Nvidia GeForce RTX 4080 im Test: Benchmarks in WQHD, UHD & 5K mit und ohne RT

Taktraten unter Last

Die GeForce RTX 4080 hat ein ähnliches Taktverhalten wie die GeForce RTX 4090 (Test), das sich gänzlich von der Vorgängergeneration unterscheidet. Der höchstmögliche Takt des Testsamples der Founders Edition beträgt 2.790 MHz, in Spielen haben sich maximal 2.775 MHz gezeigt.

Auch bei der RTX 4080 bremst die TDP nur selten

Da das gesetzte TDP-Limit von 320 Watt oft gar nicht oder nur gerade so erreicht wird, ist der Takt wie zuletzt bei der RTX 4090 in Spielen meist auch gar nicht weit vom Maximum unter Last entfernt.

So taktet die GeForce RTX 4080 Founders Edition in Spielen mit durchschnittlich 2.725 MHz, was vom theoretischen Maximum gerade einmal 50 MHz entfernt ist. Die bereits getestete GeForce RTX 4090 FE taktet derweil mit durchschnittlich 2.744 MHz und damit minimal höher als die kleinere Ada-Lovelace-Karte. Das Datenblatt ist in diesem Punkt also korrekt.

3.840 × 2.160	Nvidia GeForce RTX 4080 FE
Maximaler Takt in Spielen	2.775 MHz
CoD: Vanguard	2.709 MHz
Cyberpunk 2077	2.760 MHz
Cyberpunk 2077 + RT	2.637 MHz
Deathloop	2.747 MHz
Deathloop + RT	2.742 MHz
Doom Eternal	2.644 MHz
Doom Eternal + RT	2.714 MHz
Dying Light 2	2.760 MHz
Dying Light 2 + RT	2.668 MHz
F1 22	2.760 MHz
F1 22 + RT	2.662 MHz
Far Cry 6	2.775 MHz
Far Cry 6 + RT	2.762 MHz
Forza Horizon 5	2.723 MHz
Ghostwire: Tokyo	2.713 MHz
Ghostwire: Tokyo + RT	2.760 MHz
God of War	2.728 MHz
Guardians of the Galaxy	2.752 MHz
Guardians of the Galaxy + RT	2.671 MHz
Halo Infinite	2.760 MHz
Metro Exodus Enhanced	2.655 MHz
Saints Row	2.760 MHz
Saints Row + RT	2.760 MHz
Shadow Warrior 3	2.698 MHz
Sniper Elite 5	2.760 MHz
Spider-Man Remastered	2.745 MHz
Spider Man Remastered + RT	2.754 MHz
Tiny Tina's Wonderlands	2.707 MHz
Durchschnitt	2.725 MHz

In Cyberpunk 2077, Dying Light 2, F1 22, Ghostwire: Tokyo (mit RT), Halo Infinite, Saints Row (mit und ohne RT) sowie Sniper Elite 5 liegt mit 2.760 MHz gleich in mehreren Fällen der höchste durchschnittliche Takt an, den die GeForce RTX 4080 FE in Spielen gezeigt hat. Die geringsten Frequenzen lassen sich dagegen in Cyberpunk 2077 mit RT messen. Mit 2.637 MHz sind es in diesem Fall 123 MHz weniger als der Best Case in Spielen.

Ein höheres Power-Limit bedeutet nicht mehr Leistung

Einfach das Power-Limit zu erhöhen, bedeutet bei der GeForce RTX 4080 FE wie bei der RTX 4090 also oft keine zusätzliche Leistung und selbst wenn die Taktraten noch leicht steigen, wird dies kaum bis gar nicht in mehr FPS umgesetzt. Mit 320 Watt hat Nvidia die Grafikkarte auf maximale Performance konfiguriert, selbst eine etwas geringere TDP hätte kaum einen Einfluss auf die Leistung.

Dass sich die Regelwut der GeForce RTX 4080 FE sehr in Grenzen hält, zeigt sich dann auch beim Verlaufsdiagramm. Die Schwankungen der Taktraten fallen sehr gering aus.

Die Custom-Designs bringen ein paar MHz mehr

Alle drei von ComputerBase getesteten Custom-Designs takten etwas höher als Nvidias Founders Edition, groß sind die Unterschiede aber nicht. In Cyberpunk 2077 taktet die GeForce RTX 4080 FE zum Beispiel mit 2.760 MHz, während die Zotac GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo dort zusätzliche 58 MHz (2.818 MHz) auffährt. Die Asus GeForce RTX 4080 TUF OC arbeitet in dem Spiel mit 2.847 MHz (+87 MHz) und die MSI GeForce RTX 4080 Suprim X mit 2.864 MHz. Das sind 104 MHz mehr als mit dem Standard-Design, was 4 Prozent mehr Takt entspricht.

