Enermax StarryKnight SK30 im Test: Testergebnisse und Messwerte
2/3Testsystem und Methodik
Das verwendete Testsystem ist mit einem Ryzen 9 3900X und einer Radeon RX 6800 XT im gehobenen Leistungssegment angesiedelt, um so die Wärmeentwicklung ungeschönt und unter realen Bedingungen zu beobachten. Neben den ab Werk verbauten Gehäuselüftern werden zur Ermittlung eines Referenzwertes alternative Ventilatoren vom Typ Noctua NF-A14 PWM und Noctua NF-A12 PWM verbaut.
Komponente | |||
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CPU | Ryzen 9 3900X, 105 Watt TDP | ||
Mainboard | MSI X470 Gaming M7 AC | ||
Arbeitsspeicher | Corsair Vengeance RGB DDR4-3200 | ||
Grafikkarte | ASRock Radeon RX 6800 XT Taichi (Länge 330 mm) | ||
SSD | Muskin Helix-L 1 TB, M.2 | ||
CPU-Kühler | be quiet! Dark Rock Pro 4 (Höhe 163 mm) | ||
Netzteil | Seasonic Platinum Series 1200W (Tiefe 190 mm) | ||
Gehäuselüfter | ab Werk | Front: 3 × Enermax SquA RGB (140 mm, 3-Pin, Molex), Heck: 1 × Enermax SquA RGB (120 mm, Molex) |
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Referenz | Front: 3 × Noctua NF-A14 (4-Pin) Heck: 1 × Noctua NF-A12 (4-Pin) Deckel: 2 × Noctua NF-A14 (4-Pin) |
Zwei Szenarien und zwei Belüftungskonstellationen
Gegenüber punktuellen Temperaturmessungen zu einem willkürlichen Zeitpunkt werden alle ermittelten Temperaturen und GPU-Lüfter-Drehzahlen im Zeitverlauf protokolliert und dargestellt. Ermittelt werden die Messwerte über einen Zeitraum von 30 Minuten, der vom Start des Spiels Cyberpunk 2077 (WQHD, volle Details) bis zu dessen Beendigung reicht. Dabei werden zwei Betriebsmodi untersucht:
- Mit einer Gehäuse-Lüfterdrehzahl, die in 30 cm Abstand zur Front bei gemessenen 33 dB(A) liegt und damit als noch flüsterleise zu bezeichnen ist. Jedwedes Nebengeräusch im Raum lässt das Gehäuse aus der Wahrnehmung verschwinden.
- Mit höchster Drehzahl der Gehäuselüfter, also bei maximaler Gehäuse-Kühlleistung.
Der CPU-Lüfter mit fixer Drehzahl
Damit die CPU-Temperatur ohne den Einfluss einer automatischen Steuerung gemessen werden kann, wird der CPU-Lüfter mit festen 600 U/min betrieben. Die GPU-Lüftersteuerung wird hingegen aktiv gelassen. Im Leerlauf stehen die Lüfter also still, unter Spiele-Last versuchen sie die GPU knapp unter der kritischen Zieltemperatur zu halten.
Der Geräuschpegel ohne aktive Geräuschquellen im Raum beträgt 33 dB. Die Skalierung der Einheit Dezibel (dB) erfolgt logarithmisch. Das bedeutet, dass eine Steigerung von 10 dB für das menschliche Empfinden etwa einer Verdopplung der Lautstärke entspricht. Die Raumtemperatur beträgt zum Testzeitpunkt 24,4 °C.
Lautstärke im Leerlauf und in Spielen
Bevor es an die Temperaturen geht, gilt der erste Blick wie immer der Lautstärke in den beiden Situationen. Beide Szenarien werden jeweils bei der 33 dB vor dem Gehäuse ergebenden Lüfterdrehzahl und bei voller Drehzahl erhoben.
