deepin 20.3: Erste Distribution mit neuem Linux 5.15 LTS ist erschienen
Das chinesische Betriebssystem deepin 20.3 ist die erste Distribution, die bereits ab Werk auf dem neuesten Systemkernel Linux 5.15 LTS basiert. Auch der hauseigene Desktop, das deepin Desktop Environment (DDE), erfährt in der neuen Version weitreichende Verbesserungen. Unterstützt wird nun der Core i-12000 (Test).
Chinas beliebteste Distribution setzt auf Linux 5.15 LTS
Dank Linux 5.15 LTS, das offiziell bis Oktober 2023 unterstützt wird, erhalten auch neueste Prozessoren wie der Core i9-12900K, i7-12700K und i5-12600K (Benchmark), sowie GPUs, darunter die kommenden RDNA-2-Einsteigerlösungen auf Basis von Navi 24, Radeon RX 6500 XT und RX 6400, volle Produktunterstützung. Neue Funktionen des NTFS-Dateisystems halten in deepin ebenfalls erstmals Einzug.
Alternativ steht auch der im Dezember 2020 erschienene LTS-Kernel Linux 5.10 zur Auswahl, der zwar weniger aktuelle Hardware-Features bietet, aber sogar bis einschließlich Dezember 2026 mit Updates versorgt wird.
Verbesserungen und eine eigenständige UX
Die offiziellen Release Notes weisen neben den obligatorischen Fehlerkorrekturen und Optimierungen zahlreiche neue Features in den Bereichen Dateimanagement, Medienwiedergabe und Dekodierung sowie für das deepin Desktop Environment (DDE) aus.
deepin 20.3 – Release Notes
Ähnlich dem einsteigerfreundlichen und populären Elementary OS 6.0 („Odin“) verzichtet deepin zum größten Teil auf namhafte und etablierte Anwendungen und setzt zu Gunsten der Konsistenz, kompakter Builds und der Geschwindigkeit weitestgehend auf einheitliche Entwicklerwerkzeuge.
Hauseigene Apps für mehr Konsistenz
Das freie Betriebssystem kommt mit hauseigenen Apps, deren Anzahl sich mittlerweile auf mehr als 30 beläuft. Dazu gehören der deepin Browser und der deepin Mail-Client, der deepin System Monitor und das deepin Terminal sowie deepin Movie auf Basis von FFmpeg.
Vor allem die nochmals angepasste Benutzeroberfläche mit ihrem einheitlichen „Unified“ Design, welches sich konsistent und auf alle Bereiche sowie das gesamte Betriebssystem erstreckt, setzt sich deutlich von anderen Desktop-Umgebungen ab und nimmt sichtbare Anleihen bei macOS.
Herunterladen und ausprobieren
Mit einem geeigneten Tool wie Ventoy oder Rufus lässt sich das 3,1 Gigabyte große Systemabbild des neuen deepin 20.3 (ISO) auf ein USB-Speichermedium schreiben und testen. Mittels der überarbeiteten grafischen Installationsroutine wandert die Distribution mit wenigen Klicks alternativ auch auf die SSD oder eine Festplatte.
Die auf Linux spezialisierte Website 9to5Linux hat sich deepin 20.3 und dessen Features bereits im Detail angesehen und liefert einen vollständigen Überblick über das Featureset der Distribution.