Matter: CSA veröffentlicht Liste Matter-kompatibler Geräte

Update Frank Hüber
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Matter: CSA veröffentlicht Liste Matter-kompatibler Geräte
Bild: CSA

Auf einer Veranstaltung der Connectivity Standards Alliance (CSA) in Amsterdam feiern die Mitglieder den Start des herstellerübergreifenden Smart-Home-Standards und geben ihre Pläne für die Einführung bekannt – unter ihnen unter anderem Amazon.

CSA listet erste Lampen und Steckdosen

Nachdem die CSA eine zeitnahe Zertifizierung erster Produkte von Mitgliedern der Alliance angekündigt hatte, sind nun erste Produkte in einer Liste bei der CSA geführt. Diese beinhaltet bislang vor allem smarte Steckdosen von Tuya und Eve Systems – namentlich Eve Energy – sowie E27-RGBCW-Lampen von Tuya und die Sensoren Eve Motion (Test) und Eve Door & Window, sollte aber nun nach und nach um weitere Produkte ergänzt werden. Unter anderem Eve, Ikea, Philips Hue, Yale, Tuya Smart, Aqara, Wiz, Wemo, TP-Link und Tado haben neben den großen Unternehmen wie Amazon und Google Software-Updates für ihre bestehenden Produkte angekündigt.

Alte Z-Wave- und Zigbee-Geräte verbinden

Interessant ist zudem, wie sich Zigbee- und Z-Wave-Geräte integrieren lassen, die offiziell kein Update erhalten. In einer Ankündigung wurde von der Z-Wave Alliance in Aussicht gestellt, dass sich mit einem Matter-fähigen Gateway, das Z-Wave unterstützt, alle Z-Wave-Geräte so einbinden lassen sollen, als wären sie Matter-fähige Geräte. Das ist zwar grundsätzlich möglich, aber keineswegs verpflichtend und hängt vom Gateway ab. Dass die Z-Wave Alliance es derart konkret in Aussicht stellt, überrascht deshalb. Dies wäre aber gerade für Nutzer von alten Z-Wave-Geräten, die selbst kein Update erhalten – was nach Ansicht der Z-Wave Alliance die große Mehrheit sein wird –, ein entscheidender Vorteil, da beispielsweise Hersteller wie Devolo für das ältere Devolo Home Control (Test) kein Matter-Update bereitstellen werden. Die Geräte können dann an einem Matter-fähigen Z-Wave-Gateway neu angelernt und künftig über dieses mit dem Matter-Smart-Home kommunizieren, ohne gegen neue Produkte ersetzt zu werden. So sollte nur die Home-Control-Zentrale obsolet werden. Der neue Homey Pro wäre ein solcher Smart-Home-Hub, der alle Standards verbindet, bis er Matter beherrschen wird, wird es aber noch fast ein Jahr dauern. Für Zigbee-Geräte sieht es in dieser Hinsicht mit den eingebauten Zigbee-Hubs in vielen Echo-Lautsprechern von Amazon deutlich besser aus.

Allerdings startet nicht nur der Standard Matter in Version 1.0 mit eingeschränkter Unterstützung und teilt diese in den nächsten Phasen in Geräteklassen sein, sondern auch die Hersteller müssen noch nicht alle Geräte unterstützen. Amazon hat sich deshalb beispielsweise dazu entschieden, im Dezember nur mit Lampen und Leuchten, Steckdosen und Lichtschaltern zu starten, Türschlösser, Thermostate, Rollos, Sensoren wie Bewegungsmelder und Rauchmelder, Garagentorsteuerungen, WLAN-Router und Access Points sowie Fernseher und Streaming-Geräte aber noch auszusparen. Unklarheiten gibt es darüber hinaus weiterhin im Punkt, wie sich alte Geräte integrieren lassen, die keinen QR-Code besitzen. Theoretisch ist es möglich, dass diese Geräte von Apps automatisch erkannt werden, wenn sie im Netzwerk zur Anmeldung bereitstehen, aber auch dies müsste für alte Geräte entsprechend umgesetzt werden.

Multi-Admin: Ein Gerät, mehrere Plattformen

Matter selbst bietet mit Multi-Admin zudem eine Funktion, Geräte an mehreren Plattformen anzumelden, so dass man sich nicht mehr auf eine App oder eine Plattform festlegen muss, mit der man ein Gerät steuern muss. Nutzer sollen dabei je Gerät festlegen können, mit welchem Matter-Hub es kommunizieren darf und mit welchem nicht. Auch verschiedene Plattformen mit jeweils eigens angebundenen Geräten sollen über Matter miteinander kommunizieren. Ob diese grundlegende Konfiguration in jeder App erfolgen kann und im Netzwerk geteilt wird, oder ob sie schlussendlich in jeder App manuell festgelegt werden muss, ist für Nutzer aber auch noch nicht ersichtlich.

Doch welches Zusammenspiel funktioniert wirklich?

Theoretisch muss eine Controller-App das Einbinden jedes Matter-fähigen Geräts ermöglichen, auch wenn die App selbst keine tiefere Funktionalität zur Steuerung dieses Geräts anbietet. Mit der von Matter für alle Hersteller vorausgesetzten Kernfunktion Multi-Admin soll nämlich genau dies möglich sein. Wie es sich aber etwa verhält, wenn Hersteller nun gestaffelt starten und nicht alle Geräteklassen unterstützen müssen, die der Standard vorsieht, wirft diesbezüglich wieder Fragen auf. Kann ein Matter-fähiges Wi-Fi-Gerät also beispielsweise über einen Echo von Amazon angebunden werden, sobald das entsprechende Update im Dezember bereitsteht, aber daraufhin in einer gänzlich anderen App konfiguriert werden, weil Amazon in der Alexa-App für diese Geräteklasse noch gar keine Unterstützung bietet? Es klingt derzeit zumindest nicht danach.

Einer von vielen offenen Punkten, die in der Praxis zumindest anfänglich für Fallstricke sorgen könnten und für Nutzer vorab noch nicht zu klären sind. Ebenfalls abzuwarten bleibt, welche Funktionen Hersteller ihren eigenen Geräten vorbehalten werden, um sich auch künftig von der Konkurrenz absetzen zu können. Dass Philips Hue, um nur ein Beispiel zu nennen, die Entertainment-Bereiche nicht für Fremdgeräte öffnen wird, ist bereits bekannt.

Update

Kurz nach dem Start der Liste wurden bereits weitere Geräte hinzugefügt. Prominentestes Beispiel ist die Philips Hue Bridge, die nun Matter-zertifiziert ist. Die angegebene Firmware-Version 65536 bei der CSA lässt allerdings keinerlei Rückschluss zu, denn sie weicht deutlich von der Nomenklatur bei Hue in der App ab. Wann das entsprechende Update für die Philips Hue Bridge von Signify auch tatsächlich ausgerollt wird, ist aber noch offen. Das Unternehmen hat sich bislang noch nicht dazu geäußert, vorab aber immer betont, dass zeitnah nach dem offiziellen Start von Matter ein Update ausgeliefert werden soll.

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