Im Test vor 15 Jahren: Schlechter als Cooler Masters Mars zu sein war schwer
Der Cooler Master Hyper TX versprach vor 15 Jahren eine hohe Kühlleistung zu einem niedrigen Preis. Im Test konnte er dank guter Leistung und niedriger Lautstärke überzeugen. Den Kontrast dazu stellte der parallel getestete, extravagante Cooler Master Mars dar, der kaum zu unterbieten war.
Style gegen Leistung – Mars gegen Hyper TX
Cooler Master hatte mit dem Hyper TX und dem Mars zwei Kühler im Angebot, die verschiedener nicht hätten sein können. Während der Mars auf ein extravagantes Design mit aufwändiger Konstruktion setzte, fußte der Hyper TX auf bewährter Technik ohne optische Highlights und dafür mit einem günstigen Preis.
Der Cooler Master Mars kam mit Abmessungen von 133 × 120 × 105 mm auf ein Gewicht von 675 Gramm. Die Aluminiumlamellen waren mittels dreier Kupfer-Heatpipes mit der kupfernen Bodenplatte verbunden, die die Abwärme des Prozessors aufnahm. Mit seiner ausgefallenen, planetenartigen Form und den zwei blauen LEDs im Inneren des Kühlers bot der Mars eine ungewöhnliche und auffällige Optik. Das Herz des Kühlers bildete ein innenliegender 92-mm-Lüfter, der die drei Betriebsmodi Power (3.000 U/min), Silent (1.800 U/min) und PWM (900–2.500 U/min) bot. Ein Nachteil der ausgefallenen Bauform war, dass der Lüfter nicht ausgetauscht werden konnte. Mit einem Preis von rund 40 Euro ließ sich Cooler Master den Mars zudem vergleichsweise fürstlich entlohnen.
Der Hyper TX stellte das andere Ende des Spektrums dar und erinnerte mit seiner Bauform und Farbgebung an einen generischen Tower-Kühler ohne Charakter. Mit Abmessungen von 44 × 90 × 136,5 mm und einem Gewicht von 485 Gramm war der Hyper TX weder besonders ausladend noch schwer. Der mitgelieferte 92-mm-Lüfter arbeitete in einem Drehzahlbereich von 650 bis 1.800 U/min und konnte mittels PWM geregelt werden. Die 41 Aluminiumlamellen waren über drei Kupfer-Heatpipes an die kupferne Bodenplatte verbunden. Mit einem Preis von 25 Euro war der Hyper TX bedeutend günstiger aufgestellt als der Mars.
Bewährt ist manchmal besser
Im Test zeigte sich, dass ein bewährtes Design manchmal besser als ein ungewöhnliches und auffälliges war. Zwar konnte sich der Hyper TX mit seinem kleinen 92-mm-Lüfter nicht an die Spitze des Testfeldes setzen, aber bei voller Drehzahl erreichte er mit 66 °C CPU-Temperatur und einem Schalldruckpegel von 42,6 dB(A) solide Werte, die besser als die eines Thermalright SI-128 waren.
Der Cooler Master Mars kam bei voller Drehzahl hingegen auf 70 °C und einen Schalldruckpegel von 56,6 dB(A). Damit handelte es sich um den lautesten Kühler, den ComputerBase bis dato getestet hatte. Tatsächlich war der Cooler Master Mars selbst bei herunter geregelter Drehzahl noch lauter als ein Boxed-Kühler von Intel bei marginal besseren (fünf Kelvin) Temperaturen. Der Cooler Master Hyper TX hingegen eignete sich bei gedrosselter Drehzahl auch als Silent-Kühler mit einem Schalldruckpegel von 30,4 dB(A) und einer CPU-Temperatur von 74 °C.
Fazit
Das Fazit des Tests vor 15 Jahren fiel klar aus. Während der Cooler Master Hyper TX mit guten Temperaturen, niedriger Lautstärke und vor allem einem geringen Preis aufwarten konnte, stellte der Mars das genaue Gegenteil dar: Heiß, laut und teuer. Damit gab es für Nutzer vor 15 Jahren nicht viele Kühler, die eine schlechtere Wahl als der Mars waren. Der Hyper TX war hingegen insbesondere Nutzern zu empfehlen, die nicht viel Geld ausgegeben wollten oder nicht viel Platz im Gehäuse hatten, aber einen besseren Kühler als den Boxed-Kühler wollten.
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