Retro

Im Test vor 15 Jahren: Mit dem Zalman VF-1000 gegen Arctic Coolings S1

Robert McHardy
28 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Mit dem Zalman VF-1000 gegen Arctic Coolings S1

Mit dem VF-1000 (Test) setzte Zalman gegen den überaus erfolgreichen Arctic Cooling Accelero S1 an, der für unter 20 Euro ausgezeichnete Kühlleistung für Grafikkarten bot. Statt über den Preis griff Zalman mit hochwertigem Kupfer, großzügigen Formen und vier Heatpipes an.

Kupfer statt Aluminium für doppelt so viel Geld

Der Zalman VF-1000 bestand vollständig aus Kupfer, was ihm zu einem hohen Gewicht von etwa 380 Gramm verhalf. Die Abmessungen des Kühlers betrugen 160 × 100 × 30 mm (L × B × H). Von der GPU wurde die Wärme über vier 6-mm-Heatpipes an die Kupferlamellen abgeführt. Zudem legte Zalman acht Speicherkühler aus Aluminium bei. Der mitgelieferte 80-mm-Lüfter arbeitete mit einer Drehzahl von 1.400 bis 2.500 U/min wobei er laut Herstellerangaben einen Schalldruckpegel von 18 bis 28 dB(A) erreichte, eine Lüftersteuerung lieferte Zalman in Form der Fan Mate 2 mit. Mit einem Preis von 40 Euro kostete der VF-1000 etwa doppelt so viel wie der beliebte Arctic Cooling Accelero S1.

Die Montage des VF-1000 gestaltete sich je nach verbautem Originalkühler einfacher oder schwieriger. Nachdem alle Originalteile entfernt und die wärmeübertragenden Oberflächen sorgfältig gereinigt wurden, konnten die passiven Speicherkühler aufgeklebt werden. Beim VF-1000 mussten anschließend Montagebolzen entsprechend den Bohrungen auf der Grafikplatine mit den vier Schraubbolzen versehen werden, dann konnte der Kühler vorderseitig auf die GPU gesetzt werden. Rückseitig mussten abschließend die kleinen Isolierringe aufgefädelt und der Kühler mit Hilfe der vier federgestützten Daumenschrauben arretiert werden.

Fläche gegen Kupfer

Im Test auf einer Asus Radeon X1900 XTX konnte sich der VF-1000 nicht gegen den Accelero S1 durchsetzen. Ultimativ konnte der Accelero S1 trotz günstigeren Aluminiums mit einer größeren Fläche mehr Wärme abführen als der kompaktere VF-1000. Bei voller Drehzahl führte der Kühler von Arctic Cooling somit zu niedrigeren Temperaturen bei einem bedeutend geringerem Schalldruckpegel. Bei auf 5 Volt gedrosselter Drehzahl fiel der Unterschied bei Temperatur und Schalldruckpegel geringer aus, der Accelero führte aber weiterhin. Immerhin: Im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz in Form des VF-900 waren die Temperaturen um Längen niedriger und der Schalldruckpegel nicht ganz so ohrenbetäubend.

Kühler
[Spannung]
Drehzahl
[U/min]
Leerlauf
[°C]
Auslastung
[°C]
Lärm
[dB(A)]
AC Accelero S1
[12 Volt]
1850 GPU: 35
Umg: 33
VRM: 52
GPU: 53
Umg: 44
VRM: 74
35,4
Zalman VF-1000
[12 Volt]
2500 GPU: 36
Umg: 33
VRM: 52
GPU: 56
Umg: 44
VRM: 72
46,7
AC Accelero S1
[5 Volt]
750 GPU: 37
Umg: 36
VRM: 60
GPU: 58
Umg: 49
VRM: 90
30,6
Zalman VF-1000
[5 Volt]
1450 GPU: 38
Umg: 35
VRM: 56
GPU: 61
Umg: 48
VRM: 81
32,8
Zalman VF-900
[12 Volt]
2470 GPU: 38
Umg: 32
VRM: 52
GPU: 74
Umg: 46
VRM: 77
48,2
ZEROtherm GX810
[thermogeregelt]
800 -
1950
GPU: 40
Umg: 36
VRM: 59
GPU: 75
Umg: 51
VRM: 78
35,1 –
50,3
Zalman VF-900
[5 Volt]
1350 GPU: 39
Umg: 35
VRM: 55
GPU: 85
Umg: 54
VRM: 86
34,1
Standardkühler
[thermogeregelt]
N.A. GPU: 50
Umg: 44
VRM: 63
GPU: 89
Umg: 64
VRM: 92
N.A.

Fazit

Der Zalman VF-1000 hatte viele Stärken: Die Verarbeitung war hervorragend, er war kompakt, im gedrosselten Betrieb war der Schalldruckpegel akzeptabel und die Leistung im oberen Mittelfeld. Seine große Schwäche war die Existenz des Accelero S1, der objektiv für den halben Preis ein besserer Kühler war. Dementsprechend lautete die Empfehlung: Wenn der Platz da ist, lieber weiterhin zu Arctic Cooling greifen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.