Benchmarks mit und ohne RT in 3.840 × 2.160

In 3.840 × 2.160 legt die GeForce RTX 4080 gegenüber der GeForce RTX 3080 10 GB in Rasterizer-Spielen um 49 Prozent an FPS zu, das Plus zur GeForce RTX 3080 Ti beträgt 34 Prozent. Damit ist der neueste Ableger der Ada-Lovelace-Generation 25 Prozent langsamer als das Flaggschiff-Modell GeForce RTX 4090 bzw. das Flaggschiff ist 34 Prozent schneller unterwegs. Das Leistungsplus zur schnellsten Grafikkarte der Ampere-Generation, der GeForce RTX 3090 Ti, beträgt 18 Prozent.

Mit aktiviertem Raytracing kann sich die GeForce RTX 4080 in Ultra HD mit einem Plus von 37 Prozent zur GeForce RTX 3080 Ti dann 3 Prozentpunkte mehr als in Rasterizer-Titeln absetzen. Mit 66 Prozent geradezu gigantisch fällt der Vorsprung auf die RTX 3080 10 GB aus, der Hintergrund ist allerdings nicht die Rohleistung, sondern dass der RTX 3080 in einigen Titeln der VRAM ausgeht. Gegenüber der GeForce RTX 3090 Ti ist die RTX 4080 20 Prozent flotter, aber um 27 Prozent langsamer als die GeForce RTX 4090.

Je nach Spiel fällt der Abstand zwischen der RTX 4080 und den RTX-3000-Vorgängern unterschiedlich aus. In Forza Horizon 5 ist die GeForce RTX 4080 gleich um satte 35 Prozent schneller als die GeForce RTX 3090 Ti und in Halo Infinite sind es 24 Prozent – das ist ein gutes Stück mehr als die durchschnittlichen 18 Prozent. Auch die 33 Prozent besseren Perzentil-FPS in Cyberpunk 2077 sind erwähnenswert. Doch es gibt auch Games, die sich komplett anders verhalten.

In Dying Light 2 ist die GeForce RTX 4080 der GeForce RTX 3090 Ti um gerade einmal 10 Prozent voraus, bei den Perzentil-FPS sind es gar nur 4 Prozent – und das CPU-Limit ist in dem Fall noch um Meilen entfernt, wie die GeForce RTX 4090 zeigt. In Ghostwire: Tokyo liegt das Plus bei nur 8 Prozent und in F1 22 sind es 9 Prozent bei den Perzentil-FPS bzw. 8 Prozent in Shadow Warrior 3. Mit der RTX 4080 sind Spieler im Parcours der Redaktion also nicht per se wesentlich besser aufgestellt als mit einer RTX 3090 Ti.

Benchmarks mit RT und FSR 2.x/DLSS 2.x in 3.840 × 2.160

In Ultra HD mit zusätzlich aktiviertem DLSS Super Resolution auf „Quality“ liegt die GeForce RTX 4080 in den ausgesuchten Spielen um 21 Prozent vor der GeForce RTX 3080 Ti, während die GeForce RTX 4090 um weitere 23 Prozent voraus ist – sie wird teils deutlich von der CPU eingebremst, obwohl es sich dabei um einen flotten Core i9-12900K handelt.

Das zeigt sich dann auch in den einzelnen Spiele-Benchmarks. In Deathloop weist die GeForce RTX 4080 in 3.840 × 2.160 inklusive DLSS auf „Quality“ nur einen Rückstand von 6 Prozent zur GeForce RTX 4090 auf, mehr lässt der Prozessor einfach nicht zu. In Dying Light 2 beträgt der Rückstand dann aber wieder hohe 27 Prozent, hier kann das Flaggschiff-Modell ihre klar höhere Rechenleistung gut in mehr FPS umsetzen.

Benchmarks mit und ohne RT in 2.560 × 1.440

2.560 × 1.440 ist dann nicht mehr die Auflösung der GeForce RTX 4090, die Grafikkarte ist dafür einfach viel zu schnell – beziehungsweise der Prozessor schlicht zu langsam. Die Differenz zwischen der GeForce RTX 4080 und der GeForce RTX 4090 reduziert sich von 34 Prozent in Ultra HD auf 17 Prozent in WQHD – mehr lässt der von der Redaktion eingesetzte Core i9-12900K nicht zu.

Der Vorsprung der GeForce RTX 4080 zur GeForce RTX 3090 Ti bleibt dagegen ziemlich konstant, in Rasterizer-Spielen liegt er bei 21 Prozent, in Raytracing-Spielen sind es 20 Prozent. Das Leistungsplus zur GeForce RTX 3080 Ti beträgt 35 und 33 Prozent, das zur GeForce RTX 3080 sogar 48 und 46 Prozent.

Benchmarks mit und ohne RT in 5.120 × 2.880

5.120 × 2.880 als ultrahohe Auflösung schmeckt Nvidias Ada-Lovelace-Generation dann nicht mehr so ganz, was womöglich am L2-Cache liegt, der bei RTX 4000 eine große Rolle spielt, für so viele Pixel aber vermutlich einfach nicht groß genug ist. So vergrößert sich der Rückstand der GeForce RTX 4080 zur GeForce RTX 4090 von 25 auf 28 Prozent – so weit, so normal. Doch zugleich reduziert sich der Vorsprung der neuen Karte zur GeForce RTX 3090 Ti von 18 auf 15 Prozent, was so nicht passieren sollte.

