Nora ergänzt Nina: Die offizielle Notruf-App der Bundesländer ist erschienen

Sven Bauduin
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Nora ergänzt Nina: Die offizielle Notruf-App der Bundesländer ist erschienen
Bild: Land Nordrhein-Westfalen

Nora, die offizielle Notruf-App der Bundesländer, ist erschienen und soll Bürgern in einem Notfall mehr Barrierefreiheit bieten. Die App ermöglicht es Betroffenen in einer Notsituation mit den Mitarbeitern der Notrufnummern 110 sowie 112 mittels Chat zu kommunizieren. Optionale Angaben können Helfern helfen und Leben retten.

Unter dem Titel „Schnell, einfach, sicher. Nora.“ wurde heute die offizielle Notruf-App der Bundesländer Nora (PDF) vorgestellt, welche die Möglichkeiten eines Notrufs an die offiziellen Notrufnummer der Polizei in Deutschland (110) sowie die einheitliche Euronotrufnummer (112), um ein Notrufsystem via App und Chat erweitert. Wie die Nora-App funktioniert erklärt der Entwickler, die bevuta IT GmbH aus Köln, in einer kurzen Schritt-für-Schritt-Anleitung im Detail auf der Website der Notruf-App.

Nach den Schritten 1 bis 3, der Angabe der Mobilfunknummer, des per SMS erhaltenen Bestätigungscodes sowie des Namens, kann die Nora-Notruf-App genutzt und Notrufe abgesetzt werden. Alle weiteren Angaben sind optional, können in einem Notfall aber durchaus von entscheidender Wichtigkeit sein und im Ernstfall sogar Leben retten.

Optionale Angaben
  • Alter und Geschlecht
  • Medizinische Angaben zu Vorerkrankungen
  • Einschränkungen und Behinderungen
  • Rückruf-Möglichkeit
  • Sonstiges
Verpflichtende Angaben
  • Vor- und Nachname
  • Mobilfunknummer
  • Bestätigungscode

110 und 112 mit weniger Barrieren

Die Nora-App schafft insbesondere für Menschen mit einer Hör- oder Sprechstörung- respektive -Behinderung mehr Barrierefreiheit. Da diese Menschen sich aufgrund ihrer Einschränkungen bei einem telefonischen Notruf oft nicht oder nur eingeschränkt mit ihrem gegenüber verständigen können.

Daten werden lokal gespeichert

Die Nora-App speichert sämtliche Daten zunächst nur lokal auf dem Smartphone. Abhängig vom entsprechenden Notfall entscheidet der Nutzer selbst, welche Daten an die Notrufzentrale weitergeben werden.

Auch Standortdaten lassen sich so für mögliche Rettungskräfte direkt über die App übermitteln. Die medizinischen Daten und solche, welche zur Einschätzung der Lage erforderlich sind, werden getrennt voneinander an die Einsatzleitung und Einsatzkräfte gesendet.

Die Angaben werden zunächst ausschließlich lokal auf Ihrem Mobil-Gerät gespeichert. Erst in einer Notfallsituation werden sie an die Einsatzleitstellen und von dort gegebenenfalls an die Einsatzkräfte übermittelt.

Beide erhalten grundsätzlich nur die Informationen, die zur Einschätzung des jeweiligen Notfalls erforderlich sind.

Medizinische Daten über Vorerkrankungen werden also nur bei medizinischen Notfällen, von denen Sie selbst betroffen sind, an die Einsatzleitstellen und Rettungskräfte weitergegeben.

Speziell besonders bedrohliche Situationen, in denen man das Smartphone nicht frei benutzen kann, bietet Nora außerdem einen stillen Notruf. In einem solchen Fall soll ausschließlich die Chatfunktion aktiviert werden, ein Rückruf erfolgt aber nicht.

Für Android und iOS

Nora, die offizielle Notruf-App der Bundesländer, kann kostenlos über den Google Play Store für Android (ab 5.0) oder den Apple App Store für iOS (ab iOS 12) heruntergeladen.

Das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, das für die bundesweite Notruf-App verantwortlich ist, hat ebenfalls eine entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht.

Die Kosten des Projekts für das Bundesland Nordrhein-Westfalen bislang 475.000 Euro. Der Bayrische Rundfunk hat im BR Fernsehen einen Beitrag zur Nora-App ausgestrahlt und als Stream veröffentlicht, der unter dem Titel „Sehen statt Hören“ die großen Vorteile der App für gehörlose Menschen beleuchtet.

Nora, Nina und Cell Broadcast vom Bund

Neben Nora steht auch Nina, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App, des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die als Warnmittel an das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) angeschlossen ist, für die beiden großen mobilen Betriebssysteme zum Download bereit. Im kommenden Jahr soll Deutschland zudem ein Katastrophenwarnsystem mit Cell Broadcast erhalten.

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