XMG Neo 15 mit Oasis im Test: Einrichtung, Lautstärke und Kühlleistung
2/5Wie gut kühlt die XMG Oasis? Der Hersteller selbst hatte bereits zur Vorstellung im Januar eigene Messungen mit Prime95 als CPU-Last, Furmark als GPU-Last und auch deren Kombination veröffentlicht. In Aussicht gestellt wurden niedrigere Temperaturen bei zugleich reduzierter Geräuschkulisse und höheren Verbräuchen respektive Taktraten.
Kühlleistung im Stresstest mit Prime95 und Furmark
In einem ersten Schritt hat die Redaktion das von Schenker präsentierte Szenario mit Furmark und Prime95 parallel nachgestellt. Die nachfolgenden Diagramme enthalten Sensordaten zu CPU-Package-Power, Temperatur und Takt sowie GPU-TDP, Temperatur und Takt. Die ersten 5 Minuten (oder ca. 600 Messwerte) lief lediglich Prime95 (SmallFFT), danach parallel Furmark in FHD.
Es wurden drei Durchläufe getestet und gegenübergestellt: rein mit Luftkühlung im Standard-Lüfterprofil, mit Luftkühlung im Profil „Lüfter-Boost“ (maximale Drehzahl) und mit Standard-Luftkühlung und angeschlossener XMG Oasis im Modus „Leise“. Die CPU durfte bis zu 120 Watt, die GPU bis zu 175 Watt aufnehmen.
Auswirkungen auf die CPU
Schon innerhalb der ersten fünf Minuten mit Last durch Prime95 zeigt der Einsatz der XMG Oasis einen deutlichen Effekt: Unter Luft läuft die CPU nicht nur schnell mit bis zu 95 °C, sie muss, um diesen Schwellwert zu halten, auch die Verlustleistung von anfangs 120 Watt auf 90 bis 95 Watt reduzieren. Mit der XMG Oasis liegen hingegen dauerhaft 120 Watt bei unter 90 °C an.
Kommt nach 5 Minuten durch Furmark eine hohe GPU-Last hinzu, muss das Notebook in beiden Fällen elektrische Leistung von der CPU abziehen: Mit Luft sind es nur noch knapp 40 Watt, mit Wasser immerhin noch knapp 50 Watt, die dem Prozessor bleiben.
Auch die GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU mit GA103-Chip profitiert vom Einsatz der XMG Oasis: Fast 20 °C kühler läuft die GPU bei dauerhaft 175 Watt TDP, während sie nur durch Luft gekühlt rund 20 Watt zurückschalten muss, um die kritische Marke von 88 °C zu halten.
Wie von Schenker in Aussicht gestellt, laufen CPU und GPU durch den Einsatz der XMG Oasis unter paralleler Volllast also kühler, obwohl die Leistungsaufnahme und der Takt höher liegen.
Was bei 120 Watt TDP nicht nachvollzogen werden konnte, war eine geringere Geräuschkulisse unter einer CPU-Last, doch die hatte XMG ebenfalls in Aussicht gestellt. XMG hat dieses Versprechen allerdings auch nicht bei 120 Watt TDP, sondern maximal 105 Watt TDP gemacht. Und in der Tat: Wird die CPU nicht mit dem möglichen Maximum betrieben, sondern mit lediglich 95 Watt, können die Lüfter durch Einsatz der AiO wesentlich langsamer drehen als ohne und die Gesamtgeräuschentwicklung sinkt drastisch, wie der folgende Abschnitt zeigt. Doch wie steht es nun konkret um die Laustärke?
Lautstärke mit und ohne AiO XMG Oasis
Im Vergleich zur Geräuschkulisse, die man von AiOs mittlerweile kennt, ist die XMG Oasis erst einmal als laut zu bezeichnen. Von gekapselten AiOs ist man zuletzt höchstens ein leises Surren oder Klackern gewohnt gewesen, die Pumpe in der XMG Oasis ist hingegen dauerhaft deutlich wahrnehmbar. Ob das ein Problem ist, hängt vom Einsatzzweck ab, denn am Ende geht es in erster Linie um die Frage, ob die AiO lauter oder leiser als das Luftkühlsystem ist.
- Im Leerlauf, wenn im Notebook die Lüfter eh stillstehen oder nur langsam vor sich hindrehen, nervt die XMG Oasis und sollte zweifelsohne deaktiviert werden: Das XMG Neo 15 ist dann mit AiO lauter als ohne.
- Unter CPU-Vollast bei einer TDP von 120 Watt geht das Geräusch der AiO im Lüfterrauschen unter. Ob die AiO an ist oder nicht, hat auf die Lautstärke keinen Einfluss, macht aber ca. 30 Watt mehr TDP möglich.
- Unter CPU-Vollast bei einer TDP von 95 Watt kann die AiO dafür sorgen, dass das Kühlsystem im Notebook die Lüfter wesentlich langsamer drehen lässt. Die Lautstärke mit AiO fällt deshalb deutlich niedriger aus als ohne, bei zugleich gesunkener CPU-Temperatur.
- In Spielen bringt der Einsatz der XMG Oasis das Kühlsystem des XMG Neo 15 fast zum Stillstehen. Die AiO ist dadurch zwar deutlich wahrnehmbar, die Geräuschkulisse allerdings wesentlich niedriger als ohne AiO. Weil die GeForce durch den Einsatz der Oasis aber nicht mehr Leistung aufnehmen kann, steigen die FPS nicht an.
Das nachfolgende Video enthält Eindrücke aus allen soeben beschriebenen Szenarien, das darauf folgende Diagramm die korrespondierenden Messwerte. Sie wurden in 40 cm Abstand zum Gehäuse-Display in paralleler Ausrichtung des Messgerätes zur Handballenauflage ermittelt.
Beides macht deutlich: Im Leerlauf sollte die XMG Oasis nicht laufen. Wenn hohe oder gar maximale CPU-Last gefordert oder Spiele gespielt werden, sieht das hingegen schon anders aus. Den größten Effekt gibt es in Games. Mit Blick auf den Verlauf der Wakü-Schleife im Notebook überrascht das nicht: Der Kühlkreislauf verläuft direkt über die GPU, während die CPU nur indirekt durch das Wasser gekühlt wird.