In klanglichen Aspekten kann das XSTRM überzeugen. Die Stimme wird gut abgebildet, was die tieferen Frequenzen mit einschließt und nahe an das herankommt, was gerne „Radiostimme“ genannt wird. Auf der anderen Seite bleibt die Aufnahme durch die entsprechenden Höhen luftig und wirkt nicht gepresst. Damit sichert sich das Mikrofon von EEG einen der vorderen Plätze bei den bisher auf ComputerBase getesteten USB-Mikrofonen. Dennoch: Mit der Klangqualität von XLR-Mikrofonen wie dem M 70 Pro X und M 90 Pro X von beyerdynamic (Test) oder den neuen Vertretern King Bee II und Worker Bee II von Neat (Test) kann das XSTRM nicht mithalten.
Variabler Abstand
Die beste und vollste Stimmabbildung erhält der Nutzer in einem Abstand von 5 bis 10 cm, was unter Verwendung des Pop-Schutzes kein Problem mit Plosivlauten darstellt. Mit zunehmendem Abstand wirkt sich die Raumakustik jedoch mehr und mehr auf die Qualität der Aufnahme aus, womit sie dünner und unter Umständen auch „halliger“ klingen kann. Dieser Effekt tritt jedoch bei jedem für diese Zwecke genutzten Mikrofon auf. Mit der dadurch notwendigen Erhöhung des Eingangspegels steigt gleichzeitig auch das Eigenrauschen des XSTRM.
Überforderte Rauschunterdrückung
Bei der bereits erwähnten Rauschunterdrückung bedient sich EGG wie viele Hersteller aktuell des momentanen Modeworts „Künstliche Intelligenz“, früher wäre an dieser Stelle mit großer Wahrscheinlichkeit nur von einer automatisierten Funktion gesprochen worden. Die Nutzung ist zudem mit Vorsicht zu genießen: So wirkt sie sich selbst ohne große Störgeräusche hörbar auf den Frequenzumfang der Aufnahme aus und sorgt durch das Abschneiden der Tiefen und Höhen für einen weniger druckvollen Klang, bei dem obendrein an der einen oder anderen Stelle bereits eine hörbare Fragmentbildung zu beobachten ist.
Bei wirklichen Störgeräuschen streicht das System dagegen schnell die Segel. Da sorgen ein wenig künstlicher Wind und Tastaturgeräusche, die die Vorrichtung laut Produktbeschreibung eigentlich gut herausfiltern sollte, für einen deutlichen Klangbrei. Somit sollte darauf eher verzichtet werden. Für das Entfernen des eventuell auftretenden Eigenrauschens stellen DAWs und Audio-Bearbeitungsprogramme viel bessere Lösungen bereit. Über Vibrationen hervorgerufene Störungen werden über die integrierte Spinne dagegen gut von der Aufnahmeeinheit abgeschirmt.