Amazon Fire HD 8 (Plus) 2022 im Test: Display, technische Basis und Laufzeiten

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Michael Schäfer
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Kein Zuwachs beim Display

Die schlechte Nachricht direkt vorweg: Selbst nach all den Jahren will Amazon das Display des HD 8 nicht aufwerten. So weist es bei einer Größe von 8 Zoll nach wie vor lediglich eine Auflösung von 1.280 × 800 Pixeln auf. Zur Erinnerung: Google hat bei seiner 2013er-Variante des Nexus 7 bereits ein Full-HD-Panel verbaut und das Tablet seinerzeit für knapp über 200 Euro angeboten. Rund zehn Jahre später sieht sich Amazon dagegen nicht in der Lage, bei einem ohne Werbung für 130 Euro angebotenen 8-Zoll-Tablet eine ähnliche Auflösung anzubieten. Für die normale Ausführung des HD 8 ist die aktuelle technische Ausrichtung dem Preis entsprechend noch nachvollziehbar, doch spätestens die Plus-Variante für einen Preis von 150 Euro ohne Werbung hätte ein entsprechend höher aufgelöstes Display innehaben müssen – was dann auch ein wirkliches Plus gewesen wäre. Für den reinen Medienkonsum und Spiele erweist sich die Auflösung zwar durchaus ausreichend, doch spätestens wenn es um die reine Textdarstellung geht, werden die Unterschiede auch für technisch unversierte Nutzer sichtbar.

Diagramme
Display-Helligkeit max.
  • Automatikmodus 100% APL:
    • Apple iPad Pro 12,9" (2021)
      616
      Weißpunkt: ca. 6.500 Kelvin
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra
      601
      Weißpunkt: ca. 7.100 Kelvin
    • Apple iPad Pro 11" (2018)
      591
      Weißpunkt: ca. 7.000 Kelvin
    • Apple iPad Air (2022)
      528
      Weißpunkt: ca. 6.500 Kelvin
    • Apple iPad mini (2021)
      524
      Weißpunkt: ca. 6.500 Kelvin
    • Apple iPad Air (2020)
      496
      Weißpunkt: ca. 6.500 Kelvin
    • Lenovo Tab P11 Pro
      496
      Weißpunkt: ca. 7.800 Kelvin
    • Xiaomi Pad 5
      496
      Weißpunkt: ca. 7.280 Kelvin
    • Amazon Fire HD 8 (2020)
      470
      Weißpunkt: ca. 6.680 Kelvin
    • Apple iPad (2020)
      464
      Weißpunkt: ca. 6.600 Kelvin
    • Huawei MatePad Pro
      454
      Weißpunkt: ca. 8.800 Kelvin
    • Samsung Galaxy Tab S7+
      438
      Weißpunkt: ca. 7.040 Kelvin
    • Amazon Fire HD 8
      437
      Weißpunkt: ca. 6.250 Kelvin
    • Lenovo Tab P11
      408
      Weißpunkt: ca. 7.300 Kelvin
    • Amazon Fire HD 10 (2021)
      400
      Weißpunkt: ca. 6.950 Kelvin
    • Amazon Fire HD 10 (2019)
      392
      Weißpunkt: ca. 5.890 Kelvin
    • Samsung Galaxy Tab S6
      377
      Weißpunkt: ca. 6.030 Kelvin
    • Huawei MatePad Pro 12.6
      375
      Weißpunkt: ca. 7.570 Kelvin
    • Honor Pad 8
      373
      Weißpunkt: ca. 7.800 Kelvin

In Sachen Leuchtkraft hat sich mit einem Durchschnitt von 437 cd/m² nicht viel verändert und auch die voreingestellte Farbtemperatur mit 6.250 K sowie die generelle farbliche Ausrichtung lassen den Schluss zu, dass Amazon beim neuen Fire HD 8 das gleiche Display wie beim Vorgänger verbaut – zumindest gibt es für den Nutzer keine wirklichen Unterschiede. Die Ausleuchtung ist bei allen Testkandidaten gleichmäßig und dem geforderten Preis entsprechend gut, da konnten in der Vergangenheit selbst bei höherpreisigen Kandidaten größere Abweichungen festgestellt werden. Die Farben erscheinen dabei kräftig, aber nicht so überbetont, wie es unter anderem bei manchen Smartphones und Tablets von Samsung der Fall ist. Auf der anderen Seite fehlt es dem IPS-Panel an manchen Stellen doch am letzten Schliff hinsichtlich Brillanz. Beim Kontrast konnte Amazon mit 2.185:1 dagegen ordentlich zulegen. Die Blickwinkelstabilität ist dabei ebenso zufriedenstellend. Erst bei einem zu spitzen Winkel werden die Farben etwas blass, Inhalte bleiben dennoch weiterhin gut zu erkennen.

