Im Test vor 15 Jahren: Thermalrights SI-128 war gut, aber nicht perfekt
Nachdem Thermalright mit dem SI-120 (Im Test vor 15 Jahren) bereits einen erstklassigen CPU-Kühler auf den Markt brachte, folgte mit dem SI-128 (Test) ein verbessertes Modell, das nochmals besser kühlte. Typisch für Thermalright wurde der SI-128 ohne Lüfter verkauft und hatte mit 55 Euro einen vergleichsweise hohen Preis.
Größerer Kühlkörper mit engeren Lamellen
Die Abmessungen des Thermalright SI-128 betrugen 150 × 125 × 91,5 mm bei einem Gewicht von 510 g. Bei dem Modell setzte der Hersteller auf eine Bodenplatte aus Kupfer, um die Abwärme des Prozessors aufzunehmen, und einen Kühlkörper aus Aluminium. Für den Wärmetransport zwischen diesen beiden Komponenten kamen vier 8-mm-Heatpipes zum Einsatz. Im Vergleich zum SI-120 stieg die Anzahl der Lamellen von 52 auf 78 an, der Abstand zwischen den Lamellen sank zugleich von 1,5 auf 1,0 mm ab.
In puncto Montage gab es bei dem SI-128 einige Probleme, zumindest wenn der Kühler auf einem Mainboard mit Sockel 775 montiert werden sollte. Zum einen verdeckte der ausladende Kühler die Push-Pins, zum anderen war der Anpressdruck des Kühlers so hoch, dass das Mainboard sich unter der Spannung verbog. Diese beiden Faktoren zusammen sorgten dafür, dass das Mainboard für die Kühlermontage auf jeden Fall aus dem Gehäuse ausgebaut werden musste. Bei Platinen mit AMD-Sockel gab es hingegen keine Probleme, denn das von AMD entwickelte Retention-Modul sorgte für eine einfache und unkomplizierte Montage.
Bei hohen Drehzahlen lohnte sich der SI-128
Im Test mussten sich der Thermalright SI-128 und SI-120, der Scythe Ninja, der Zalman CNPS 9500 und Intels Boxed-Kühler auf einem hitzköpfigen Pentium Extreme Edition 840 behaupten. Die Idee hinter der Prozessorwahl: Der Kühler, der einen Pentium EE 840 kühlen kann, kommt auch mit einem energiesparenden Core 2 Duo zurecht. Aufgrund der größeren Kühlfläche konnte sich der SI-128 insbesondere bei höheren Drehzahlen gegenüber dem SI-120 absetzen. Während der Unterschied bei 496 U/min noch 2 Kelvin betrug, waren es bei 1.145 U/min schon 4 Kelvin und bei 1.532 U/min ebenso 4 Kelvin. Damit lieferte der Thermalright SI-128 eine gute Kühlleistung ab, kam aber nicht an den Scythe Ninja heran. Dieser konnte sich je nach Drehzahl zwischen 3 und 8 Kelvin vor den SI-128 setzen.
Fazit
Der Thermalright SI-128 konnte im Test durch eine hohe Kühlleistung überzeugen, selbst wenn er nicht ganz die Leistung der besten Tower-Kühler erreichte. Dafür hatte er einen entscheidenden Vorteil: Als Top-Blow-Kühler wurden Bauteile wie die Spannungswandler und der Chipsatz durch den dem Mainboard zugewandten Luftstrom mitgekühlt. Insbesondere bei Tower-Kühlern, die mit langsam drehenden Lüftern bestückt waren, konnten diese Bauteile sehr heiß werden. Wie oft sollte der Kühler installiert und deinstalliert werden und konnte es durch das Verbiegen des Mainboards zu Problemen kommen? Das waren die Fragen, die sich Besitzer von Mainboards mit Intel-Sockel stellen mussten. Aufgrund des vergleichsweise hohen Preises von 55 Euro zuzüglich der Kosten eines Lüfters blieb dem Thermalright SI-128 vor 15 Jahren eine Empfehlung verwehrt.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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