL2
      70,6
    • Pentium D 960 S775 DDR2-667 CL5
      70,3
    • Pentium D 950 S775 DDR2-667 CL5
      67,5
    • Athlon 64 X2 4400+ S939 DDR400 CL2
      67,3
    • Athlon 64 FX-57 S939 DDR400 CL2
      66,3
    • Athlon 64 X2 4200+ SAM2 DDR2-800 CL4
      66,2
    • Athlon 64 X2 4200+ S939 DDR400 CL2
      66,2
    • Pentium XE 840 S775 DDR2-667 CL5
      64,5
    • Pentium D 940 S775 DDR2-667 CL5
      64,5
    • Athlon 64 X2 3800+ SAM2 DDR2-800 CL4
      62,7
    • Athlon 64 X2 3800+ S939 DDR400 CL2
      62,2
    • Pentium D 930 S775 DDR2-667 CL5
      61,5
    • Pentium 4 670 S775 DDR2-667 CL5
      60,8
    • Pentium D 920 S775 DDR2-667 CL5
      58,2
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Obwohl Core 2 Duo E6600/E6700 sehr schnell waren, hingen die Vorteile stark vom Anwendungsszenario ab. Den besten Fall stellten Rendering-Anwendungen wie Cinema4D und Lightwave dar, in denen die CPUs 33 respektive 47 Prozent performanter als der Athlon 64 FX-60 arbeiteten. In Spielen hingegen betrug der Vorsprung im Mittel nur 2 bis 3 Prozent – hier stellte die verwendete GeForce 7800 GT den limitierenden Faktor dar.

Fazit

Wer im Juli 2006 ein System mit Sockel 775 aufbauen wollte, der hatte mit dem Core 2 Duo E6600 und E6700 zwei hervorragende Prozessoroptionen. Insbesondere der E6600 mit einem Preis von knapp über 300 US-Dollar bot ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Mehrinvestition in einen Core 2 Extreme X6800 lohnte sich normalerweise nicht – es sei denn, maximale Leistung stand unabhängig vom Preis im Fokus. Dank der massiven Preissenkungen, die AMD bei den Athlon-64-CPUs vornahm, boten diese ein noch attraktiveres Preis-Leistungs-Verhältnis. Beispielsweise sollte der Athlon 64 X2 3800+ 149 US-Dollar statt bisher 303 US-Dollar im Großhandel kosten.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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