Im Test vor 15 Jahren: Scythe Ninja Cu, der limitierte Kupferklops
Der Scythe Ninja Cu (Test) war eine überarbeitete Version des Ninja im Vollkupferkleid mit neuem Lüfter, der bei geringerem Schalldruckpegel für eine bessere Kühlung sorgte. Mit 60 Euro war die in Deutschland auf 600 Exemplare limitierte Version teurer als viele Konkurrenten – und schwerer.
Kupfer, wohin das Auge reichte
Der Kühler kam bei Abmessungen von 110 × 110 × 150 mm (L × B × H) auf ein Gewicht von etwa 1.120 g. Das hohe Gewicht war dem Materialwechsel geschuldet – das Original aus Aluminium brachte 665 g auf die Waage. Wie bei dem Original setzte Scythe auf ein Sechsfach-U-Layout mit 6-mm-Heatpipes, die die Abwärme von der Kupferbodenplatte an die Kupferlamellen abführten. Anders als bei der Originalversion standen die Heatpipes etwas weiter auseinander und verteilten die Wärme somit gleichmäßiger.
Mit seinen 23 hauchdünnen Lamellen und ihrem relativ großen Abstand von ca. 4 mm war der Scythe Ninja auf Lüfter mit niedriger Drehzahl optimiert. Passend dazu kam der mitgelieferte Slip-Stream-Lüfter (120 mm) von Scythe, der mit maximal 800 U/min arbeitete. Damit besann sich der Hersteller zurück auf seine Wurzeln: eine lautlose Kühlung. Selbst bei voller Drehzahl war der Lüfter somit kaum zu hören, gedrosselt war er völlig unhörbar.
Im Silentbetrieb auch mit Referenzbelüftung hervorragend
Um einen fairen Vergleich zwischen den Kühlern zu gewährleisten, wurden vor 15 Jahren alle Kühler mit drei verschiedenen Referenzbelüftungen getestet. Der Scythe Ninja Cu konnte sich dabei insbesondere in der Super-Silent-Konfiguration positiv hervorheben. Mit der Serienbelüftung erzielte er leicht bessere Ergebnisse als mit dem Referenzlüfter. In beiden Fällen ordnete er sich jedoch an der Spitze des Testfeldes direkt nach dem Thermalright IFX-14 ein. In den anderen beiden Lüfterkonfigurationen fielen die Werte verglichen mit anderen Kühlern etwas schlechter aus, für einen Platz im Mittelfeld reichte es jedoch immer. Bei hohen Drehzahlen machten dem Ninja Cu die großen Abstände zwischen den Lamellen einen Strich durch die Rechnung – der Kühler wurde explizit für langsam drehende Lüfter entwickelt.
Super-Silent-Konfiguration [< 31 dB(A)]
Kühlercombo [Lüfter] |
Drehzahl [U/min] |
Last-Temp. Kerne* [°C] |
Schalldruck [dB(A)] |
---|---|---|---|
Thermalright IFX-14 [2 x Scythe S-Flex SFF21D (120 mm)] |
2 x 750 | 65,5 | 30,6 |
Thermalright IFX-14 [Scythe S-Flex SFF21D (120 mm)] |
750 | 69,0 | 30,4 |
Scythe Ninja Cu [120-mm-Serie (Slip Stream)] |
750 | 70,75 | 30,4 |
Scythe Ninja Cu [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 72,0 | 30,4 |
Thermalright Ultra-120 eXtr. [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 72,25 | 30,4 |
Xigmatek HDT-S1283 [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 72,5 | 30,4 |
Scythe Ninja Rev. A [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 73,0 | 30,4 |
Scythe-Mugen-Kühlkörper [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 73,5 | 30,4 |
Enzotech Ultra-X [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 74,25 | 30,4 |
Thermalright Ultra-120 [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 75,75 | 30,4 |
Scythe Ninja Cu [120 mm-Serie (Slip Stream)] |
440 | 79,75 | 30,4 |
Scythe Andy Samurai [120 mm, Scythe S-Flex SFF21D] |
750 | 80,0 | 30,4 |
Scythe Katana 2 [100 mm, Serienlüfter] |
830 | 90,5 | 30,4 |
Leise bis mittellaute Konfiguration [< 40 dB(A)]
Kühlercombo [Lüfter] |
Drehzahl [U/min] |
Last-Temp. Kerne* [°C] |
Schalldruck [dB(A)] |
---|---|---|---|
Thermalright IFX-14 [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 65,5 | 31,7 |
Enzotech Ultra-X [120 mm, ADDA-Serie] |
1.100 | 66,5 | 35,5 |
Thermalright Ultra-120 eXtr. [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 67,0 | 31,6 |
