Microsoft: Das sind Surface Pro 8, Laptop Studio, Pro X 2021 und Go 3
Neben dem Surface Duo 2, dem Android-Exoten auf dem Windows-11-Hardware-Event, hat Microsoft am Nachmittag wie erwartet auch das Surface Pro 8, mit dem Surface Laptop Studio den „Nachfolger“ des Surface Book, ein „neues“ Surface Go 3 und ein Update für das Surface Pro X vorgestellt. Die meisten Gerüchte haben sich bewahrheitet.
Das neue Surface Pro 8 mit 120-Hertz-Bildschirm
Microsoft bezeichnet das neue Surface Pro 8 als „das größte Update der Surface Pro-Reihe seit dem beliebten Surface Pro 3“. Das neue Surface Pro 8 kommt wie zuvor berichtet in einem schlankeren, dem Surface Pro X angelehnten Design, dessen Bildschirm dank schmalerer Ränder von 12,3 auf 13,0 Zoll anwächst, bietet erstmals Thunderbolt (2 × Thunderbolt 4 via USB Typ C) und soll bis zu „doppelt so schnell wie sein Vorgänger“ sein: Dauerhaft bis zu 40 Prozent mehr CPU-Leistung, auch in Folge eines angepassten Kühlsystems, und bis zu 74 Prozent GPU-Leistung stellt Microsoft in Aussicht.
Dabei bezieht sich der Hersteller auf das Surface Pro 7 mit Ice-Lake-CPUs und nicht das Surface Pro 7+ mit Tiger-Lake-CPUs, denn bei dessen CPU-Serie bleibt es in Ermangelung einer schnelleren Ausbaustufe von Intel und mehr als Vier-Kern-CPUs gibt es auch weiterhin nicht – Microsoft wechselt das Top-Modell allerdings vom Core i7-1165G auf den Core i7-1185G7. Über die TDPs liegen noch keine Details vor. Das 7+ gab es lediglich für Geschäftskunden und Bildungsträger, nicht aber für Endkunden zu kaufen. Die Wechsel-SSD des 7+ erbt das Surface Pro 8 trotzdem.
Richtig lagen die Gerüchte bei noch einer Display-Eigenschaft: Der neue Bildschirm unterstützt 120 Hertz, Dolby Vision und passt die Farbtemperatur automatisch an die Umgebungslichtbedingungen an. Er soll auch bis zu 12,5 Prozent heller sein. 60 Hertz sind laut Microsoft aber weiterhin der Standard, wann 120 Hertz zum Zuge kommen, oder ob der Anwender manuell dauerhaft wechseln kann, ist nicht bekannt.
Aufgewertet hat Microsoft beim Surface Pro 8 auch die Kameras und – zumindest laut Zertifikat - das Soundsystem: Aus 8 und 5 Megapixeln werden 10 und 5 Megapixel und aus einem Soundsystem nach Dolby Audio eines nach Dolby Atmos. Die zwei Fernfeld-Studiomikrofone bleiben erhalten.
Das neue Surface Pro 8 und das neue Surface Pro Signature Keyboard werden für Privatkunden ab dem 28. Oktober 2021 verfügbar sein und sind ab heute vorbestellbar. Der Preis startet bei 1.179 Euro für das Surface Pro und das Keyboard ist ab 179,99 Euro erhältlich. Das Surface Pro 7 gab es zuletzt bereits ab 750 Euro in einer Konfiguration mit 4/128 GB.
Der neue Surface Laptop Studio mit GeForce RTX
Ab sofort gibt es Microsofts professionellen Desktop-PC Surface Studio auch im Notebook-Format. Wie gemutmaßt, hat sich Microsoft dafür beim Surface Book bedient, das seine abnehmbare Basis einbüßt und stattdessen einen Display-Mechanismus – wie vom HP Elite Folio bekannt – erhält. Die bis dato verfügbaren 13- und 15-Zoll-Varianten vereint Microsoft in einem 14,4-Zoll-Modell mit für die Surface-Serie typischem 3:2-Display. Auch dieses Display bietet 120 Hertz und Dolby Vision.
Neben Flexibilität durch das Display auch „Leistung im beliebten Laptop- Format“ soll der neue Laptop Studio professionellen Anwendern durch die intern verbaute Hardware bieten. Im Gegensatz zu HPs ARM-Angebot setzt Microsoft beim Surface Laptop Studio weiterhin auf eine Intel-Plattform, die auch eine dedizierte GPU von Nvidia beherbergt. Statt Ice-Lake-U-CPUs kommen in Zukunft Tiger-Lake-H35-CPUs mit höherer TDP und dem Tiger-Lake-Taktvorteil gegenüber Ice Lake zum Einsatz, mit welcher TDP Core i5-11300H und i7-11370H dauerhaft laufen werden, bleibt allerdings abzuwarten.
