AMD Ryzen 7000: AM5 nur mit DDR5, X670-Chipsatz mit Dual-Chiplet
Laut einem Bericht, der sich auf mehrere Quellen stützt, werden die kommenden Mainboards mit dem Sockel AM5 für AMD Ryzen 7000 alias Raphael nur den schnellen, aber noch deutlich teureren DDR5-Arbeitsspeicher und nicht DDR4-RAM unterstützen. Beim X670-Chipsatz sollen zudem zwei Chiplets zum Einsatz kommen.
Die Information, dass die neue AM5-Plattform für Ryzen 7000 nur DDR5 unterstützt, will die Website Tom's Hardware aus Kreisen der Zulieferer bestätigt bekommen haben. Zumindest bei Mainboards mit den Chipsätzen X670 und B650 sei dies der Fall. Dass es auch Mainboards mit DDR4-Support für den Einstiegsbereich geben wird, sei unwahrscheinlich.
DDR4 galt es schon lange zu hinterfragen
Schon im Vorfeld hat es Hinweise gegeben, dass die neue Plattform ausschließlich DDR5 unterstützt. Ob der Speichercontroller von Raphael überhaupt noch mit DDR4 umgehen kann, ist unklar. Bei Intel Alder Lake werden hingegen beide Speichertypen unterstützt.
In dem durchgesickerten AM5-Guide aus dem Leak bei Gigabyte war von DDR4 ebenfalls keine Rede.
Die mutmaßliche Beschränkung auf DDR5-Speicher hätte einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Preis der Plattform. Zumindest aktuell ist die neue Speichergeneration nämlich noch deutlich teurer als der Vorgänger. Im günstigsten Fall werden gut 6 Euro pro Gigabyte DDR5 fällig. DDR4-Module gibt es hingegen schon für weniger als die Hälfte des Preises.
Bis zum Marktstart von Ryzen 7000, der im dritten oder frühen vierten Quartal erwartet wird, können die Preise von DDR5 allerdings schon weiter gesunken sein. Derzeit sorgen auch Engpässe bei den für DDR5 zusätzlich nötigen Chips zur Energieverwaltung (PMICs) und Spannungsregulierung (VRMs) für höhere Preise; im zweiten Halbjahr 2022 wird aber eine Besserung der Liefersituation erwartet.
AMD hatte erst kürzlich mit dem hohen Übertaktungspotenzial von DDR5-RAM auf der neuen Plattform geworben.
Multi-Chiplet-Design auch beim Chipsatz
Bei den Ryzen-Prozessoren setzt AMD bereits seit mehreren Generationen auf ein sogenanntes Chiplet-Design, bei dem mehrere Chips mit Rechenkernen sowie ein I/O-Die zu einem Prozessor vereint werden. Dieser Ansatz könnte mit der neuen Generation auf die Chipsätze ausgeweitet werden, wie ein Bericht von China Times andeutet, der in diesem Punkt von einem Dual-Chiplet-Design spricht. Tom's Hardware will dies bestätigt haben, allerdings werde nur der X670-Chipsatz aus zwei Chiplets bestehen.
Twitter-Nutzer momomo_us weist auf eine kurzfristig bei Speicher-Hersteller Apacer öffentlich verfügbare Übersicht hin, die zum einen abermals nur von DDR5 für Ryzen 7000 spricht und zum anderen DDR5-5200 als Standardspeichertakt nennt – nicht DDR5-4800 wie bei Intel Alder Lake (12. Gen Core). Das soll auch für AMDs Server-CPUs auf Zen-4-Basis, Epyc „Genoa“, gelten.
Das deckt sich mit bereits Ende 2021 in der Gerüchteküche kursierenden Informationen, denen zufolge „Genoa“ den Speicher mit bis zu DDR5-5200 ansprechen können wird, wenngleich der Takt bei Vollbestückung mit 24 Riegeln (zwei Module je Channel) deutlich niedriger ausfällt. Ryzen 7000 wird lediglich zwei Speicherkanäle unterstützen.
Nichtsdestoweniger dürfte DDR5-5200 auch bei Ryzen 7000 nicht pauschal der offizielle Standard sein. Intel Alder Lake unterstützt DDR4-4800 beispielsweise offiziell nur, wenn pro Channel lediglich ein DIMM-Slot auf dem Mainboard verbaut ist, auch wenn die meisten Mainboards für Endkunden mit vier Slots (zwei je Channel) das geflissentlich ignorieren.