Galaxy Z Fold 4 im Hands‑on: Samsungs Reifeprüfung
Samsung schärft mit dem Galaxy Z Fold 4 das große der beiden neuen Foldables nach. Die Bildschirmränder sind schmaler, das Scharnier steht weniger raus, die Kameras wurden verbessert, der neueste Qualcomm-Prozessor zieht ein und die Software beherrscht noch mehr Multitasking. Die vierte Generation wirkt ziemlich ausgereift.
Kaum zu glauben, dass Samsung bereits bei der vierten Generation faltbarer Smartphones angekommen ist. War die erste Generation noch eher ein Prototyp für experimentierfreudige Nutzer, erhalten Käufer spätestens seit dem Galaxy Z Fold 3 ein solides Smartphone, das sogar untergetaucht werden kann. Das Galaxy Z Fold 4 setzt diese sukzessiven Verbesserungen fort und zeigt eindrucksvoll, wie sich eine noch relativ neue Produktkategorie innerhalb weniger Jahre verändern und verbessern kann.
Samsung reduziert die Bildschirmränder
Das Galaxy Z Fold 4 ist mehr Evolution als Revolution, in Summe ergibt sich aus den vielen kleinen Veränderungen aber dennoch ein relativ großer Schritt nach vorne. Den zwei Bildschirmen verpasst Samsung ein neues Format, das sich aus leicht veränderten Abmessungen und schmaleren Displayrändern ergibt. Mit 155 statt 158 mm im geöffneten Zustand ist das Galaxy Z Fold 4 weniger breit, mit 130 statt 128 mm aber etwas höher und pro Hälfte jeweils 0,1 mm dünner. Außerdem hat Samsung rundherum die inneren Bildschirmränder reduziert, woraus sich eine neue Auflösung von 2.176 × 1.812 statt 2.208 × 1.768 Pixeln ergibt, wobei die Diagonale mit 7,6 Zoll identisch bleibt. Eine angepasste Beschichtung des Panels soll dieses 45 Prozent widerstandsfähiger im Vergleich zum Galaxy Z Fold 3 machen. Samsung vertraut erneut auf Ultra Thin Glass von Schott.
Größeres äußeres Display
Das neue Scharnier fällt kompakter aus steht im geschlossenen Zustand links etwas weniger weit aus dem Gerät hervor. Passend dazu hat Samsung mehr Platz für das äußere Display gefunden. Der Bildschirm verbleibt zwar bei 6,2 Zoll, kommt jetzt aber auf 2.316 × 904 statt 2.260 × 832 Pixel. Front und Rückseite des Smartphones schützt Gorilla Glass Victus+ anstelle der normalen Victus-Variante, Rahmen und Scharnier bestehen aus „Armor-Aluminium“. Nach wie vor unterstützen beide AMOLED-Panels eine dynamische Bildwiederholfrequenz von 1 bis 120 Hz, können HDR10+ darstellen und lassen sich auf Wunsch mit einem optional erhältlichen S Pen bedienen, für den es auch spezielle Hüllen für Smartphone und Stylus sowie mit einem Kickstand im Surface-Design gibt.
UDC der zweiten Generation
Das Galaxy Z Fold 4 ist mit insgesamt fünf Kameras ausgestattet, davon drei auf der Rückseite, eine als kreisrunde Aussparung im äußeren Display und der fünfte Sensor abermals als Under-Display-Camera (UDC) im inneren Panel. Die UDC der zweiten Generation kommt mit 4 MP und f/1.8 zwar auf dieselben technischen Spezifikationen, die neue Scatter-Typ-Subpixel-Anordnung soll die Kamera aber noch besser im Panel verstecken. Beim ersten Ausprobieren des Smartphones war der Sensor tatsächlich kaum noch zu erkennen, zur bislang eher problematischen Qualität lässt sich aber noch keine Aussage treffen. Das äußere Display nutzt mit 10 MP die gleiche Kamera wie im Vorjahr.
Neue Kameras wie beim Galaxy S22 und S22+
Die Rückseite zieren abermals drei Kameras, darunter zwei neue für Weitwinkel und Tele sowie die aus dem Vorjahr bekannte Ultraweitwinkelkamera. Die primäre Kamera entspricht praktisch dem Aufbau von Galaxy S22 und S22+ und bietet nach dem Pixel-Binning von nativ 50 auf effektiv 12,5 MP größere Pixel (2,0 vs. 1,8 μm), wohingegen Features wie Blende (f/1.8), Dual-Pixel-AF oder der OIS übernommen wurden. Das neue Tele mit 10 statt 12 MP klettert von 52 auf 70 mm Brennweite, über den hybriden Zoom ist fortan eine 30- statt 20-fache Vergrößerung möglich. Die Ultraweitwinkelkamera deckt abermals 123 Grad FoV ab und arbeitet mit 12 MP bei 1,12 μm großen Pixeln.
Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1
Unter der Haube macht das Smartphone mit dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 einen großen Sprung nach vorne, nachdem bislang noch der Snapdragon 888 verbaut war. Auch das Galaxy Z Fold 4 wird ausschließlich mit Qualcomm-Prozessoren angeboten, Exynos-Varianten sind für keine Region geplant. Der Snapdragon 8+ Gen 1 basiert auf dem Snapdragon 8 Gen 1, zu dem alle Details im Artikel zur Ankündigung zu finden sind. Die Plus-Variante wird bei TSMC (N4) statt Samsung (4LPE) gefertigt, bietet eine bis zu 30 Prozent bessere Effizienz sowie eine höhere CPU- und GPU-Leistung als das Basismodell. Den Chip kombiniert Samsung mit stets 12 GB LPDDR5 und je nach Modell 256 GB, 512 GB oder 1 TB Speicher. Die größte Speicherkonfiguration ist dem Online-Shop von Samsung vorbehalten, die kleineren Modelle wird es deutschlandweit im Handel geben.