Auch bei der dedizierten GPU gibt es einen Generationenwechsel: Statt GeForce GTX 1650 4 GB oder GeForce GTX 1660 Ti 6 GB in der jeweils mobilen Ausführung gibt es in Zukunft eine GeForce RTX 3050 Ti Laptop GPU mit 4 GB, deren TDP Microsoft zum Start entgegen Nvidias Vorgabe nicht nennt. Die neue GeForce bringt damit erstmals die RTX-Funktionen in ein Surface-Endgerät, büßt gegenüber der letzten Generation aber Speicher ein. Der Leistungsaufschlag bleibt abzuwarten.
Die Generalüberholung des Surface Book wird es in Deutschland allerdings nicht vor Anfang 2022 geben, einen Preis nennt Microsoft noch nicht. In den USA kann es ab sofort bestellt werden.
Das „neue“ Surface Go 3
Komplett richtig gelegen hat die Gerüchteküche bei der 3. Generation Surface Go: Das günstige Einstiegs-Surface „behält sein kompaktes Design mit einem 10,5 Zoll PixelSense- Touch-Display“, angepasst wurden lediglich die verfügbaren CPUs: Mit Pentium Gold 6500Y und Core i3-10100Y gibt es neuere SKUs, die weiterhin auf der Amber-Lake-Y-Plattform basieren. Sie ersetzen den Pentium Gold 4425Y (Amber Lake) sowie den m3-8100Y, die auf derselben Architektur basierten.
Der Vergleich der vier SKUs zeigt: Der Core i3 ist mit höherem Turbo schneller, der Pentium Gold 6500Y hingegen quasi wie der Core m3-8100Y. Die neue kleine Option ist damit trotzdem schneller als zuvor mit dem Pentium Gold 4425Y. Microsoft verspricht „dank 10. Generation Core“ bis zu 60 Prozent mehr Leistung. Dank höherer Effizienz in Folge optimierter 14-nm-Fertigung verspricht Microsoft in Zukunft 11 statt vormals 10 Stunden Akkulaufzeit.
Das neue Surface Go 3 kann in Deutschland ab sofort vorbestellt werden und kommt am 5. Oktober zum Start von Windows 11 mit Windows 11 auf den Markt. Die Preise beginnen bei 439 Euro, was 20 Euro unter dem Einstiegspreis des Surface Go 2 mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher liegt. Zuletzt gab es diese Generation jedoch bereits ab 379 Euro. Eine LTE-Variante soll zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein.
Das „neue“ Surface Pro X
Stichwort LTE-Variante. Nicht neu aufgelegt hat Microsoft das Surface Pro X mit ARM-SoC „SQ2“ von Qualcomm, der Hersteller hätte mit einem Nachfolger der zweiten Generation Snapdragon 8cx aber auch zu überraschen gewusst. Angefasst hat Microsoft das Surface Pro X zum Start von Windows 11 trotzdem: Mit dem Surface Pro X WiFi wird es in Zukunft auch ein Modell ohne LTE-Modem geben, das günstiger angeboten wird. Wie viel günstiger, hat Microsoft für den deutschen Markt allerdings noch nicht kommuniziert. Bei diesem Gerät soll der Marktstart in Deutschland aber auch erst im Jahr 2022 erfolgen. 120 Hertz gibt es auf Basis der alten Version nicht.
Der neue haptische Surface Slim Pen 2
Das Surface Pro X bleibt wie es ist. Der mit dem Surface Pro X erstmals im Jahr 2019 vorgestellte Surface Slim Pen mit besonders schlanker Silhouette erfährt hingegen eine Überarbeitung. Davon profitieren können ausgerechnet Surface-Pro-X-Inhaber nicht.
Der Surface Slim Pen 2 nutzt die neuen Funktionen von Windows 11 und Microsofts neuen „G6-Prozessor“ in Surface Pro 8 sowie Surface Laptop Studio, um dem Nutzer über einen eingebauten „Motor“ haptisches Feedback zu geben. Das soll beim Schreiben oder Zeichnen sowie beim Verwenden von Gesten ein noch natürlicheres Gefühl vermitteln.
Der Surface Slim Pen 2 wird magnetisch am Surface Laptop Studio befestigt oder im Surface Pro Signature Keyboard aufbewahrt und dort auch geladen. Den Slim Pen 2 und das unveränderte Signature Keyboard bekommen Kunden im Bundle für 279,99 Euro. Der Surface Slim Pen 2 kann ab 21. Oktober aber auch separat erworben werden und kostet dann 129,99 Euro – das sind 30 Euro weniger als zuvor.
Das vollständig neue Surface Adaptive Kit
Vollständig neu und im Vorfeld überhaupt nicht auf dem Schirm der Leaker ist das neue Surface Adaptive Kit, das es Menschen mit Einschränkungen möglich macht, ihr Surface-Endgerät nicht nur per Software, sondern auch in Hardware anzupassen.
Das Kit enthält Label für Tastenkappen, Etiketten für Menschen mit Sehbehinderungen, Anschlussanzeigen und Geräteöffner machen das Auffinden, Öffnen und Verwenden von Geräten einfacher. Das Adaptive Kit wird im Laufe des Jahres verfügbar.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Microsoft unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.