Beim Spielen kommt die Nvidia GeForce RTX 4080 Founders Edition auf eine Lautstärke von 37,5 dB, was zwar nicht als flüsterleise, aber durchaus als recht leise bezeichnet werden kann. Aus einem geschlossenen Gehäuse ist die Grafikkarte beim Spielen zu hören, stört jedoch zu keiner Zeit. Für einen Silent-PC reicht es zwar noch nicht, für die meisten Anwender ist die erzielte Lautstärke aber absolut ausreichend.
Damit ist die GeForce RTX 4080 FE 2,5 dB leiser als die GeForce RTX 4090 FE und ebenso 2,5 dB leiser als die GeForce RTX 3080. Die Schallpegeldifferenz zur GeForce RTX 3080 Ti beträgt 5 dB, die Grafikkarte ist entsprechend deutlich lauter. Selbst das Custom-Design Asus GeForce RTX 3090 Ti TUF OC kommt mit 39 dB nicht an die GeForce RTX 4080 FE heran, wobei letztere aber eben auch deutlich weniger Energie abführen muss.
Der hintere RTX-4080/4090-FE-Lüfter hat ein Problem
Die Lautstärke der neuen Nvidia-Grafikkarte könnte sogar noch besser sein, wenn der Kühler nicht dieselbe Eigenheit wie das Pendant der GeForce RTX 4090 FE hätte – was zeigt, dass dies kein Zufall, sondern offenbar Serie ist. Der hintere Lüfter der Founders Edition erzeugt doch ziemlich unangenehme Resonanzen, die bereits bei niedrigen Drehzahlen von etwa 1.000 Umdrehungen pro Minute zu hören sind und dann immer schlimmer werden. Da kommt die Grafikkarte locker drüber und entsprechend muss man sich mit den Resonanzen abfinden. Der vordere Lüfter hat das Problem nicht.
Apropos Drehzahlen: Die GeForce RTX 4080 FE lässt den vorderen Lüfter mit 1.365 rpm agieren, den hinteren mit 1.290 Umdrehungen. Die Anlaufdrehzahl ist mit 500 Umdrehungen angenehm niedrig.
Lautstärke – Lüfterdrehzahl Verlaufsdiagramm
Die Customs zeigen einen klaren Lautstärke-Gewinner
Bei den Custom-Designs zeigt sich die Asus GeForce RTX 4080 TUF OC als der klare Gewinner in Sachen Lautstärke, was aber nur gilt, wenn das alternative Quiet-BIOS aktiviert worden ist. Dann arbeitet die Grafikkarte nur mit sehr leisen 33 dB, die aus einem geschlossenen Gehäuse kaum noch auffallen. Mit dem werkseitig aktiven Performance-BIOS beträgt der Geräuschpegel dagegen 38 dB.
Die Zotac GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo kommt mit 36,5 dB auf den zweiten Platz, was aber ebenso nur mit dem alternativen Silent-BIOS gilt. Denn mit dem primären Amplify-BIOS ist die Grafikkarte mit 40,5 dB gleich am lautesten. Erwähnt werden muss noch, dass die Lüfter unabhängig von der Drehzahl unangenehm brummen, sodass die Grafikkarte in der Praxis lauter ist, als die Messwerte aufzeigen.
Die MSI GeForce RTX 4080 Suprim X landet bei 37,5 dB und ist damit genauso laut wie Nvidias Founders Edition. Ganz gleich, ob das normale Silent- oder das alternative Gaming-BIOS angeschaltet sind: Es macht irgendwie überhaupt keinen Unterschied aus. In Sachen Geräuschpegel muss erwähnt werden, dass die Lüfter in einem Atemzug leicht die Drehzahl variieren, was akustisch wahrnehmbar ist. Das zieht durchaus Aufmerksamkeit auf sich.
Temperaturen unter Last
Die GeForce RTX 4080 FE bleibt eiskalt. Wärmer als 62 °C wird die AD103-GPU einfach nicht, die Hotspot-Temperatur beträgt niedrige 73 °C. Damit handelt es sich um die klar kühlste Grafikkarte im Testfeld, was aufgrund des großen Kühlers bei der deutlich reduzierten Leistungsaufnahme auch nicht verwundert. Die GeForce RTX 4090 wird mit dem gleichen Kühler 7 respektive 6 °C wärmer. Der GDDR6X-Speicher bleibt mit 72 °C ebenso sehr kühl.
Auch die Custom-Designs bleiben durchweg sehr kühl, teils gar noch kühler als die Founders Edition. Die MSI GeForce RTX 4080 Suprim X kommt zum Beispiel gerade mal auf eine Edge-Temperatur von 59 °C und auf einen Hotspot von 72 °C. Die anderen Partnerkarten werden dagegen etwas wärmer. Die Asus GeForce RTX 4080 TUF OC kommt mit dem Quiet-BIOS auf 67 und 79 °C, die Zotac GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo wird mit dem Silent-BIOS exakt genauso warm.
