TSMC N3: Neue Berichte über Verspätungen auf Q4/2022

Update Volker Rißka
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TSMC N3: Neue Berichte über Verspätungen auf Q4/2022
Bild: TSMC

Berichte über Verzögerungen bei TSMCs neuestem Prozess N3 gibt es schon einige Zeit, jetzt wird es konkreter: Q4/2022 soll die Serienproduktion erst starten, und nur auf kleiner Flamme hochgefahren werden. Für einen volumenstarken Apple-Chip könnte dieser damit zu spät kommen.

Zuletzt erklärte TSMC, dass im zweiten Halbjahr 2022 mit der Produktion in Serie begonnen werden soll. Solche Aussagen gab es oft auch in den vergangenen Jahren, dann bedeutete dies aber auch, dass direkt im Juli die Großserie vom Band lief und so ab September in Produkten verfügbar wurde. Auch wenn die offizielle Aussage weiterhin stimmt, geht es dieses Mal anscheinend nicht so aus.

Denn nun scheint TSMC bei N3 auf Granit gestoßen zu sein. Performance, Effizienz, Yield aber auch Kosten sollen noch nicht da sein, wo sie zu dieser Zeit in der Entwicklung und Vorbereitung zur Serienproduktion im Normalfall liegen würden, berichtet das taiwanische Branchenblatt Digitimes. Dies hat nicht nur eine Verschiebung der größeren Produktionsmenge auf das vierte Quartal zur Folge, diese soll dann auch noch deutlich unter den Mengen der Vorjahre liegen. Ein echter Beitrag von N3 zum Umsatz soll erst in Q1/2023 verbucht werden – das wäre mindestens ein halbes Jahr später als bei früheren Prozessen.

Der Digitimes-Bericht bringt erneut Apple und Intel als Erstkunden ins Spiel, die geringen Mengen an N3-Chips sollen quasi aufgeteilt werden. Beide Hersteller haben aber wohl Backup-Pläne, die ihre Produkte auch auf TSMCs N4-Prozess ermöglichen sollen. Diese Serie basiert auf den N5-Design-Richtlinien, zuletzt hatte TSMC umfangreiche weitere Pläne zu dessen Ablegern vorgestellt, wie N4P als Performance-Lösung und Alternative zu N3 oder N4X für das absolute High-End-Segment. Eine ähnlich Entwicklung wird auch bei N3 folgen, mit N3E gibt es schon die erste Ankündigung einer verbesserten Variante.

Update

Laut neuen Medienberichten aus Taiwan scheint TSMC weiterhin auf Granit zu beißen, wenn es an das Thema Ausbeute (Yield) bei der N3-Fertigung geht, die unter den Erwartungen liegen soll. Ein weiterer zusätzlicher Prozess soll ausgerollt worden sein, wenngleich „N3B“ eher nach einer internen Bezeichnung statt einer offiziellen Lösung klingt. Die Großkunden haben sich demnach aber bereits mit der Alternative N4 arrangiert, vor allem für die Konkurrenten könnte dies aber eine unerwartete Chance bieten, etwas aufzuholen. Intel betonte in der letzten Woche im oder gar vor dem Zeitplan zu liegen, Samsungs erste GAA-Produkte alias 3GAE sind auf der Zielgeraden.