Apple iPhone 13 Pro Max im Test: Der Marathonläufer unter den Smartphones
Apple liefert mit dem iPhone 13 Pro Max ein Smartphone mit hervorragendem Display, exzellenter Leistung und sehr guter Kamera ab. All diese Eigenschaften treffen aber auch auf das kleinere iPhone 13 Pro zu. Das neue Alleinstellungsmerkmal des iPhone 13 Pro Max ist der deutlich größere Akku, der für sehr gute Laufzeiten sorgt.
Das mit Abstand größte Smartphone-Display gibt es bei Apple auch dieses Jahr nur beim iPhone 13 Pro Max. 6,7 Zoll misst der Koloss und verpackt hinter dem Bildschirm diesmal zusätzlich einen deutlich größeren Akku. Nachdem schon das iPhone 13 mini im Test mit besseren Laufzeiten überzeugte, gelingt dies noch viel deutlicher dem iPhone 13 Pro Max – so viel kann schon vorab in diesem Abschnitt dazu gesagt werden.
Apple sorgt für Parität unter den iPhone 13 Pro
Was das iPhone 13 Pro Max dieses Jahr allerdings nicht ist: das exklusive Smartphone mit Apples bestem Kamerasystem. Nachdem der Hersteller im letzten Jahr nur dem iPhone 12 Pro Max (Test) die besten Kameras spendierte und damit einen Bruch zum bisherigen Vorgehen vollzog, herrscht in diesem Bereich jetzt wieder Parität zwischen iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max. Wer Apples bestes Kamerasystem haben möchte, kann frei zwischen beiden Smartphones wählen. Das iPhone 13 Pro Max zeichnen damit nur noch die Bildschirm- und Akkugröße aus – und daraus resultierend die Abmessungen und das Gewicht.
iPhone 13 Pro Max startet bei 1.249 Euro
Die gesamte neue iPhone-13-Familie ist seit dem 24. September in Deutschland erhältlich, nachdem sie seit dem 17. September vorbestellt werden konnte. Das iPhone 13 Pro Max wird in den Farben Graphit, Gold, Silber und Sierrablau (Testgerät) angeboten und startet mit 128 GB Speicher bei 1.249 Euro. Mit 256 GB kostet das Smartphone 1.369 Euro und mit 512 GB sind es 1.599 Euro. Erstmals bietet Apple zudem eine Variante mit 1 TB Speicher für 1.829 Euro an.
Technische Daten im Überblick
Apple iPhone 13 Pro Max |
Apple iPhone 12 Pro Max |
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Software: (bei Erscheinen) |
iOS 15 | iOS 14 |
Display: | 6,70 Zoll, 1.284 × 2.778 457 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
6,70 Zoll, 1.284 × 2.778 457 ppi, 60 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
Bedienung: | Touch, Gesichtsscanner | |
SoC: | Apple A15 Bionic 2 × Avalanche, 3,20 GHz 4 × Blizzard, 2,00 GHz 5 nm, 64-Bit |
Apple A14 Bionic 2 × Firestorm, 3,00 GHz 4 × Icestorm, 1,82 GHz 5 nm, 64-Bit |
GPU: | Apple Penta-Core | Apple Quad-Core |
RAM: | 6.144 MB LPDDR4X |
|
Speicher: | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB | 128 / 256 / 512 GB |
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,50, AF, OIS |
12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,60, AF, OIS |
2. Kamera: | 12,0 MP, f/1,80, AF | 12,0 MP, f/2,40 |
3. Kamera: | 12,0 MP, f/2,80, AF, OIS | 12,0 MP, f/2,20, AF, OIS |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,20 |
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2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | GPRS + EDGE | |
UMTS: | DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced Pro | Advanced Pro ↓2.000 |
5G: | NSA/SA | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | |
Bluetooth: | 5.0 | |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | |
Weitere Standards: | Lightning, UWB, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | |
Akku: | 4.352 mAh (16,75 Wh) fest verbaut, kabelloses Laden |
3.687 mAh (14,13 Wh), 20,0 W fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 78,1 × 160,8 × 7,65 mm | 78,1 × 160,8 × 7,40 mm |
Schutzart: | IP68 | |
Gewicht: | 238 g | 226 g |
Preis: | 1.249 € / 1.369 € / 1.599 € / 1.829 € | 1.217,15 € / 1.334,45 € / 1.558,65 € |
Ein halbes Pfund Smartphone bitte
Das iPhone 13 Pro Max macht vor allem unter Berücksichtigung des Zusatzes „Max“ seinem Namen alle Ehre. Dieses Smartphone will mit 78,1 × 160,8 × 7,65 mm (B × H × T) geradezu gebändigt werden, von den 238 g Gewicht noch gar nicht gesprochen. Mitsamt Hülle trägt man hier in jedem Fall mehr als ein halbes Pfund Smartphone mit sich herum. Apple hat dem Testgerät ein Clear Case mit MagSafe beigelegt, das das Gewicht auf 274 g bringt. Das sind noch einmal 12 g mehr als beim iPhone 12 Pro Max.