19 Watt benötigt die Nvidia GeForce RTX 4080 FE auf dem Windows-Desktop, 1 Watt weniger als die GeForce RTX 4090. Das ist immer noch verhältnismäßig viel, die GeForce RTX 3080 benötigt zum Beispiel nur 12 Watt, AMD-GPUs kommen auf teils einstellige Werte. Erwähnenswert ist, dass die GeForce RTX 4080 bei der Messreihe sehr „hibbelig“ agiert und andauernd den Power-Stage und damit den Energieverbrauch wechselt. Eine andauernd abwechselnde Leistungsaufnahme irgendwo im Bereich zwischen 12 und 49 Watt ließ sich ermitteln. Warum die Grafikkarte in dem Szenario so seltsam agiert, ist unklar. Im Dual-Monitor-Betrieb schaut es dann deutlich besser aus, mit 24 Watt liegt die GeForce RTX 4080 weit vorne im Testfeld. Die RTX 3080 ist nur 1 Watt sparsamer.
Auch bei der Videowiedergabe auf YouTube gibt es positive Meldungen für die GeForce RTX 4080. 30 Watt bei einem 4K60-Video auf YouTube und 45 Watt bei einem 4K60-HDR-Video sind sehr gute Ergebnisse, die gleichauf (SDR) mit oder klar vor der Vorgängergeneration (HDR) liegen. Auch beim realitätsnahen Fensterverschiebungstest schneidet die GeForce RTX 4080 sehr gut ab. Hier gibt es mit 22 Watt ebenfalls den Platz ganz vorne unter den relevanten Grafikkarten. Die GeForce RTX 4090 hat dafür noch 9 Watt mehr benötigt.
Beim Spielen hat die GeForce RTX 4090 keine 450 Watt benötigt und die GeForce RTX 4080 braucht auch keine 320 Watt. In Doom Eternal lassen sich mit dem externen PCAT-V2-System 289 Watt für die Grafikkarte mit maximalen, kurz anliegenden 328 Watt messen. Damit genehmigt sich die GeForce RTX 4080 unter Last 143 Watt weniger als die GeForce RTX 4090 und gar 174 Watt weniger als die GeForce RTX 3090 Ti, die zudem noch ein gutes Stück langsamer ist. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Auch die GeForce RTX 3080 wird in dieser Disziplin klar geschlagen, die mit 322 Watt 33 Watt mehr Energie benötigt.
Ada Lovelace reagiert sehr gut auf ein Teillast-Verhältnis und kann dann den Energiehunger deutlich reduzieren. Mit einem 144-FPS-Limit in Doom Eternal benötigt die Grafikkarte mit 222 Watt 67 Watt weniger als unlimitiert, damit braucht die neue High-End-Grafikkarte bei gleicher Framerate nur minimal mehr Energie als die Mittelklasse der letzten Generation. Die schnellen Ampere-Modelle haben in diesem Testszenario immer völlig versagt, die GeForce RTX 3080 zieht bei 144 FPS immer noch hohe 322 Watt. Bei der GeForce RTX 3090 Ti sieht das Ganze mit 391 Watt sogar noch übler aus. Noch auffälliger wird das Verhalten in den Messreihen mit der Auflösung 2.560 × 1.440.
Das Verlaufsdiagramm der mit Nvidias PCAT-System aufgenommenen Leistungsaufnahme zeigt deutlich, dass die GeForce RTX 4080 beim Spielen kaum bis gar nicht durch das gesetzte Power-Limit ausgebremst wird. Das lässt sich daran erkennen, dass die Leistungsaufnahme ziemlich gleichmäßig verläuft und es kein andauerndes Auf und Ab gibt – was zudem gut für das Netzteil ist.
Stromverbrauch in Doom Eternal, Ultra HD – Gemessen mit PCAT
Die Custom-Designs benötigen mehr Energie
Alle drei Custom-Designs benötigen durchweg mehr Energie als die Founders Edition. Das fängt bereits auf dem Windows-Desktop an, wo sich die Asus GeForce RTX 4080 TUF OC mit 24 Watt noch halbwegs zurückhält (FE: 19 Watt), die Zotac GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo mit 32 Watt und vor allem die MSI GeForce RTX 4080 Suprim X mit 35 Watt dann aber so richtig in die Vollen gehen.