Außerdem bleibt der Abstand der GeForce RTX 3090 Ti zur GeForce RTX 4090 beim Wechsel der Auflösungen gleich groß, was darauf schließen lässt, dass der neuen GPU „5K“ nicht sonderlich gefällt. Das Flaggschiff-Modell kann dies durch die gleich hohe Speicherbandbreite zur GeForce RTX 3090 Ti dann noch ausgleichen, die GeForce RTX 4080 hat aber eine geringere Bandbreite und lässt entsprechend leicht nach.

Benchmarks der Custom-Designs von Asus, MSI und Zotac

Bis zu 4 Prozent mehr GPU-Takt in Spielen ergibt in Benchmarks dann rund 3 Prozent höhere FPS. Sowohl die Zotac GeForce RTX 4080 AMP Extreme Airo als auch die MSI GeForce RTX 4080 Suprim X sowie die Asus GeForce RTX 4080 TUF OC bieten 3 Prozent mehr Bilder pro Sekunde als Nvidias Founders Edition. Dabei zeigt sich die Zotac-Grafikkarte als das langsamste Custom-Design, wobei die Probanden von MSI und Asus nicht ganz 1 Prozentpunkt schneller sind als dieses, wovon die GeForce RTX 4080 Suprim X dann die Spitzenposition erobert.

Benchmarks in Anwendungen

Spiele sind das eine, doch Grafikkarten können heute weit mehr als das und Nvidia hat mit CUDA eine besonders mächtige API zu bieten, die sich am Markt einer weiten Verbreitung erfreut. In der aktuellen Version macht CUDA nicht nur die Shader, sondern auch die RT- und die Tensor-Kerne zugänglich.

Mit Adobe Premiere Pro, Agisoft Metashape und Blender Benchmark musste sich die GeForce RTX 4080 sowohl der versammelten letzten Generation als auch Radeon RX 6000 und Intel Arc stellen.

Rendern ist die Paradedisziplin

Am deutlichsten fällt der Leistungszugewinn gegenüber der letzten Generation in Blender Benchmark aus, wo die RTX 4080 46 Prozent vor der RTX 3090 Ti liegt, im Vergleich zur RTX 3080 sind es 85 Prozent Vorsprung. Die RTX 4090 ist weitere 30 Prozent voraus. Ein Grund dafür, dass die Rohleistung quasi 1:1 in Mehrleistung umgesetzt wird, ist, dass in diesem Test weder die CPU noch die Video-Einheit einen Einfluss haben, die Rohleistung der GPU also ungebremst in Performance umgesetzt werden kann.

Beim Projekt-Export in Adobe Premiere Pro 22.5 ist das nicht der Fall. Hier spielen auch die CPU (immer ein Ryzen 7 7700X, DDR5-5200CL32) und die Video-Einheit eine Rolle, so dass der Vorsprung der neuen GPU weniger als 10 Prozent beträgt. In Agisoft Metashape sind es gut 15 Prozent. RTX 4080 und RTX 4090 liegen in diesen Benchmarks nahe beieinander (Agisoft) bzw. gleichauf (Adobe).

Nvidia NVENC im Test

Ebenfalls beschleunigen respektive effizienter als die CPU abwickeln können GPUs das De- und Encodieren von Videos über ihre dedizierte Video-Einheit. Im Vergleich Ampere zu Ada Lovelace haben NVDEC (Decoder) und NVENC (Encoder) folgende wesentliche Überarbeitungen erfahren:

• NVENC unterstützt AV1, bis dato beherrschte das nur Intel Arc.
• NVENC ist leistungsfähiger.
• NVENC liegt in AD103 und AD102 zweifach vor, was die Leistung beim Encoding (H.265, AV1) theoretisch verdoppeln kann.

Dass NVENC in AD102 und AD103 beim HEVC-Encoding schneller arbeitet, kann in der aktuellen Nightly von HandBrake nachvollzogen werden: NVENC in Ada ist etwas über 20 Prozent schneller fertig als NVENC in Ampere, Quicksync in Intel Arc für Desktop-PCs ist aber noch flotter unterwegs. RTX 4080 und RTX 4090 nehmen sich nichts.

Obwohl die Vorabversion schon länger auch AV1-Hardware-Encoding unterstützt, bleibt Nvidia Ada Lovelace selbst zum Start der RTX 4080 noch außen vor. Genutzt werden kann diese Funktion weiterhin nur auf Intel Arc. Lange dürfte es mit der Unterstützung allerdings nicht mehr dauern. Zuletzt hatten immer mehr Tools Support für AV1-Hardware-Encoding mit Ada Lovelace erhalten (zum Beispiel OBS Studio und FFMPEG).

Dass Ada Lovelace AV1-Encoding beherrscht, konnte die Redaktion wiederum in einer Testversion von DaVinci Resolve 18 Studio bestätigen.