Hüllen helfen beim Handling
Apropos Hüllen: Die sind je nach Beschaffenheit gut dafür geeignet, um dem iPhone 13 Pro Max mehr Grip zu verleihen. Schöner anzufassen ist das Smartphone freilich ohne zweite Haut, denn Apple sorgt mit poliertem Edelstahl und mattem Glas erneut für eine sehr hochwertige Optik und Haptik. Das Smartphone liegt ohne zusätzlichen Schutz aber nicht besonders sicher in der Hand, sodass eine Hülle aus Silikon oder Leder in diesem Punkt hilfreich ist.
Das Clear Case von Apple wiederum hilft unter diesem Aspekt betrachtet allerdings in keinster Weise, zumal auch dieses Jahr Fit und Finish wieder weit entfernt vom aufgerufenen Preis von 55 Euro liegen. Beim Testgerät weist die Hülle viel zu viel Spiel auf, nachdem im letzten Jahr die Hülle eines iPhone 12 Pro noch viel zu knapp bemessen war und nach dem ersten Anlegen bereits Risse im unteren Bereich rund um die Aussparung zeigte.
Perfekte Verarbeitung kombiniert mit IP68-Schutz
Apple liefert das Smartphone selbst allerdings wieder mit perfekter Verarbeitung ab. Tasten, Buchsen, SIM-Fach, Lautsprecher und Kameras sind allesamt Bereiche, in denen die Passgenauigkeit auf hervorragendem Niveau liegt. Gegen das Eindringen von Staub und Wasser schützt erneut eine IP68-Zertifizierung, die das Untertauchen in bis zu 6 m tiefes Wasser für 30 Minuten erlaubt. Das Display wird von Ceramic Shield geschützt, wie Apple das Glas seit dem iPhone 12 nennt – fallen lassen sollte man das Smartphone trotz der angeblich widerstandsfähigen Eigenschaften aber dennoch nicht.
6,7 Zoll großes OLED-Display mit ProMotion
Ceramic Shield schützt wie im letzten Jahr ein 6,7 Zoll großes OLED-Display mit einer Auflösung von 1.284 × 2.778 Pixeln. Neuerungen gibt es dieses Jahr in drei Bereichen: ein 20 Prozent kleineres Face-ID-System, ProMotion und die maximale Helligkeit. ProMotion steht für eine variable Bildwiederholfrequenz von 10 bis 120 Hz. Die seit Jahren vom iPad Pro bekannte Technologie zieht nach längerer Wartezeit und der Erwartungshaltung, dass ProMotion spätestens letztes Jahr schon mit dem iPhone 12 Pro hätte eingeführt werden müssen, diesmal doch endlich in Apples Pro-Smartphones ein.
Die variable Bildwiederholfrequenz bedeutet, dass sie sich dem jeweiligen Inhalt anpassen kann, sodass ein Video mit 30 FPS dementsprechend mit 30 Hz läuft, ein Film mit 24 FPS aber nur mit 24 Hz und Spiele gerne auch mit 120 Hz. Bis zu 120 Hz liegen ebenso bei der normalen Bedienung des Smartphones auf dem Home-Bildschirm oder im Control Center, in den Einstellungen oder in den Benachrichtigungen an. Wie Apple erklärt, wird die Bildwiederholfrequenz an die Geschwindigkeit der Bedienung durch den Nutzer angepasst, sodass etwa schnelles Wischen und Scrollen die Frequenz nach oben treiben.
So „smooth“ war noch kein iPhone
Doch merkt man den Unterschied tatsächlich auf Anhieb? Schneller bedienen lässt sich das iPhone damit nicht, deutlich flüssiger allerdings schon. iOS war im Gegensatz zu Android aufgrund der etwas langsameren Animationen noch nie das Betriebssystem, das mit blitzschnellen Übergängen hervorstach. Aber es war schon immer einfach sehr „smooth“, wenn man so die sanften Wechsel zwischen den einzelnen Ebenen beschreiben kann. Und genau diesen visuellen Eindruck verstärkt ProMotion noch einmal deutlich, wobei es teils auch haptische Auswirkungen gibt, weil die maximal verdoppelte Frequenz die Interaktion mit den Inhalten direkter werden lässt.
