Größter Aktionär: Elon Musk sitzt nach Zukauf im Twitter-Kontrollgremium

Update Jan-Frederik Timm
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Größter Aktionär: Elon Musk sitzt nach Zukauf im Twitter-Kontrollgremium
Bild: geralt | CC0 1.0

Nur einen Tag nachdem bekannt geworden war, dass Elon Musk durch Zukäufe inzwischen 9,2 Prozent an Twitter hält, hat Parag Agrawal, CEO bei Twitter, bekanntgegeben, dass Musk in das Kontrollgremium (Board of Directors) des Unternehmens einzieht und damit Einfluss auf die Weiterentwicklung des Dienstes ausüben können werde.

Genau der, den wir jetzt brauchen

Als „leidenschaftlicher Nutzer und zugleich großer Kritiker“ sei Musk genau die Person, die der Konzern in Zukunft brauche, erklärt Agrawal auf Twitter. Das sei dem CEO in vielen Gesprächen über die vergangenen Wochen klar geworden.

Bereits vor der Bekanntgabe der Personalie hatte der CEO einen Tweet von Musk verbreitet, in dem Musk die Nutzer aufgefordert hatte abzustimmen, ob Twitter eine Editier-Funktion einführen solle, geteilt. Bis dato gibt es eine solche Funktion bei Twitter nicht. Einmal erstellte Tweets können nicht mehr angepasst, sie können höchstens gelöscht werden. Agrawals Anmerkung auf Musks Tweet: „Diese Umfrage wird große Konsequenzen haben, bitte stimmt mit großer Sorgfalt ab.

Anfang März 2022 lag Musk mit etwas über 80 Millionen Followern auf Platz 8 der Liste der Account mit den meisten Followern, die Barack Obama mit über 130 Millionen ihm folgenden Nutzern anführt.

Im Nachgang der Bekanntgabe stieg die Aktie des Konzerns um über knapp 10 Prozent, nachdem sie bereits gestern um 25 Prozent gestiegen war. 9,2 Prozent Anteil am Unternehmen sind an der Börse damit aktuell 3,7 Milliarden US-Dollar wert, am Montagmorgen waren es noch 2,7 Milliarden US-Dollar.

Viel Lob und viel Kritik

Auf Twitter wurde sowohl die gestrige Information über den Anteilskauf als auch die heutige Aufnahme in den Aufsichtsrat sowohl begrüßt als auch kritisch betrachtet. Nutzer, denen Twitter zuletzt bei Eingriffen in die Meinungsfreiheit zu weit ging, erhoffen sich von Musk wieder mehr Freiheiten, andere sehen genau darin eine Gefahr.

Dasselbe gilt ganz konkret auch für die potentielle Einführung einer Editierfunktion: Für einige wäre sie die Umsetzung eines seit Jahren sehnlichst erwarteten Features, für andere das Aus einer zentralen Funktion von Twitter: Einem Logbuch, dessen Einträge nachträglich nie geändert, höchstens komplett gelöscht werden können. Musk hat sich bisher weder zum Anteilskauf noch zu seinem neuen Betätigungsfeld geäußert.

Elon Musk im Aufsichtsrat von Twitter – eine gute Idee?
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Update

Elon Musk wird doch kein Mitglied des Twitter-Verwaltungsrates, das hat – abermals – CEO Agrawal mitgeteilt. Doch auch wenn er sich mit einem im Tweet eingebetteten Bild weit ausführlicher äußert, als es per Text auf Twitter möglich gewesen wäre, bleiben die genauen Hintergründe im Verborgenen.

Demzufolge waren sich die Twitter-Geschäftsführung und der Verwaltungsrat einig, dass Musk ins Kontrollgremium einziehen solle, es wäre „der beste Weg vorwärts“ gewesen. Doch am 9. April, dem designierten Tag für die Aufnahme, habe Musk mitgeteilt, die Position nicht antreten zu wollen. Das sei „Das beste“ (das passieren konnte), nennt Agrawal diese Entscheidung heute – ein klarer Widerspruch zu den Äußerungen aus der Vorwoche. Was zu diesem Sinneswandel geführt hat, ist nicht bekannt.

Am Samstag hatte Musk abermals mit einem Tweet für Aufmerksamkeit gesorgt, in dem er die Top 10 der Twitter-Nutzern mit den meisten Followern und deren zuletzt nur noch sehr sporadische Aktivität auf Twitter mit der Frage „Stirbt Twitter?“ öffentlich zur Diskussion gestellt hatte.

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