Android 12L mit Taskleiste
Aufseiten der Software setzt Samsung in der Basis auf Android 12L, das für Smartphones mit großen und faltbaren Bildschirm optimiert wurde. Darauf stülpt der Hersteller sein eigenes One UI 4.1.1, das sich vor allem über eine neue Taskleiste auszeichnet, die bislang nur als experimentelles Feature verfügbar war. Die Taskleiste kommt immer dann automatisch zum Vorschein, sobald vom Homescreen in eine App gewechselt wird. Über die Taskleiste lassen sich weitere Apps in die verschiedenen Bereiche des inneren Bildschirms ziehen. Die bis zu vier Fenster können individuell ohne Vorgaben in der Größe angepasst werden und optional um mehrere schwebende Fenster ergänzt werden.
Kooperationen mit Google und Microsoft sorgen dafür, dass eine Auswahl deren Apps ebenfalls für das Galaxy Z Fold 4 optimiert wurde. Chrome und Gmail unterstützen Drag-and-Drop, um Links, Fotos und weitere Inhalte von einer App in die andere ziehen zu können. Google Meet bietet ebenfalls eine für den faltbaren Bildschirm optimierte Ansicht. Dasselbe gilt für die gesamte Office-Suite von Microsoft und die Outlook-App.
5 Jahre Android-Updates
Wie alle Smartphones von Samsung kommt das Galaxy Z Fold 4 mit einem Update-Versprechen von vier Jahren für neue Android-Hauptversionen und fünf Jahren für Android-Sicherheitspatches.
Marktstart am 26. August ab 1.799 Euro
Der Startpreis des Galaxy Z Fold 4 liegt mit 1.799 Euro auf dem Niveau des Vorjahres für das Modell mit 256 GB. Die Konfiguration mit 512 GB kostet 1.919 Euro und mit 1 TB (exklusiv bei Samsung) steigt der Preis auf 2.159 Euro. Das Smartphone wird ab dem 26. August in den Farben „Graygreen“, „Beige“ und „Phantom Black“ angeboten, darüber hinaus gibt es die Farbe „Burgundy“ exklusiv bei Samsung im Shop. Vorbestellungen nimmt Samsung ab heute bis zum 25. August an und bietet in diesem Rahmen ein Jahr Samsung Care+ kostenlos an.
Weitere Neuvorstellungen zum Galaxy Unpacked 2022: Unfold Your World:
Samsung Galaxy Z Fold 4 | Samsung Galaxy Z Fold 3 | |||
---|---|---|---|---|
Software | Android 12L | Android 11 | ||
Display | innen | 7,6 Zoll, 2.176 × 1.812, Dynamic AMOLED 2X Infinity Flex, HDR, 120 Hz | 7,6 Zoll, 2.208 × 1.768, Dynamic AMOLED 2X Infinity Flex, HDR, 120 Hz | |
außen | 6,2 Zoll, 2.316 × 904, Super AMOLED, 120 Hz, Gorilla Glass Victus+ | 6,2 Zoll, 2.260 × 832, Super AMOLED, 120 Hz, Gorilla Glass Victus | ||
Bedienung | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |||
SoC | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 | Qualcomm Snapdragon 888 | ||
GPU | Adreno 730 | Adreno 660 | ||
RAM | 12 GB LPDDR5 | |||
Speicher | 256 GB/512 GB/1 TB UFS 3.1 | 256 GB/512 GB UFS 3.1 | ||
Kameras | hinten | Weitwinkel | 50 MP, f/1.8, Dual Pixel AF, OIS, 23 mm, 85˚ FOV | 12 MP, f/1.8, Dual Pixel AF, OIS, 26 mm, 83˚ FOV |
Ultraweitwinkel | 12 MP, f/2.2, 12 mm, 123˚ FOV | |||
Tele | 10 MP, f/2.4, AF, OIS, 70 mm, 36˚ FOV | 12 MP, f/2.4, AF, OIS, 52 mm, 45˚ FOV | ||
vorne | 10 MP, f/2.2 | |||
innen | 4 MP, f/1.8, UDC | |||
Mobilfunk | GPRS/EDGE, HSPA+, LTE Advanced Pro, 5G NSA/SA | |||
WLAN/BT | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, UWB | Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, UWB | ||
Ortung | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | |||
Weitere Standards | USB-C 3.2 Gen 1, NFC | |||
SIM | 1 × Nano-SIM + 1 × eSIM | 2 × Nano-SIM + 1 × eSIM | ||
Akku | 4.400 mAh (fest verbaut), kabelloses Laden | |||
Größe | aufgeklappt | 155,1 × 130,1 × 6,3 mm | 158,2 × 128,1 × 6,4 mm | |
zugeklappt | 155,1 × 67,1 × 15,8 mm | 158,2 × 67,1 × 16,0 mm | ||
Schutzart | IPX8 | |||
Gewicht | 263 g | 271 g | ||
Preis | 1.799 Euro (256 GB) 1.919 Euro (512 GB) 2.159 Euro (1 TB) |
1.799,00 Euro (256 GB) 1.899,00 Euro (512 GB) |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung unter NDA im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in London erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und Hotel wurden von Samsung getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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