ProMotion kann den Akku schonen
ProMotion hat aber nicht nur Auswirkungen auf die gefühlte Leistung des Smartphones, sondern kann teils zur verbesserten Effizienz beitragen. Denn wo bislang statische 60 Hz zum Einsatz kamen, obwohl sie nicht benötigt wurden, kann neuerdings auf 30 Hz, 25 Hz oder beim Lesen ohne Bewegungen des Inhalts sogar auf nur 10 Hz reduziert werden. Im Akkutest zum Beispiel, der anhand eines 24-FPS-Videos durchgeführt wird, schneidet das iPhone mit ProMotion sogar etwas ab besser als ohne. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
Ein Punkt sei bei ProMotion noch zu erwähnen: Die Technologie ist ab Werk aktiviert, letztlich aber rein optional und kann wie auf dem iPad Pro jederzeit deaktiviert werden. Die entsprechende Einstellung versteckt Apple unter „Einstellungen → Bedienungshilfen → Bewegung → Bildrate beschränken“. In diesem Modus und bei aktiviertem Energiesparmodus wird die maximale Bildrate auf 60 Hz reduziert.
Bis zu 1.000 cd/m im Automatikmodus
Verbesserungen bringt das neue OLED-Display ebenso bei der Helligkeit mit. In diesem Punkt wirbt Apple mit bis zu 1.000 cd/m² im SDR-Betrieb, während das Maximum bei HDR wie im letzten Jahr bei 1.200 cd/m² liegt. Das entspricht einer Steigerung um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als noch mit 800 cd/m² geworben wurde. Diesen Wert wiederum nennt Apple für das iPhone 13 (mini), dessen Vorgänger noch mit 625 cd/m² auskommen mussten.
Wie Apple die neue Maximalhelligkeit erreicht, läuft allerdings erstmals seit der Umstellung auf OLED mit dem iPhone X anders ab. Denn nicht mehr der Anwender selbst kann den Maximalwert abrufen, sondern nur die automatische Helligkeitsregulierung in Abhängigkeit zum Umgebungslicht, das über einen Helligkeitssensor in der Notch ermittelt wird. Wer die Helligkeit des Panels manuell über das Control Center steuert, wird wie im Vorjahr Helligkeitswerte von rund 800 cd/m² erzielen. Mit einem hellen LED-Scheinwerfer bewaffnet und auf den Sensor gerichtet, konnte die Redaktion im Automatikmodus dann aber mit 1.056 cd/m² den von Apple beworbenen Wert messen.
Helligkeit weiterhin nicht vom APL abhängig
Was Apple hingegen nicht verändert hat, ist der Verzicht auf eine Kopplung der Helligkeit an das „Average Picture Level“ (APL), also den dargestellten Weißanteil auf dem Panel. Dem iPhone 13 Pro Max ist es egal, ob nur 20 Prozent des Bildschirms ein weißes Rechteck darstellen oder das gesamte Panel mit einer weißen Fläche gefordert wird – in beiden Situationen lassen sich über 1.000 cd/m² erreichen. Damit bietet Apple gemeinsam mit dem kleineren iPhone 13 Pro den aktuell hellsten OLED-Bildschirm unter allen getesteten Smartphones bei einem APL von 100 Prozent.
Samsung behält Vorteil bei Peak-Helligkeit
Samsung hingegen koppelt die Helligkeit an das APL und hat damit etwa beim Galaxy S21 Ultra (Test) durchaus einen Vorteil. Denn bei 100 Prozent APL liegt das Smartphone mit 973 cd/m² nur knapp hinter dem aktuellen iPhone, bei reduziertem APL sind dafür aber über 1.400 cd/m² möglich. Punktuelle Highlights etwa im HDR-Betrieb kommen bei Samsung deshalb noch ein kleines Stück besser zur Geltung. Im Großen und Ganzen liefern beide Hersteller allerdings die derzeit besten OLED-Bildschirme für Smartphones ab. Apple punktet wie eh und je vor allem mit einer möglichst realistischen Abbildung, wobei dieses Jahr Farben und Kontrast einen Hauch intensiver ausfallen. Spannend wird, was Google mit dem Pixel 6 und Pixel 6 Pro (Hands-on) in diesem Bereich abliefern wird, denn Apple und Samsung legen die Messlatte extrem hoch.
Selbiges gilt übrigens für den Prozessor, der bei Apple mit dem A15 Bionic nur in den Pro-Modellen in der stärkeren Penta-Core-GPU-Konfiguration vorliegt, die auf der nächsten Seite behandelt wird.