Fehlende Nachfrage: DDR5-Speicherpreise könnten deutlich stärker fallen
Hohe Inventarbestände und die fehlende Nachfrage könnten zu einem deutlich stärkeren Preisverfall bei neuem DDR5-Speicher führen. Da gleichzeitig auch die Produktion stetig weiter erhöht wird, unter anderem auch weil zuvor fehlende Komponenten nun wieder besser lieferbar werden, ist ein Preisrückgang quasi unvermeidlich.
CPU-Verkäufe brechen weg, damit auch Plattformen
Es ist vor allem der Rückgang an verkauften Prozessoren, die einen gehörigen Rattenschwanz nach sich zieht. AMD warnte kürzlich, dass sie 53 Prozent weniger Umsatz mit PC-Prozessoren im dritten Quartal gemacht haben, als noch im zweiten Quartal dieses Jahres. Auch der Start der neuen Ryzen 7000 (Test) verlief verhalten, in einigen Ländern sogar ziemlich schlecht und laut Gerüchteküche wird bereits über eine Produktionsanpassung nach unten nachgedacht. Viele potenzielle Kunden scheuen in den Zeiten der Rezession und Inflation die hohen Investitionen, die die neue CPU-Familie vor allem auch durch den Wechsel auf eine komplett neue und aktuell noch sehr teure Plattform mitbringt. Das schließt hochtaktenden DDR5-Speicher mit ein.
Speicherpreise weiter im Sinkflug
An der Speicherbörse aber auch den Märkten führt DDR5 den Preisverfall bereits seit Monaten an. Von hohem Niveau kommend gab DDR5 bis zu 20 Prozent in den zurückliegenden drei Monaten nach, noch einmal bis zu 18 Prozent in den kommenden drei Monaten sollten laut Prognose von Ende September folgen. Dieser Wert wird nun noch einmal korrigiert, über 20 Prozent werden es nun sein, schreibt DigiTimes. An Prognosen für das neue Jahr 2023 traut sich aktuell kaum einer, erst einmal wird der Preis aber wohl weiter fallen, die Frage ist nur, um wie viel. TrendForce vermeldete hierzu im letzten Bericht in Bezug auf Server-DRAM:
the prices received by Tier 1 customers in 3Q22 fell past a record low and this downward price trend will continue in 2023
Der Preisverfall ist nicht auf DDR5 beschränkt und schließt natürlich auch den bisherigen Standard mit ein. An der Speicherbörse DRAMeXchange hat DDR4 zuletzt noch einmal fast zehn Prozent von 4,70 auf 4,30 US-Dollar pro 16-Gbit-DDR4-3200-Chip nachgegeben – in den letzten vier Wochen. Die Talfahrt hier ist ganz klar ebenfalls noch nicht gestoppt.
Im freien Endkundenhandel bewegen sich die Preise aktuell eher seitwärts, große Sprünge nach unten waren zuletzt nicht zu sehen. Bei DDR4 sind die aber auch kaum mehr möglich, schneller DDR5-Speicher ab dem Standard DDR5-6000 hat jedoch leicht nachgegeben, 215 Euro für 32 Gigabyte statt 250 Euro und mehr, die es noch im August waren, sind jedoch deutlich sichtbar ein Rückgang. Seit Beginn des Jahres hat sich der Preis dort oft mehr als halbiert.