Huawei MatePad Pro 12.6 im Test: Stifteingabe, Multimedia, Laufzeiten und Kamera

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Michael Schäfer
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Stifteingabe

Wie bereits beim kleineren MatePad Pro gehört auch bei der neuen Variante der M-Pencil nicht zur Ausstattung dazu, sondern muss separat für nicht gerade geringe 99 Euro erworben werden. Durch seine eher an einen dickeren Bleistift erinnernde Form liegt dieser gut in der Hand und lässt sich daher auch gut nutzen.

Der Stift besitzt 4.096 Druckstufen und soll mit einer Latenz von 20 ms arbeiten. Während des Tests war jedoch in den meisten Fällen ein leichter Versatz zwischen Stiftspitze und der Darstellung auf dem Display zu erkennen, der zum Teil aber dem verwendeten 60-Hz-Panel zuzuschreiben ist. Auswirkungen auf die Nutzung hatte der Umstand jedoch nicht.

Der M-Pencil von Huawei bietet nur normale Funktionen
Der M-Pencil von Huawei bietet nur normale Funktionen

Wie bereits beim MatePad-Vorgänger wird der Stift induktiv am Gehäuserand magnetisch haftend aufgeladen, benötigt also Strom, um zu arbeiten. Fernbedienungsfunktionen fehlen dem M-Pencil vollends, ebenso lässt er eine Funktionstaste vermissen. Als Grafik-Tablet genutzt, stechen die bereits beschriebenen Probleme mit der hervorstehenden Kamera hervor, die die Stifteingabe zu einer wackeligen Angelegenheit werden lassen.

Multimedia

Laut DRM-Info besitzt das Tablet den Widevine-Level L1, womit auch das MatePad Pro Streaming-Inhalte hochauflösend wiedergeben können soll – sofern die App des entsprechenden Anbieters auf das Gerät gebracht wird. Was das Tablet jedoch bei Amazon Prime Video auf dem Display darstellte, sah alles andere als hochauflösend aus.

Wird aber auf lokal gespeicherte Filme zurückgegriffen, kann die Kombination aus Display und Lautsprecher ihre Qualitäten ausspielen. So sorgt das AMOLED-Panel durch seine überragenden Schwarzwerte für einen enormen Kontrast und vor allem eher „düstere“ Filme können dadurch noch einmal einen Hauch mehr Atmosphäre bekommen.

Die unteren Lautsprecher sind ungünstig positioniert
Die unteren Lautsprecher sind ungünstig positioniert

Bei den Lautsprechern ist die Ausgabe jedoch erneut so eine Sache: Zwar liefern sie einen für die Baugröße erstaunlichen Klang und gelegentlich ist sogar so etwas wie ein Bass zu vernehmen, durch die Anordnung können die Klanggeber ihre wirkliche Qualität allerdings nur auf einem Ständer unter Beweis stellen. Normal gehalten werden immer die beiden unteren Exemplare durch die Hand abgedeckt, was den Klang hörbar dumpfer erscheinen lässt.

Bei den meisten gängigen Spielen dürfte sich das neue MatePad hingegen langweiligen. Gängige 3D-Titel dürften keine wirkliche Herausforderung darstellen und Games für Tablets, bei denen wie bei Simulationen und Aufbauspielen im Hintergrund viel gerechnet werden muss, finden sich selten. Dennoch besitzen hier ebenfalls die genannten Einschränkungen bei den Lautsprechern ihre Gültigkeit.

Laufzeiten

Das MatePad Pro 12.6 ist aufgrund seiner Größe mit einem Energiespeicher mit einer Kapazität von 10.500 mAh ausgestattet. Über das beiliegende Netzteil mit 40 W soll dieser laut Hersteller in rund 2 Stunden wieder vollends aufgeladen sein.

Aufgrund der fehlenden Unterstützung der Google-Dienste konnten die üblichen Apps für das Ermitteln der Laufzeit bestehend aus PCMark und YouTube nicht installiert und damit nicht verwendet werden. Daher musste, um zumindest einen Anhaltspunkt zu erhalten, auf die Browser-Version von Googles Videoportal ausgewichen werden. Dort hielt der Akku über 15 Stunden, was, wird vor allem das größere Display berücksichtigt, generell einen guten Wert darstellt. Bei Nutzung der nativen YouTube-App wäre es nicht unwahrscheinlich, dass beim Tablet sogar noch etwas später die Lichter ausgehen.

YouTube-Akkutest 200 cd/m²
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      17:01
    • Amazon Fire HD 8 (2020) (Fire OS 7.3.1.4)
      16:50
    • Samsung Galaxy Tab S6 (Android 9.0)
      15:21
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      15:04
    • Huawei MatePad Pro 12.6 (HarmonyOS 2)
      14:34
    • Amazon Fire HD 10 (2019) (Fire OS 7.3.1.9)
      13:34
    • Apple iPad Pro 12,9" (2021) (iPadOS 14.5.1)
      12:09
    • Huawei MatePad Pro (Android 10.0)
      11:54
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      11:34
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10.0)
      10:47
    • Apple iPad (2020) (iPadOS 14.0.1)
      10:20
    • Apple iPad Air (2020) (iPadOS 14.1)
      10:10
    • Apple iPad Pro 11" (2018) (iPadOS 14.0.1)
      10:02
Einheit: Stunden, Minuten

Kamera

Die verbaute Hauptkamera des MatePad Pro wartet zwar erneut mit 13 MP auf, liefert aber wie von einem Tablet gewohnt ebenso erneut nur durchschnittliche Kost. Gleiches gilt für die Kamera in Front mit 8 MP. Dass Hersteller bei der Produktgruppe in Sachen Aufnahmeeinheit sparen, dürfte nicht verwunderlich sein – im Gegensatz zu Smartphones dürfte wohl kaum jemand mit solch einem großen Gerät „mal eben“ irgendwelche Schnappschüsse machen.

Die vorstehende Kamera sorgt beim auf einem Tisch liegenden Tablet für Probleme
Die vorstehende Kamera sorgt beim auf einem Tisch liegenden Tablet für Probleme

Solange die Lichtverhältnisse ausreichend sind, liefert die Kameraeinheit gute Bilder mit scharfen Konturen und kräftigen Farben. Sind die Bedingungen einmal weniger gut, verrauschen Bilder sehr schnell. Auch der LED-Blitz kann hier meist nicht helfen, da er nur für eine kurze Distanz ausreicht. Darüber hinaus bietet das System nützliche Tools wie eine Audio- oder Lächelauslösung und eine Objektverfolgung.

Huawei MatePad Pro 12.6 im Test – Kamera

Videos werden von der Hauptkamera mit bis zu 4K aufgenommen, dann aber nur mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Wird die Auflösung auf 1080p verringert, sind auch Wiederholungsraten von 60 Bildern möglich. Die Frontkamera nimmt maximal lediglich bis zu 1080p auf und eignet sich gut für Video-Konferenzen. Da sie nun wieder mittig über dem Display angebracht ist, ist eine Ausrichtung des Tablets bei entsprechenden Szenarien einfacher, als es beim kleineren Vorgänger der Fall war. Darüber hinaus kann der Nutzer auf das Display schauen, ohne den Gesprächsteilnehmer zu sehr zu irritieren.