Auch wenn die hohe gemessene Helligkeit zunächst etwas anderes vermuten lässt: Für Einsätze außerhalb der eigenen vier Wände eignet sich das Fire HD 8 nur bei bedecktem Himmel. Selbst unter einem Sonnenschirm könnte das Display die Auseinandersetzung mit dem Umgebungslicht bereits schnell verlieren.

Leicht verbesserte Technik

Nachdem bereits die Vorgängerversion ein technisches Update erhalten hatte, spendiert Amazon seinem kleinsten HD-Tablet erneut einen neuen Unterbau. Kam vorher noch ein MediaTek MT8168 mit vier Kernen zum Einsatz, wird das neue HD 8 nun von einem MT8169A aus selbem Hause angetrieben, der sechs Kerne in sich vereint, die jedoch ebenfalls wie beim Vorgänger mit 2 GHz takten. Dennoch soll das neue SoC laut Amazon für einen Performance-Zuwachs von 30 Prozent sorgen. Diesen Wert geben einige der Leistungsmessungen wieder, wenn auch nicht alle. Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass das neue Fire HD 8 im Grunde ebenfalls das Schlusslicht in den von ComputerBase durchgeführten Benchmarks darstellt und sich teilweise sogar gegenüber einem Fire HD 10 aus dem Jahre 2019 geschlagen geben muss.

Diagramme
3DMark Sling Shot Extreme Unlimited (Metal/OpenGL ES 3.1)
    • Apple iPad Pro 11" (2018) (iPadOS 14.0.1)
      9.446
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      9.382
    • Huawei MatePad Pro 12.6 (HarmonyOS 2)
      8.582
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10.0)
      7.885
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11.0)
      7.078
    • Apple iPad mini (2021) (iPadOS 15.2)
      6.564
    • Apple iPad Pro 12,9" (2021) (iPadOS 14.5.1)
      6.325
    • Apple iPad Air (2020) (iPadOS 14.1)
      6.171
    • Huawei MatePad Pro (Android 10.0)
      6.013
    • Samsung Galaxy Tab S6 (Android 9.0)
      5.608
    • Apple iPad (2020) (iPadOS 14.0.1)
      4.919
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      2.432
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      1.377
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      1.200
    • Amazon Fire HD 10 (2019) (Fire OS 7.3.1.9)
      1.144
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      1.130
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      883
    • Amazon Fire HD 8 (2020) (Fire OS 7.3.1.4)
      656
Einheit: Punkte

Der Arbeitsspeicher beträgt 2 GB, bei der Plus-Variante 3 GB. Dennoch zeigt die Erfahrung, dass die Fire-Tablets in der Vergangenheit meist „auf Kante genäht“ schienen. Somit war die Hardware für den jeweiligen Zeitpunkt ausreichend, wurde aber ebenso schnell von den sich immer wieder verändernden Anforderungen überholt. Bereits die Verwendung eines HD 10 der 7. Generation von 2017 gestaltet sich heutzutage in vielen Bereichen mehr als zäh, vor allem wenn es um die Browser-Nutzung geht – über den Einsatz mehrerer Tabs gleichzeitig sollte erst gar nicht nachgedacht werden. Das schaffen andere Tablets sogar aus früheren Jahrgängen oftmals besser. Daher bleibt zu hoffen, dass das neue Fire-Tablet mehr Ressourcen bereithält.

Androbench
Androbench – Sequentielles Lesen
    • Huawei MatePad Pro 12.6 (HarmonyOS 2)
      2.025,87
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      1.902,99
    • Huawei MatePad Pro (Android 10.0)
      1.783,16
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10.0)
      1.594,48
    • Samsung Galaxy Tab S6 (Android 9.0)
      1.463,70
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11.0)
      1.450,25
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      833,52
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      512,51
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      480,88
    • Amazon Fire HD 8 (2020) (Fire OS 7.3.1.4)
      292,14
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      276,89
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      274,60
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Der größere Arbeitsspeicher der Plus-Variante hatte wie bereits beim Vorgängermodell keinen Einfluss auf die Leistungsmessungen. Amazon stellt bis auf die Kids-Variante, die nur in der kleineren Speichergröße erhältlich ist, alle Geräte wahlweise mit einem internen Speicher von 32 oder 64 GB bereit, von denen nach Abzug des Fire OS 25,2 bzw. 54,5 GB zur Verfügung stehen. Sollte der Speicher einmal knapp werden, kann er per Speicherkarte erweitert werden – dann wahlweise mit dem internen Speicher zu einem größeren Speicher verbunden oder als separates Medium.

