Retro

Im Test vor 15 Jahren: Thermalrights erster Tower-Kühler Ultra-90

Robert McHardy
26 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Thermalrights erster Tower-Kühler Ultra-90

Der Thermalright Ultra-90 (Test) war der erste Tower-Kühler des Herstellers. Mit kompakten Abmessungen und einem vergleichsweise niedrigen Preis sollte das Modell weiterhin eine hervorragende Verarbeitungsqualität und Kühlleistung gewährleisten.

Kompakter Tower-Kühler mit mäßiger Kompatibilität

Die Abmessungen des Ultra-90 betrugen 50 × 102 × 147 mm bei einem Gewicht von 435 g exklusive Lüfter. Damit war der Kühler kompakter und leichter als die meisten seiner Konkurrenten. Wie für Thermalright üblich, war der Lieferumfang spartanisch und Kunden mussten selbst einen geeigneten 92-mm-Lüfter erstehen. Der Kühlkörper bestand aus 40 Aluminiumlamellen in einem Abstand von jeweils 1,5 mm, die mittels drei 6-mm-Heatpipes mit der Kupferbodenplatte verbunden waren.

Die effektive Kühlfläche des Ultra-90 war im Vergleich zu damaligen 120-mm-Boliden winzig: Der Zalman CNPS 9700 LED besaß eine etwa dreimal so große Kühlfläche wie der Ultra-90. In puncto Kompatibilität gab es bei Thermalright die Standardkost in Form des Intel-Sockels 775 und der AMD-Sockel 754, 939 und 940 – allerdings nur entweder das eine oder das andere. Kunden mussten bereits beim Kauf darauf achten, die richtige Version des Kühlers für den entsprechenden Sockel-Typ (AMD/Intel) zu kaufen. Insbesondere AM2-Nutzer hatten große Hürden zu überwinden, da zusätzlich zur AMD-Version des Kühlers ein separates AM2-Umrüstkit erworben werden musste.

Kühlleistung im Mittelfeld

Die Kühlleistung der getesteten Sockel-775-Version des Ultra-90 lag auf einem Pentium 840 Extreme Edition im Mittelfeld. Der Ultra-90 konnte wie erwartet nicht mit den deutlich ausladenderen 120-mm-Kühlern mithalten, erreichte aber bei gleicher Lautstärke (mit einem Papst-Lüfter) die gleiche Leistung eines Zalman CNPS 9500 LED. Bei niedrigeren Drehzahlen reichte sie sogar aus, um mit einem Scythe Mine Cooler und dem SI-128 aus dem eigenen Haus gleichzuziehen. Wer die niedrigsten Temperaturen bei geringer Lautstärke suchte, musste in jedem Fall zu einem größeren Kühler mit idealerweise weiteren Lamellenabständen greifen.

CPU-Kühler im Performancevergleich
  • Zalman CNPS 9700 LED [Serie 2584 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      59,0
    • Leerlauftemperaturen
      40,0
    • Lautstärke in dB(A)
      54,1
  • Scythe Ninja [Coolink 1556 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      63,0
    • Leerlauftemperaturen
      40,0
    • Lautstärke in dB(A)
      44,2
  • Scythe Ninja [Papst 1187 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      66,0
    • Leerlauftemperaturen
      41,0
    • Lautstärke in dB(A)
      36,7
  • Thermalright SI-128 [Coolink 1532 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      66,0
    • Leerlauftemperaturen
      41,0
    • Lautstärke in dB(A)
      44,1
  • Zalman CNPS 9700 LED [Serie 1264 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      66,0
    • Leerlauftemperaturen
      43,0
    • Lautstärke in dB(A)
      34,6
  • Scythe Ninja [Papst 542 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      68,0
    • Leerlauftemperaturen
      43,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,8
  • Scythe Mine [Papst 1175 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      69,0
    • Leerlauftemperaturen
      43,0
    • Lautstärke in dB(A)
      36,9
  • Thermalright SI-120 [Coolink 1532 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      70,0
    • Leerlauftemperaturen
      41,0
    • Lautstärke in dB(A)
      44,1
  • Zalman CNPS 9500 LED [2451 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      70,0
    • Leerlauftemperaturen
      41,0
    • Lautstärke in dB(A)
      52,9
  • Thermalright SI-128 [Papst 1145 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      70,0
    • Leerlauftemperaturen
      42,0
    • Lautstärke in dB(A)
      36,6
  • Scythe Mine [Serie 1358 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      70,0
    • Leerlauftemperaturen
      45,0
    • Lautstärke in dB(A)
      39,4
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GL 1699 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      70,0
    • Leerlauftemperaturen
      45,0
    • Lautstärke in dB(A)
      42,2
  • Zalman CNPS 9500 LED [1365 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      72,0
    • Leerlauftemperaturen
      44,0
    • Lautstärke in dB(A)
      36,2
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GLLE 1035 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      73,0
    • Leerlauftemperaturen
      46,0
    • Lautstärke in dB(A)
      34,5
  • Thermalright SI-120 [Papst 1145 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      74,0
    • Leerlauftemperaturen
      43,0
    • Lautstärke in dB(A)
      36,6
  • Scythe Mine [Papst 531 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      75,0
    • Leerlauftemperaturen
      47,0
    • Lautstärke in dB(A)
      31,0
  • Thermalright SI-128 [Papst 496 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      76,0
    • Leerlauftemperaturen
      45,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,7
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GL 525 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      76,0
    • Leerlauftemperaturen
      47,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,8
  • Intel Boxed ohne PWM [2325 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      77,0
    • Leerlauftemperaturen
      46,0
    • Lautstärke in dB(A)
      49,5
  • Scythe Mine [Serie 662 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      77,0
    • Leerlauftemperaturen
      47,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,9
  • Thermalright SI-120 [Papst 496 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      78,0
    • Leerlauftemperaturen
      47,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,7
  • Intel Boxed ohne PWM [1604 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      84,0
    • Leerlauftemperaturen
      50,0
    • Lautstärke in dB(A)
      37,9
  • Thermalright Ultra-90 [Papst N2GLLE 265 U/min]:
    • Lasttemperaturen
      91,0
      Thermal-Throttling
    • Leerlauftemperaturen
      55,0
    • Lautstärke in dB(A)
      30,5
Einheit: °C

Fazit

Der Ultra-90 war ein Einstieg für Thermalright in die Welt der Tower-Kühler. Trotz der vergleichsweise kompakten Abmessungen und der damit einhergehenden geringen Kühlfläche konnte sich das Modell im Test behaupten. Mit einem Preis von unter 40 Euro war es für Thermalright-Verhältnisse zudem relativ günstig. Damit bot der Kühler sich unter anderem für Nutzer mit beschränktem Platzangebot im Gehäuse an. Mit einem entsprechend leisen Lüfter ausgestattet, lag die Leistung weit über der eines Intel-Boxed-Kühlers bei zugleich bedeutend geringerer Lautstärke. Overclocking-Rekorde konnten mit dem Ultra-90 dennoch nicht aufgestellt werden. Wer maximale Kühlleistung suchte, war mit großen 120-mm-Kühlern wie dem Zalman CNPS 9700 LED deutlich besser beraten. Kritik musste sich der Ultra-90 auch für die mäßige Kompatibilität gefallen lassen – andere Hersteller hatten vor 15 Jahren bereits Montagesysteme im Angebot, die auf allen erhältlichen Sockeln funktionierten.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.