X80 Pro mit Zeiss-Kamera: Vivos Topmodell kommt für 1.299 Euro nach Deutschland

Update Jan-Frederik Timm
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X80 Pro mit Zeiss-Kamera: Vivos Topmodell kommt für 1.299 Euro nach Deutschland
Bild: Vivo

Nach Realme mit dem GT Neo 3(T) bringt mit Vivo im Juni schon die zweite Tochter des chinesischen BKK-Electronics-Konzerns ein bisher nur in China erhältliches Smartphone auf den deutschen Markt. Das X80 Pro ist allerdings kein Mittelklassegerät, sondern Vivos absolutes Topmodell. Für 1.299 Euro gibt es Features satt.

Vivos Highlight ist das neue Kamera-System

Für Vivo ist das neue Kamerasystem des X80 Pro das wahre Highlight des Smartphones. Das Hauptkamerasystem setzt sich aus vier einzelnen Kameras zusammen:

  1. Weitwinkel: 50 MP, 23 mm, 85°, f/1.57, 1,2 μm, OIS, Auto-Focus, Samsung ISOCELL GNV 1/1,31“
  2. Ultraweitwinkel: 48 MP, 14 mm, 114°, f/2.2, 0,8 μm, Auto-Focus, Sony IMX598, 1/2“
  3. Portrait/Videos: 12 MP, 50 mm, ?, f/1.85, 1,22 μm, OIS+Gimbal, Zoom (2×), Auto-Focus, Sony IMX663, 1/2,93“
  4. Tele: 8 MP, 125 mm, ?, f/3.4, 1,0 μm, OIS, Zoom (5×), Auto-Focus, 1/4,4“

Die für Standardfotos verwendete 50-MP-Kamera setzt auf einen von Samsung für Vivo angepassten ISOCELL-Fotosensor (GNV, V für Vivo) inklusive OIS. Ultraweitwinkel- und Portrait-Kamera setzen wiederum auf Fotosensoren von Sony.

Das neue Kamerasystem des Vivo X80 Pro
Das neue Kamerasystem des Vivo X80 Pro (Bild: Vivo)

Video-Kamera mit OIS plus Gimbal

Die 12-MP-Portrait-Kamera, die auch für Videos genutzt wird, verfügt über eine vom Vivo X60 Pro (Test) bekannte kardanische Aufhängung, auch Gimbal genannt. Das X60 Pro bot den Gimbal ohne separate Stabilisierung der Linsen (OIS) und konnte sich damit nicht von der Konkurrenz absetzen. Das X80 Pro bietet jetzt Gimbal und OIS.

Beim großen, ebenfalls per OIS stabilisierten Tele setzt Vivo auf einen sogenannten Periskop-Zoom, um die nicht vorhandene Bautiefe über Prismen zu kompensieren. Nicht physikalisch stabilisiert ist die Ultraweitwinkelkamera.

Die Selfi-Kamera des Vivo X80 Pro nutzt einen 32-Megapixel-Sensor (24 mm, 80°, f/2.45, 1/2.8”, 0,8 μm), den Chiphersteller verrät Vivo nicht.

Das Kamerasystem erinnert an das des Vivo X Fold, weicht in den Details dann aber doch von diesem ab.

Zeiss-Foto-Modi auch dank Vivo V1+

Das neue Kamerasystem soll nicht nur bessere Aufnahmen in den von Vivo bekannten Foto- und Video-Modi ermöglichen, sondern beherrscht auch neue in Zusammenarbeit mit Zeiss entwickelte Funktionen. Die greifen nicht nur auf den Image Signaling Processor (ISP) im SoC von Qualcomm zurück, sondern nutzen Vivos eigenen ISP V1+, den der Hersteller bereits im April präsentiert hatte.

Zeiss Natural Color und Cinematic Style Bokeh

Der neue Foto-Modus Zeiss Natural Color soll farblich besonders natürlich wirkende Aufnahmen ermöglichen – also genau nicht dem Trend der übersättigten, kontraststarken Smartphone-Fotos folgen. Ebenfalls neu ist die Funktion Zeiss Cinematic Style Bokeh in der Portrait-Kamera, das Fotos die „klassische Hollywood-Ästhetik“ verleihen soll, indem ein künstliches Bokeh (Tiefenschärfeeffekt) im Kinofilm-Stil hinzugefügt wird. Der Effekte werde „mit Vivos Algorithmus zur Simulation von Filmobjektiven und der Dual-Kamera-Tiefenschärfe-Technologie, die das Rendering und die Verarbeitung von Streulicht kombiniert, verbessert“, erklärt der Hersteller.

Zeiss Cinematic Video Bokeh

Der „Hollywood-Bokeh-Effekt“ kann nicht nur in Fotos, sondern in Echtzeit auch in Videos zum Einsatz kommen. Dort nennt Vivo die Funktion Zeiss Cinematic Video Bokeh.

Zeiss Superb Night Camera

Ebenfalls ein neues Niveau erreichen sollen Nachtaufnahmen. Vivo verspricht noch bessere Aufnahmen bei extremer Dunkelheit, die zwar hell sind, aber die Szenerie korrekt wiedergeben.