Drehzahl für 33-dB-Modus | Maximale Drehzahl | |||||
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Front | Heck | Top | Front | Heck | Top | |
Enermax Starryknight SK30 | 600 U/min | 1.000 U/min | / | 1.000 U/min | / | |
Enermax Starryknight SK30 (Ref) | 600 U/min | 1.500 U/min | 2.050 U/min | 1.500 U/min |
Die Lautstärkewerte der einzelnen Szenarien geben in erster Linie Aufschluss über das Lautstärkezuspiel der Grafikkarte. Die erste Beobachtung betrifft dieses Mal jedoch nicht den Pixelbeschleuniger, sondern die ab Werk verbauten Gehäuselüfter. Mit einer maximalen Umdrehung von 1.000 rpm drehen sowohl die 140-mm- als auch das eine 120-mm-Modell gleich schnell, wobei von „schnell“ nicht wirklich die Rede sein kann. Zwischen lautlosem Betrieb und maximaler Drehzahl liegen hinsichtlich der Lautstärkemessung lediglich knapp 4 dB. Unter Last und im Zusammenspiel mit der Grafikkarte steigt die Lautstärke nur unwesentlich.
CPU-, VRM-, SSD- und RAM-Temperatur
Der Blick auf die Temperaturen zeigt schnell, dass sich Referenz- und Werksbelüftung im lautlosen Modus beinahe durch die Bank gleichen. Doch warum ist das so? Die offene Front sorgt dafür, dass die Lüfter nicht so hoch drehen können, um möglichst lautlos zu agieren. Um den lautlosen Grenzwert zu erreichen, müssen sie gedrosselt werden. Die ohnehin weniger ins Gehäuse beförderte Luft wird im Referenzbetrieb hinzu auch über den Deckel abgeführt, ehe sie beim CPU-Kühler ankommt, was bei höherer Drehzahl und höherem Druck anders ist.
Mit einer CPU-Temperatur von durchschnittlich 63 bis 64 °C im lautlosen Modus kann sich das Ergebnis allerdings durchaus sehen lassen. Unter maximaler Drehzahl fällt der Wert mit den Standardlüftern hingegen nur wenig. Erst die Referenzbelüftung erzielt mit 54,5 °C wirkliche Unterschiede.
Auch bei den übrigen Messungen zeigt sich ein ähnliches Bild. Dank der drei 140-mm-Frontlüfter erzielt das Enermax Starryknight SK30 selbst mit der Werksbelüftung überaus gute Ergebnisse. Höhere Drehzahlen bewirken hingegen nur wenig, wenngleich der Lautstärkezuwachs, wie oben analysiert, ebenfalls nur marginal zunimmt.
GPU-Temperatur und -Lüfterdrehzahl
Mit rund 82 °C im lautlosen Testmodus zeigt sich die Grafikkarte abermals von ihrer störrischen Seite. Egal in welchem Szenario, sie arbeitet beinahe ausschließlich am Temperaturlimit zur Taktdrosselung. Zwischen dem lautlosen und dem maximalen Testmodus liegen im Durchschnitt 3 bis 4 °C. Die automatischen Einstellungen halten die Grafikkartenlüfter permanent im Bereich zwischen 1.500 und 1.600 U/min.
Messwerte im Vergleich zu anderen Gehäusen
Den direkten Vergleich zu anderen Gehäusen muss das StarryKnight SK30 nicht scheuen. Je nach Kategorie ist Enermax' Sprössling im oberen Mittelfeld oder sogar unter den Top 3 gelistet und liefert sich mit dem NZXT H510 Flow (Test) und dem Lian Li PC-O11 Air Mini (Test) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Anzumerken ist hierbei jedoch, dass der NZXT-Kontrahent im Auslieferungszustand nur einen Frontlüfter besitzt und so in der Kategorie „mitgelieferte Lüfter“ klar das Nachsehen hat. In den Bereichen GPU und SSD müssen sich die drei jedoch den Gehäusemodellen geschlagen geben, die im Referenzbetrieb auf eine direkte Belüftung der Grafikkarte setzen.