Iris Xe Max von Gunnir: Intels erste Grafikkarte seit der i740 im Lesertest
Auf den europäischen Markt hat es Intels erste dedizierte Grafikkarte seit der noch im AGP-Port beheimateten i740 von 1998 nicht geschafft, dafür aber in einen äußerst ausführlichen Lesertest aus dem ComputerBase-Forum. Die primär für den chinesischen Markt vorgesehen Grafikkarte von Gunnir trifft auf AMD Vega 8 und 5.
Xe 1.0 wie in den aktuellen iGPUs
Die auf der Gunnir Iris Xe Max Index V2 eingesetzte GPU ist nicht zu verwechseln mit den von Intel für Sommer 2022 in Aussicht gestellten Desktop-Gaming-Grafikkarten auf Basis der Alchemist-Architektur, sondern entspricht der seit der 11. Generation Intel Core als iGPU genutzten 1. Generation der Xe-Architektur mit ebenfalls 96 EUs, aber höherem Takt durch eine höhere TDP von bis zu 41 Watt und einem eigenen dedizierten Grafikspeicher. Dieselbe GPU kam exklusiv im Notebook Acer Swift 3X zum Einsatz.
Der Lesertest kennt keine Grenzen
In seinem Lesertest „Intels erste Grafikkarte seit der i740“ fühlt Community-Mitglied „andi_sco“ der Gunnir Iris Xe Max Index V2 auf den Zahn und vergleicht die dedizierte Grafikkarte mit AMDs APU-GPUs Vega 8 und Vega 5 sowie mit einer GeForce GTX 980 Ti, der Mitte 2015 schnellsten Desktop-Grafikkarte aus der Generation Maxwell. Ein aktueller Intel Core der 12. Generation mit ebenfalls 96 EUs starker Xe-Grafikeinheit stand nicht zur Verfügung, auch Ryzen 6000 Mobile mit RDNA-2-iGPU fehlt.
Am Ende geht es in dem Test aber auch nicht nur um Benchmarks, sondern auch das Drumherum: Zum Beispiel die Art und Weise, wie die in Europa nicht erhältliche Grafikkarte von ComputerBase-Leser „konkretor“ besorgt wurde. Über Ländergrenzen hinweg wurden Kontakte in China angezapft und mehrere DG1-Grafikkarten für Mitglieder aus dem ComputerBase-Forum akquiriert sowie Versandmitarbeiter mit Gummibärchen glücklich gemacht. Noch mehr spannende Hintergründe liefert der Lesertest.
Für den Lesertest der Gunnir Iris Xe Max Index V2 kam das folgende Testsystem zum Einsatz, dessen Mainboard mit Bedacht gewählt wurde: Denn nur auf diesem und einem weiteren Modell von MSI bootet die Grafikkarte überhaupt.
- Intel Core i3-10105
- Comet Lake-S
- 4C/8T mit bis zu 4,4 GHz
- Intel UHD 630 mit 24 EUs und bis zu 1,1 GHz
- Asus Prime B560M-A
- Sockel LGA1200
- Intel B560-Chipsatz
- µATX-Formfaktor
- 24 GB DDR4-Arbeitsspeicher
- 2× 4 GB DDR4-2400 von Crucial
- 2× 8 GB DDR4-2133 von Crucial
- Kingston SNVS M.2 256 GB
- Enermax Silver Wizard II
- be quiet! E5 550 Watt
- Windows 11 Pro
Synthetische Benchmarks wie der 3DMark, 3DMark 11 und Unigine Superposition sowie der integrierte Spiele-Benchmark von Final Fantasy 15 und Stresstests mit FurMark und Prime95 standen für Intels erste dedizierte Grafikkarte seit 1998 auf dem Programm. Dabei waren Neustartes des Systems und Probleme mit dem Treiber an der Tagesordnung.
Weitere Tests sollen folgen und auch die Radeon RX 6400 soll demnächst leistungstechnisch vermessen und mit der exotischen DG1-Grafikkarte verglichen werden.
Morgen gibt es Tests, wenn die CPU nur 15W nutzen darf. Mal schauen, ob die Grafikkarte dann einbricht. Und die AMD Radeon 6400 scharrt auch bereits mit den Hufen.
andi_sco, Community-Mitglied
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Weitere Benchmarks und Impressionen
Die ComputerBase-Leser „andi_sco“ und „kryzs“ haben den Leserartikel mit weiteren Benchmarks respektive Impressionen zur Grafikkarte ausgebaut und aufgewertet.
Im synthetischen Benchmark 3DMark musste sich die Gunnir Iris Xe Max Index V2 mit einer auf 15 Watt TDP limitierten CPU vom Typ Intel Core i3-10105 gegen die Standardeinstellungen mit 65 Watt behaupten.
Weitere Bilder zeigen die DG1-Grafikkarte von der Vorder- und Rückseite mit demontiertem Kühler und den Kühler selbst im Detail.