Chipfertigung: MediaTek lässt in Zukunft Chips in „Intel 16“ fertigen
Mit MediaTek hat Intel einen ersten namhaften Kunden für das eigene Auftragsfertigungsgeschäft an Land gezogen. Ob MediaTek auch ein erster Großkunde sein wird, dazu schweigen sich beide Seiten allerdings noch aus. Intels erste Kundenzusage überhaupt erteilte vor einem Jahr die US-Regierung.
MediaTek ist stark von TSMC abhängig
Über 2 Milliarden Endgeräte kommen jedes Jahr mit Chiptechnologie von MediaTek auf den Markt, die MediaTek in der Regel auf ARM-Basis selbst entwickelt, aber nicht selbst fertigt. Auch MediaTek aus Taiwan setzt zurzeit zu einem großen Anteil auf Prozesstechnologie von TSMC, dem weltweit größten Auftragsfertiger für Chips – ebenfalls mit Sitz in Taiwan. In Zukunft soll ein Teil der Chips bei den Intel Foundry Services (IFS) gefertigt werden.
Bis dato nur spärliche Details
Wann die ersten Wafer mit Designs von MediaTek bei Intel belichtet und wie viele es sein werden, darüber schweigt sich Intels Pressemitteilung aus. Auch den Prozess nennt Intel nicht.
Laut Tom's Hardware wird MediaTek zu Anfang auf „Intel 16“ zurückgreifen, hinter dem sich die altbekannte, aber überarbeitete 22-nm-FinFET-Fertigung verbirgt. Dieser Prozess wird in Zukunft auch in Intels neuem 17-Milliarden-USD-Werk in Magdeburg angeboten werden und wurde explizit auch für die Fremdvergabe ausgelegt.
Vorerst keine High-End-Chips
Mit der Wahl des Prozesses steht fest, dass MediaTek Intel vorerst nicht zur Diversifizierung und Absicherung an der Spitze des Portfolios nutzen wird, sondern bei den weniger auf Hochleistung getrimmten Chips. Das aktuelle Flaggschiff-SoC Dimensity 9000+ läuft im 4-nm-Prozess bei TSMC vom Band.
Das Portfolio des Chip-Designers aus Taiwan umfasst neben SoCs für Smartphones und Tablets, IoT-Endgeräte oder SmartTVs auch WiFi- und Mobilfunk-Modems. Die Partnerschaft sei „strategischer Natur“, also auf mehrere Jahre ausgelegt.