Xigmatek HDT-S1283 [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 67,25 | 31,2 |
ZEROtherm Nirvana NV120 [120-mm-Serienlüfter] |
1.030 | 67,25 | 32,0 |
Scythe Ninja Cu [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 67,75 | 31,5 |
Scythe-Mugen-Kühlkörper [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 68,5 | 31,4 |
Zalman CNPS 9700 LED [110-mm-Serienlüfter] |
1.250 | 69,25 | 33,3 |
Scythe Ninja Rev. A [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 69,5 | 31,5 |
Enzotech Ultra-X [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 69,5 | 31,6 |
Thermalright Ultra-120 [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 70,75 | 31,6 |
Scythe Andy Samurai [120 mm, Papst F2GLL] |
1.150 | 71,75 | 31,7 |
Zalman CNPS 9500 LED [92-mm-Serienlüfter] |
1.400 | 75,75 | 32,9 |
Scythe Katana 2 [100-mm-Serienlüfter] |
1.550 | 78,5 | 34,6 |
Powerkonfiguration [> 40 dB(A)]
Kühlercombo [Lüfter] |
Drehzahl [U/min] |
Last-Temp. Kerne* [°C] |
Schalldruck [dB(A)] |
---|---|---|---|
ZEROtherm Nirvana NV120 [120-mm-Serienlüfter] |
2.450 | 61,25 | 45,7 |
Thermalright IFX-14 [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 62,25 | 49,4 |
Zalman CNPS 9700 LED [110-mm-Serienlüfter] |
2.250 | 62,25 | 49,9 |
Thermalright Ultra-120 eXtr. [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 62,5 | 49,2 |
Enzotech Ultra-X [120 mm, ADDA-Serie] |
2.200 | 62,75 | 52,3 |
Xigmatek HDT-S1283 [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 63,0 | 48,8 |
Scythe Ninja Cu [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 63,25 | 49,1 |
Scythe Mugen Kühlkörper [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 63,75 | 49,0 |
Scythe Ninja Rev. A [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 66,0 | 49,1 |
Enzotech Ultra-X [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 66,5 | 49,1 |
Scythe Andy Samurai [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 66,25 | 49,1 |
Thermalright Ultra-120 [120 mm, Sharkoon Power] |
2.100 | 66,25 | 49,2 |
Zalman CNPS 9500 LED [92-mm-Serienlüfter] |
2.250 | 69,5 | 47,1 |
Fazit
Insgesamt war der Ninja Cu ein gelungener Kühler. Mit einem Preis von 60 Euro war die limitierte Edition jedoch vergleichsweise teuer. Zudem bedeuteten die Abmessungen und das hohe Gewicht des Kühlers, dass er nicht in jedem Gehäuse problemlos verbaut werden konnte. Insbesondere bei der Montage auf Intel-Systemen gab es einige Schwierigkeiten aufgrund der schieren Baugröße des Kühlers. Mit lediglich 600 Exemplaren auf dem deutschen Markt war der Ninja Cu ein Modell für Liebhaber.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Gestatten, Radeon HD 3850, die 135-Euro-Wunderwaffe
- Mit dem Zalman VF-1000 gegen Arctic Coolings S1
- Mit der Radeon HD 3870 gelang ATi ein Comeback
- Nvidias GeForce 8800 GT war quasi perfekt
- Intels 45-nm-Prozess machte Penryn schnell und sparsam
- Dem Thermalright IFX-14 waren zwei Türme nicht genug
- Die besten Radeon HD 2600 XT waren blau
- Thermalrights Ultra-120 Extreme war die Referenz
- 249 Euro waren zu viel für die Radeon HD 2600 XT X2
- Teufels elegantes 2.1-System mit hervorragendem Klang
- Arctic Coolings Accelero S1 war kälter als die Konkurrenz
- Zalman wollte sich neu erfinden und scheiterte
- Cooler Masters Cosmos zu einem astronomischen Preis
- Die beste Multimediatastatur kam von Microsoft
- Sparkles Calibre GeForce 8600 GT lief weit abseits der Norm
- Xigmatek war mit dem HDT-S1283 auf dem Weg zum Erfolg
- Filmwiedergabe auf GPUs von ATi versus Nvidia
- Teufel und Logitech im 5.1-Schlagabtausch
- Scythes Katana 2 war der Kühlerkönig der Mittelklasse
- Ein nahezu unhörbarer Gaming-PC für 3.100 Euro
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.