Im Test vor 15 Jahren: Die besten Radeon HD 2600 XT waren blau
Im Test vor 15 Jahren standen fünf ATi Radeon HD 2600 XT (Test), die viel Bekanntes und wenig Neues boten. Die besten Modelle stammten von HIS und Sapphire, die entweder mit Übertaktung und extra Videospeicher oder einer guten passiven Kühlung und günstigem Preis überzeugten.
Fünf Radeon mit GDDR3
Die ATi Radeon HD 2600 XT gab es in zwei Ausführungen: mit GDDR3- oder GDDR4-Videospeicher. Alle fünf der getesteten Grafikkarten vor 15 Jahren waren mit GDDR3-Speicher bestückt. Mit Ausnahme des Modells von HIS, das 512 MByte Speicher besaß, verfügten sie über eine Kapazität von 256 MByte.
GeForce 8600 GT | Radeon X1650 XT | Radeon HD 2600 XT GDDR3 | Radeon HD 2600 XT GDDR4 | |
---|---|---|---|---|
Chip | G84 | RV560 | RV630 | |
Transistoren | ca. 289 Mio. | ca. 330 Mio. | ca. 390 Mio. | |
Fertigung | 80 nm | 65 nm | ||
Chiptakt | 540 MHz | 575 MHz | 800 MHz | |
Shader-Takt | 1.190 MHz | 575 MHz | 800 MHz | |
Pixel-Pipelines | – | 8 | – | |
Shader-Einheiten (MADD) |
32 (1D) | 24 (4D) | 24 (5D) | |
FLOPs (MADD/ADD/MUL) |
114 GFLOPS* | 166 GFLOPS* | 192 GFLOPS | |
ROPs | 8 | 4 | ||
Pixelfüllrate | 4.320 MPix/s | 4.600 MPix/s | 3.200 MPix/s | |
TMUs | 16 | 8 | ||
TAUs | 16 | 8 | 16 | |
Texelfüllrate | 8.640 MTex/s | 4.600 MTex/s | 6.400 MTex/s | |
Vertex-Shader | – | 8 | – | |
Unified-Shader in Hardware |
✓ | – | ✓ | |
Pixel-Shader | SM 4 | SM 3.0 | SM 4 | |
Vertex-Shader | SM 4 | SM 3.0 | SM 4 | |
Geometryshader | ✓ | – | ✓ | |
Speichermenge | 256 MByte GDDR3 | 256/512 MByte GDDR3 | 256 MByte GDDR4 | |
Speichertakt | 700 MHz | 675 MHz | 700 MHz | 1.100 MHz |
Speicherinterface | 128 Bit | |||
Speicherbandbreite | 22.400 MByte/s | 21.600 MByte/s | 22.400 MByte/s | 35.200 MByte/s |
Die fünf Modelle im Test stammten von Asus, Club3D, HIS und Sapphire. Bei der 93 Euro teuren EAH2600XT beließ es Asus größtenteils bei den Vorgaben AMDs: Sowohl der Chip- als auch der Speichertakt folgten der Referenz. Beim Kühler ging Asus eigene Wege und verbaute einen Aluminiumkühlkörper mit einem zentral platzierten 65-mm-Axiallüfter. Ähnlich unspektakulär fiel die Club3D Radeon HD 2600 XT aus, die ebenfalls 93 Euro kostete und neben den gleichen Taktraten auch den – bis auf die Farbe – exakt gleichen Kühler wie die EAH2600XT besaß. Immerhin legte der Hersteller einen Gutschein für Half-Life 2: Deathmatch bei.
Interessanter war die HIS Radeon HD 2600 XT IceQ Turbo 512. Der Hersteller hob die GPU-Frequenz auf 830 MHz an (Standard: 800 MHz), während der 512 MByte große GDDR3-VRAM mit einer Taktsteigerung von 700 auf 936 MHz noch stärker übertaktet wurde. Die 124 Euro teure Grafikkarte wurde mit einem Dual-Slot-Kühler mit großem Aluminiumkühlblock und einem 70-mm-Radiallüfter ausgeliefert. Auch bei HIS gab es Half-Life 2: Deatmatch als Dreingabe.
Sapphire war im Test mit zwei Grafikkarten vertreten: der Sapphire Radeon HD 2600 XT und der Sapphire Radeon HD 2600 XT Ultimate. Die normale Variante kostete ohne zusätzliches Zubehör (Bulk) 83 Euro und mit Zubehör (Retail) 111 Euro. Wer die Retail-Version wählte, erhielt Half-Life 2: Deatmatch und die Half-Life 2: Black Box, die Half-Life 2: Episode 2, Team Fortress 2 und Portal enthielt. Ansonsten bot die Sapphire Radeon HD 2600 XT mit Taktraten nach der Referenz und einem recht zierlichen Kühlsystem nichts Besonderes. Die Ultimate-Variante für 92 Euro ohne respektive 98 Euro mit Zubehör bot die gleichen Taktraten, wurde aber von einem passiven Kühlkörper gekühlt. Dieser bestand aus einer Kupferkühlplatte, die auf der GPU montiert und über zwei Heatpipes mit dem Aluminiumkühlblock auf der Rückseite der Grafikkarte verbunden war. Die rückseitige Ausrichtung des Kühlblocks sorgte dafür, dass beim Einsatz eines aktiven CPU-Kühlers dieser indirekt für Frischluft sorgte.
Gleiche Leistung, andere Lautstärke
Bei der Leistung nahmen sich die fünf Modelle nicht viel. Entsprechend ihren Taktraten ergab sich entweder die Standardleistung einer Radeon HD 2600 XT oder im Fall des HIS-IceQ-Modells die Leistung einer übertakteten Radeon HD 2600 XT mit 512 MByte Speicher. Damit war die HIS-Grafikkarte etwa 10 bis 11 Prozent schneller als die restlichen Modelle.
Die wichtigeren Unterschiede fanden sich in den B-Noten. Bei der Lautstärke konnte vor allem die passiv gekühlte Sapphire Radeon HD 2600 XT Ultimate glänzen. Die aktive HIS IceQ belegte dank ihres Dual-Slot-Kühlers trotz Übertaktung den zweiten Platz. Abgeschlagen auf dem letzten Platz war die aktiv gekühlte Sapphire Radeon HD 2600 XT. Bei den Temperaturen lagen Club3D, Asus und HIS etwa auf dem gleichen Niveau, während die beiden Sapphire-Modelle die hinteren Plätze belegten. Insbesondere das aktive Sapphire-Exemplar disqualifizierte sich damit für eine Empfehlung, da die Kühlung sowohl schlecht als auch laut war.
Fazit
Am Ende des Tests schafften es nur zwei Grafikkarten, sich wirklich positiv hervorzutun. Zum einen machte die Sapphire Radeon HD 2600 XT Ultimate mit ihrem passiven Kühler und günstigen Preis einen guten Eindruck. Wer einen leisen Computer mit akzeptabler Spielleistung wollte, für den war dieses Modell ideal. Die HIS Radeon HD 2600 XT IceQ Turbo 512 mit hohen Taktraten und guter Kühlung machte ebenfalls eine gute Figur. Der einzige negative Punkt war der Preis, der mit 124 Euro im Vergleich sehr hoch ausfiel.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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