Beim Spielen liegt der Mehrverbrauch zum Nvidia-Design bei 25 bis 35 Watt. Die GeForce RTX 4080 Suprim X schneidet in dieser Disziplin mit 314 Watt am besten ab, die GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo benötigt mit 317 Watt minimal mehr Energie. Am meisten zieht dann die GeForce RTX 4080 TUF OC mit 324 Watt aus der Steckdose.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Die GeForce RTX 4080 ist derzeit klar die energieeffizienteste Grafikkarte. Die GeForce RTX 4090 hatte diesen Titel trotz generell hoher Leistungsaufnahme kurz inne, das neue Modell hat ihn nun übernommen. 9 Prozent mehr FPS pro Watt liefert die GeForce RTX 4080 beim Spielen in Ultra HD – ein beeindruckendes Ergebnis. Denn damit ist die Grafikkarte auch gleich 91 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3090 Ti und 69 Prozent effizienter als die GeForce RTX 3080. In 2.560 × 1.440 ändern sich die Verhältnisse nur minimal.
Performance pro Watt bei maximaler FPS – 2.560 × 1.440
Nvidia GeForce RTX 4080 FE
1,42
Nvidia GeForce RTX 4090 FE
1,31
AMD Radeon RX 6800
1,00
AMD Radeon RX 6900 XT
0,96
Nvidia GeForce RTX 3070 FE
0,93
AMD Radeon RX 6800 XT
0,86
AMD Radeon RX 6700 XT
0,85
Nvidia GeForce RTX 3080 FE
0,83
XFX Radeon RX 6900 XT Black
0,80
Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
0,80
Asus GeForce RTX 3090 Strix OC
0,79
Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
0,77
Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
0,75
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS) / Watt (W)
Auch mit einem 144-FPS-Limiter bleibt die GeForce RTX 4080 in 3.840 × 2.160 ganz vorne, was das Thema Effizienz betrifft. 10 Prozent mehr FPS pro Watt als die GeForce RTX 4090 liefert die neue Grafikkarte dann, die GeForce RTX 3080 wird um 45 Prozent übertroffen.
Performance pro Watt mit 144-FPS-Limit – 2.560 × 1.440
Nvidia GeForce RTX 4090 FE
1,14
Nvidia GeForce RTX 4080 FE
1,04
AMD Radeon RX 6800
0,90
AMD Radeon RX 6700 XT
0,75
AMD Radeon RX 6800 XT
0,74
Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
0,71
Nvidia GeForce RTX 3070 FE
0,70
AMD Radeon RX 6900 XT
0,69
XFX Radeon RX 6900 XT Black
0,65
Nvidia GeForce RTX 3080 FE
0,57
Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
0,51
Asus GeForce RTX 3090 Strix OC
0,45
Nvidia GeForce RTX 3090 Ti
0,37
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS) / Watt (W)
RTX 4080 320 Watt vs. RTX 4090 300/350 Watt
Der vorangegangene Abschnitt hat die Effizienz der Grafikkarten ab Werk betrachtet, doch der Test der GeForce RTX 4090 hatte bereits gezeigt, dass Nvidia das Flaggschiff weit über dem Sweetspot betreibt und die Leistung selbst mit 300 Watt nicht signifikant abfällt. Die nachfolgenden Benchmarks enthalten diese Ergebnisse erneut.
Es zeigt sich, dass die GeForce RTX 4090 selbst mit 300 Watt im Durchschnitt noch wesentlich schneller agiert als die GeForce RTX 4080 mit Werks-TDP von 320 Watt, die in der Praxis in 270 bis 300 Watt TDP resultiert. Etwas über 20 Prozent beträgt der Vorsprung in diesem Fall noch.
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel
Das Ergebnis überrascht nicht, sind größere GPUs oder Prozessoren in parallelisierten Anwendungen doch in der Regel bei gleicher TDP schneller, weil sich mehr Kerne bei weniger Takt effizienter betreiben lassen als weniger Kerne mit höherem Takt. Nichtsdestoweniger erweitert es die Effizienzbetrachtung noch um eine zusätzliche Perspektive.
Die GeForce RTX 4090 ist beim Übertakten recht knapp an der 3,0-GHz-Marke gescheitert, der GeForce RTX 4080 FE fehlt dagegen deutlich mehr. Zusätzliche 147 MHz haben sich aus der GPU quetschen lassen, noch höhere Werte liefen nur kurzzeitig stabil. Der offizielle durchschnittliche Turbo wurde so mit 2.652 MHz angegeben.
Deutlich besser hat sich der Speicher übertakten lassen, denn der hat ein dickes Plus von 1.500 MHz mitgemacht, was in 12.204 MHz resultiert. Noch höhere Frequenzen haben nach einiger Zeit für Grafikfehler gesorgt.
In Doom Eternal lagen so im Schnitt 2.736 MHz an, 92 MHz mehr als ohne Übertaktung. Die Performance zieht durch das OC um 5 Prozent an, die Leistungsaufnahme um 31 Watt auf 320 Watt. Letzteres zeigt, dass alleine dadurch ein deutlich höheres Power-Limit bei Custom-Designs keine weitere Leistungssteigerung bringen wird.