Mac Studio: Nur Apples SSDs funktionieren in den beiden Steckplätzen
Erste Teardowns des Apple Mac Studio hatten in der vergangenen Woche nicht nur das mit einem gigantischen Heatspreader versehene Package des M1 Ultra gezeigt, das auch den Unified Memory für CPU und GPU trägt, sondern auch die in einem Steckplatz im M.2-Format verstaute SSD. Handelsübliche Laufwerke passen trotzdem nicht hinein.
Zwei Steckplätze im M.2-Format
Das Mac Studio bietet zwei Steckplätze für SSDs im auch von M.2 bekannten Format, während die SSDs im MacBook seit Jahren mit dem Mainboard verlötet sind. Das allein hatte die Hoffnung aufkeimen lassen, Apple könnte das vergleichsweise voluminöse Gehäuse des Mac Studio und dessen Einsatzgebiet zum Anlass genommen und handelsübliche SSDs verbaut haben. Apples Produktpolitik, die Umsetzung der SSDs im (i)Mac Pro sowie der Aufbau des M1 Ultra wurden dabei allerdings vollständig ignoriert.
1. Apple will keine fremde Hardware im System
Kein System von Apple erlaubt den Einsatz nicht zertifizierter Hardware. Neben ökonomischen sprechen aus Apples Perspektive auch Sicherheits- und Zuverlässigkeitsaspekte dagegen. Im Mac Studio SSDs von Drittanbietern zuzulassen, wäre eine klare Abkehr von dieser Linie gewesen.
2. Im (i)Mac Pro laufen nur Apples SSDs
Auch der (i)Mac Pro mit CPUs von Intel setzt auf SSDs im M.2-Format und auch in diesem System funktionieren klassische M.2-PCIe-SSDs nicht. Ursache ist eine handfeste technische Eigenart der SSDs (siehe Punkt 3).
3. Die SSD in Mac Studio und (i)Mac Pro ist gar keine klassische SSD
Apples SSDs mit einer Steckerleiste, die physisch dem M.2-Format entspricht, sind gar keine M.2-SSDs mit Controller und NAND-Flash und halten sich auch nicht an die in der M.2-Norm spezifizierten Übertragungsprotokolle (SATA, PCIe, NVMe), wie Hector Martin darlegt. Stattdessen tragen die Module nur den NAND-Flash, während der SSD-Controller in iMac Pro und Mac Pro im T2-Sicherheitschip und in den M1-Produkten im SoC steckt. Auch vom NVMe-Standard weicht Apple ab.
Für den Mac Pro bietet Apple immerhin Upgrade-Kits, mit denen sich der Speicher erweitern lässt, wenn ab Werk nicht der Maximalausbau gewählt wurde. Die Preise liegen allerdings horrend hoch: 2 × 1 TB kosten 1.150 Euro.
Ob es auch beim Mac Studio so kommt, bleibt abzuwarten. Wie Luke Miani auf YouTube zeigt, ist die SSD aus einem Mac Studio aktuell nicht einmal in einem zweiten Mac Studio nutzbar, selbst wenn das Laufwerk vorher gelöscht wurde. Offensichtlich sind SSD und Sicherheitschip in beiden Systemen fest miteinander verknüpft.
Die Meldung wurde angepasst um deutlicher zu machen, dass SSD-Slot und -SSD-Kontaktleiste zwar dem M.2-Standard entsprechen, der Aufbau der SSD und das verwendete Übertragungsprotokoll allerdings davon abweichen. Apples SSDs sind demzufolge keine M.2-SSDs, auch wenn sie physikalisch in diesen Steckplatz passen.