Geekbench 5.1
Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      6.770
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11.0)
      2.600
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      756
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      593
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      498
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      377
Einheit: Punkte

Auch wenn die Leistungsdaten einen anderen Eindruck vermitteln, reicht die Leistung des neuen Fire HD 8 für die meisten Alltagsaufgaben durchaus aus. Beim Online-Surfen kommt das System jedoch nach wie vor schnell an seine Grenzen und auch Spiele mit anspruchsvoller Grafik lassen dem Tablet schnell die Luft ausgehen.

Diagramme
GFXBench Aztec Ruins 1080p (Normal) Offscreen (Metal/Vulkan)
    • Apple MacBook Pro 14" (M1 Pro)
      443,9
    • Apple iPad Pro 12,9" (2021) (iPadOS 14.5.1)
      219,6
    • Apple iPad Air (2022) (iPadOS 15.4)
      216,5
    • Apple iPad mini (2021) (iPadOS 15.2)
      134,2
    • Apple iPad Pro 11" (2018) (iPadOS 14.0.1)
      134,0
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      110,0
    • Apple iPad Air (2020) (iPadOS 14.1)
      106,6
    • Apple iPad (2020) (iPadOS 14.0.1)
      70,3
    • Samsung Galaxy Tab S7+ (Android 10.0)
      57,0
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11.0)
      49,0
    • Huawei MatePad Pro (Android 10.0)
      43,0
    • Samsung Galaxy Tab S6 (Android 9.0)
      42,0
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      18,0
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      9,7
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      8,3
    • Amazon Fire HD 10 (2019) (Fire OS 7.3.1.9)
      7,5
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      7,5
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      5,7
    • Amazon Fire HD 8 (2020) (Fire OS 7.3.1.4)
      3,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Geringfügiges Update auch bei der Konnektivität

Wie beim Vorgänger nimmt auch das neue Tablet nur per Wi-Fi 5 in den Standards WLAN 802.11a/b/g/n/ac Verbindung zu anderen Geräten auf, Wi-Fi 6 bleibt somit weiterhin draußen. Dafür wird neben dem 2,4-GHz-Band jetzt zusätzlich 5 GHz unterstützt. Mit Version 5.2 gibt es ebenso bei Bluetooth ein kleines Update von vormals Version 5.0.

Diagramme
JetStream 2
    • Apple iPad Air (2022) (iPadOS 15.4)
      183.750
    • Apple iPad Pro 12,9" (2021) (iPadOS 14.5.1)
      177.995
    • Apple iPad mini (2021) (iPadOS 15.2)
      175.086
    • Apple iPad Air (2020) (iPadOS 14.1)
      159.473
    • Apple iPad Pro 11" (2018) (iPadOS 14.0.1)
      131.504
    • Apple iPad (2020) (iPadOS 14.0.1)
      123.750
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      79.347
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11.0)
      69.115
    • Huawei MatePad Pro 12.6 (HarmonyOS 2)
      68.480
    • Lenovo Tab P11 Pro (Android 10.0)
      47.541
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      46.583
    • Lenovo Tab P11 (Android 10.0)
      35.008
    • Amazon Fire HD 10 (2019) (Fire OS 7.3.1.9)
      25.868
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      25.757
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      23.319
Einheit: Punkte

Langläufer statt Sprinter

In Sachen Akkulaufzeit kann das HD 8 dann wieder seine Qualitäten ausspielen und zeigen, dass die Hardware zwar für einen kurzen, kraftvollen Sprint weniger zu gebrauchen ist, als Langläufer dagegen eine sehr gute Figur macht. So gibt Amazon einen Zuwachs der Laufzeit auf 13 Stunden an. Im durchaus anspruchsvollen Akku-Test von PCMark schaltete sich das Tablet dagegen erst nach mehr als 14 Stunden ab. Im etwas gemächlicheren YouTube-Test hielt das Fire HD 8 sogar über 17 Stunden durch.

Diagramme
PCMark 3.0 Akkutest 200 cd/m²
    • Amazon Fire HD 10 (2021) (Fire OS 7.3.1.9)
      16:42
    • Amazon Fire HD 8 (Fire OS 8.3.1.2)
      14:25
    • Xiaomi Pad 5 (Android 11)
      13:52
    • Honor Pad 8 (Android 12)
      11:51
    • Samsung Galaxy Tab S8 Ultra (Android 12)
      10:08
Einheit: Stunden, Minuten

Der interne Akku kann mit bis zu 15 Watt aufgeladen werden, womit er laut Herstellerangaben in rund 2,5 Stunden aufgeladen sein soll. Mit dem in der normalen Version mitgelieferten 5-Watt-Netzteil und den etwas stärkeren 9 Watt der Plus-Variante dauert es bis zum vollständigen Auffüllen des Energiespeichers entsprechend länger. Gleiches gilt für das kabellose Laden des HD 8 Plus.