Snapdragon 8 Gen 1, 12 GB RAM und 256 GB NAND

Das Vivo X80 Pro setzt auf den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1, den der Hersteller in Deutschland immer mit 12 GB LPDDR5 (6.400 MT/s) und 256 GB NAND-Flash (UFS 3.1) kombiniert. Der Speicher ist nicht erweiterbar, denn die Dual-Nano-SIM-Slots nehmen auch nur SIM-Karten auf. Die schnell Abfuhr der Abwärme des SoC soll die „Ultra Large Liquid Cooling Vapor Chamber“ gewährleisten.

AMOLED-Display mit bis zu 1.500 cd/m²

Die Bildausgabe erfolgt über ein 6,78 Zoll großes AMOLED-Display von Samsung, das bis zu 1.500 cd/m² hell leuchten kann. Das trifft allerdings nur auf die punktuelle Spitzenhelligkeit zu. Typischerweise sollen es 500 cd/m² sein, im „High Brightness Mode“, der unter anderem durch direkt Sonneneinstrahlung freigeschaltet wird, sind es bis zu 1.000 cd/m². Die Auflösung beträgt 3.200×1.440 im Format 20:9, die Bildwiederholrate 120 Hertz.

Ultraschall-Unter-Display-Fingerabdruckscanner

Deutlich ausgebaut hat Vivo beim X80 Pro auch den unter dem Display positionierten Fingerabdruckscanner, der auf Ultraschall statt wie zum Beispiel das Axon A40 Ultra auf eine Kamera setzt und jetzt einen größeren Bereich abdeckt. Auch das Vivo X Fold oder das Samsung Galaxy S22 nutzt diese Technologie, die von Qualcomm stammt.

Laden: 80 Watt mit Kabel, 50 Watt ohne

Das Vivo X80 Pro verfügt über einen Akku mit 4.700 mAh Fassungsvermögen. Er kann über Vivo FlashCharge entweder mit bis zu 80 Watt über USB Typ C (USB 3.2 Gen 1 mit 5 Gbit/s), oder mit bis zu 50 Watt drahtlos geladen werden. Den Akku vollständig aufzuladen, soll damit in 36 respektive 50 Minuten möglich sein. Im Lieferumgang enthalten ist ein 80 Watt (20 Volt, 4 Ampere) starkes USB-Typ-C-Netzteil, die drahtlose Ladestation muss separat erworben werden.

Vivo 50 Watt Wireless FlashCharge
Vivo 50 Watt Wireless FlashCharge (Bild: Vivo)

Technische Eckdaten im Überblick

Die nachfolgende Tabelle führt alle technischen Eckdaten des Vivo X80 Pro noch einmal in kompakter Form auf. Die Übersicht offenbart noch ein interessantes Detail: Das Smartphone verfügt über einen heutzutage seltenen Infrarotsender, kann also als klassische Fernbedienung fungieren.

Vivo X80 Pro
Software:
(bei Erscheinen)
Android 12.0
Display: 6,78 Zoll, 3.200 × 1.440
518 ppi, 120 Hz
AMOLED, HDR, Gorilla Glass 6
Bedienung: Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner
SoC: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1
1 × Cortex-X2, 3,00 GHz
3 × Cortex-A710, 2,50 GHz
4 × Cortex-A510, 1,80 GHz
4 nm, 64-Bit
GPU: Adreno 730
818 MHz
RAM: 12.288 MB
LPDDR5
Speicher: 256 GB
1. Kamera: 50,0 MP, 4320p
Dual-LED, f/1,60, AF, OIS
2. Kamera: 48,0 MP, f/2,20, AF
3. Kamera: 12,0 MP, f/1,90, AF, OIS
4. Kamera: 8,0 MP, f/3,40, AF, OIS
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 32,0 MP
f/2,5
2. Frontkamera: Nein
GSM: GPRS + EDGE
UMTS: HSPA+
↓42,2 ↑5,76 Mbit/s
LTE: Advanced Pro
↓2.000 ↑316 Mbit/s
5G: NSA/SA
↓5,40 ↑0,75 Gbit/s
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Bluetooth: 5.2
Ortung: A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS
Weitere Standards: USB-C 3.2, NFC, Infrarot
SIM-Karte: Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: 4.700 mAh, 80,0 W
fest verbaut, kabelloses Laden
Größe (B×H×T): 75,3 × 164,6 × 9,10 mm
Schutzart: IP68
Gewicht: 219 g
Preis: 1.299 €

Updates auf drei Android Major Releases

Wie für alle Modelle der X-Serie, die mit mindestens Android 11 auf den Markt gekommen sind, stellt Vivo auch für das X80 Pro, das mit Android 12 erscheint, Updates auf die kommenden drei Hauptversionen von Android in Aussicht: Android 13, 14 und 15. Bei der Y- und V-Serie sind es zwei Hauptversionen.

Sicherheitsupdates sollen für alle in der EU vertriebenen Smartphones für einen Zeitraum von drei Jahren bis nach der ersten globalen Ankündigung der Serie bereitgestellt werden – also bis einschließlich April 2025.

Preis und Verfügbarkeit

Das Vivo X80 Pro soll in Deutschland ab Juli 2022 erhältlich sein. Die vorerst einzige angebotene Modellvariante mit 12 GB LPDDR5 und 256 GB NAND-Flash hat einen UVP von 1.299 Euro. Als Farbe steht zum Start lediglich Cosmic Black zur Wahl. Ein 80-Watt-Ladegerät und eine Schutzhülle liegen dem Lieferumfang bei.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Vivo unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Update

Die Meldung wurde um Informationen zur von Vivo ausgesprochenen Android-Update-Garantie erweitert.