Synology DS1522+ im Test: Fazit
5/5AMD Ryzen, SSD-Cache und optionale 10 GbE
Trotz teils halbierter Spezifikationen im Vergleich zum AMD Ryzen V1500B in der DS1621+ liefert der Ryzen R1600 eine hohe Leistung für die Synology DS1522+. Die technischen Daten und Möglichkeiten, insbesondere durch einen SSD-Cache, ein RAM-Upgrade, die Link Aggregation der vier Anschlüsse und die Option auf 10 GbE, übersteigen den reinen Einsatzzweck als Netzwerkspeicher nach wie vor bei Weitem. NAS als Netzwerk-Attached-Server statt Netzwerk-Attached-Storage zu definieren, wird der DS1522+ erneut deutlich gerechter.
Der Nutzer muss allerdings das entsprechende Umfeld besitzen, um die Leistung der DS1522+ auch ausschöpfen zu können. Sie an einem einzelnen Netzwerkanschluss dahinsiechen zu lassen, wird ihr ebenso wenig gerecht. Stattdessen sollte sie wahlweise in Umgebungen mit vielen Clients oder aber für die parallele Nutzung vieler Dienste und der Virtualisierung auf dem NAS genutzt werden. Mit 8 GB ECC-Speicher ab Werk können auch all jene nicht mehr einwerfen, dass ein Produktivsystem ohne Speicher mit Fehlerkorrektur gar keine sinnvolle Option sei.
Es wird Zeit für mehr schnelles Netzwerk
Viele Nutzer werden hingegen abermals kritisieren, dass 10 GbE nicht ab Werk integriert sind, sondern über eine E10G22-T1-Mini für rund 150 Euro nachgerüstet werden muss. Diese Kritik ist berechtigt, am besten würde der Synology DS1522+ nämlich eine Kombination aus einem 10-GbE-Anschluss und mehreren 2,5- oder 1-Gigabit-Ports zu Gesicht stehen. So könnten sowohl die Enthusiasten, die auf eine schnelle einzelne Anbindung Wert legen, als auch all jene zufriedengestellt werden, die mehrere LAN-Anschlüsse für eine erhöhte Ausfallsicherheit bevorzugen oder noch eine langsame Netzwerkinfrastruktur nutzen und deshalb von mehr Schnittstellen statt von einer einzelnen schnellen profitieren. Der AMD Ryzen R1600 bietet jedenfalls erneut eine Unterstützung für natives 10 GbE.
Viele Vorzüge, aber hohe Leistungsaufnahme
Synology kombiniert die Vorzüge der technischen Daten und der eigenen Software erneut mit einer sehr einfachen Handhabung, die sich auch bei der Inbetriebnahme, der Installation eines SSD-Caches oder dem RAM-Upgrade zeigt. Die DS1522+ ist durchdacht konstruiert und daher sowohl für erfahrene Nutzer als auch Neulinge einfach in der Handhabung. Bei der Leistungsaufnahme fordern die technischen Daten allerdings ihren Tribut. Rund 20 Watt im Ruhezustand sind für ein System, das keinerlei Arbeit verrichtet, zu viel. Die beiden Lüfter gehen erneut angenehm leise zu Werke und überlassen es den vom Nutzer selbst gewählten Laufwerken, das Geräuschniveau festzulegen. Auch der DSM 7.1 hat keinerlei Probleme mit der Zuverlässigkeit und bietet vielfältige Optionen, die durch immer mehr Services von Synology etwa beim Backup ergänzt werden.
- sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeit
- M.2-Slots für SSD-Cache
- Link Aggregation
- Verschlüsselung (AES 256)
- Steckplatz für 10-GbE-Karte
- einfaches RAM-Upgrade
- USB 3.0, eSATA
- ausgereifte Software
- AppStore
- 10 GbE nur optional
- Leistungsaufnahme im Ruhezustand
Ab heute für rund 770 Euro
Die Synology DS1522+ ist ab heute für eine unverbindliche Preisempfehlung von rund 767 Euro erhältlich. Der Vorgänger DS1520+ ist aktuell im Handel noch für rund 722 Euro verfügbar, nutzt aber nicht nur die deutlich ältere Hardware-Plattform, sondern verzichtet auch auf ECC-Speicher und bietet keine Option auf 10 GbE. Der Nachfolger ist somit die eindeutig bessere Wahl.
ComputerBase wurde die DS1522+ von Synology leihweise zum Testen unter NDA zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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