CPU-Neuvorstellungen: Intels Launch-Fahrpläne für Anfang 2023 im Detail
Intel hat viel vor im neuen Jahr. Das Jahr startet mit neuen Produkten in fast allen Bereichen von der kleinsten CPU bis zu maximalen GPU. Darin inbegriffen sind vielfältige Ableger von Raptor Lake für jedes Marktsegment, endlich aber auch Sapphire Rapids und Ponte Vecchio. Doch da kommt noch mehr.
Endlich neue Xeons!
Sapphire Rapids und Ponte Vecchio stehen ganz oben auf der Produktliste für die Lösungen, die lange überfällig sind und nun endlich erscheinen werden. Doch wie üblich nicht alles auf einmal, ein Insider gibt Einblick in den lang gezogenen Fahrplan der Produktvorstellung und letztlich auch Auslieferung in den Markt. Am 10. Januar erfolgt bekanntlich die offizielle Vorstellung der Serie, sofort werden sie dann auch bei Cloud Service Providern (CSP) angeboten. Rund zwei Wochen später sind dann auch OEMs dran.
Dabei beziehen sich die Angaben aber nur auf den großen Chip, das XCC-Design mit einem Xtreme Core Count, also den meisten Kernen. Der kleinere Chip mit einer mittleren Anzahl an Kernen (Medium Core Count, MCC) folgt erst nach dem Start von Ponte Vecchio (PV) – das hatten schon einmal Gerüchte besagt.
Für Ponte Vecchio fehlt ein Datum aber noch, genau so wie für die verschiedenen kleineren Abwandlungen der Lösung, die auch als PCIe-Karte in den Markt geschickt werden. Hier kann es schnell ein Zeitfenster bis zu Frühjahr geben, so wie auch für die restlichen Produkte der Xeon-Max-Serie aber auch Sapphire Rapids für 4- und 8-Sockel-Systeme, die sich bis Ende Mai ziehen sollen.
Der gezogene Start von Sapphire Rapids wird auch die anderen Segmente betreffen, allen voran die Workstation-Lösungen. Die Xeon W-3400 und Xeon W-2400, über die ComputerBase zuletzt bereits berichtete, sollen Mitte Februar (12. bis 18.) vorgestellt werden, frühestens im März respektive April dann verfügbar werden. Das könnte auch eine Variante für den Desktop (HEDT) einschließen, wenngleich hier zuletzt der Wunsch oft größer war als irgendwelche exakten Details.
Volle Ladung CPUs für Desktops und Notebooks
Dass Intel zum neuen Jahr auch die Client-Sparte bedient, war bereits ein offenes Geheimnis. Schließlich ist Raptor Lake in Form der ersten Lösungen bereits im Verkauf, nun folgen die Varianten für den Mainstream-Markt als auch Notebook-Ableger. Alle werden zur CES 2023 angekündigt, doch auch hier kommen nicht alle auf einmal.
Raptor Lake-S für den Desktop startet zusammen mit den neuen Chipsätzen H770 und B760 direkt, auch Raptor Lake-HX, hinter dem sich quasi ja nur ein Desktop-Chip im Notebook-Package versteckt, wird ebenfalls direkt ab Anfang Januar verfügbar sein. Im Notebook wird ansonsten Raptor Lake-H als die Mainstream-Version mit 45 Watt bis 55 Watt direkt angeboten, der Ableger mit geringerer TDP, Raptor Lake-P mit 28 Watt, soll ab 29. Januar in den Verkauf gehen. Als letztes folgt erneut die U-Version, sie wird erst Anfang März erscheinen – ein ähnlicher Zeitplan wie bei Alder Lake im Notebook Anfang 2022. vPro-Varianten und CPUs für kleine Workstations auf Basis der gleichen Chips sollen ebenfalls bis zum März erscheinen.
Eine echte Neuheit taucht dann auch einmal mehr auf: Alder Lake-N. Der kleine Chip ohne Performance- sondern nur E-Cores und maximal acht Stück an der Zahl soll nun endlich ebenfalls erscheinen. Hier waren bereits zum Sommer dieses Jahres umfangreiche Details zu möglichen Spezifikationen bekannt geworden.
Raptor Lake Refresh im zweiten Halbjahr?
Die langfristige Planung sieht nun unter anderem einen Raptor Lake Refresh im Jahr 2023, genauer gesagt ab Herbst vor. Erwartet wird natürlich auch noch der Intel Core i9-13900KS als erste 6-GHz-CPU, doch auch in anderen Bereichen könnte der Sockel LGA 1700 wohl noch etwas länger leben. Denn wohin Intel Meteor Lake als erstes zielt, blieb zuletzt undurchsichtig, der Hersteller sprach primär von mobilen Chips. Diese bieten sich bei einer kleineren Fertigungstechnologie und stromsparenden Möglichkeiten traditionell an, auch ist ein kleinerer Die für die Notebook-Chips zu Beginn einer Fertigung von Vorteil für die Ausbeute.
Alle Marktsegmente werden wohl aber nicht auf einmal adressiert, Intel hat am gestrigen Tage immerhin bestätigt, dass die Fertigung alias Intel 4 dafür nun bereit sei. Doch eh sie hochgefahren ist und Millionen CPUs auch vom Band laufen, vergehen noch einige Monate. Das gleiche gilt dann auch für Intel Arrow Lake und Intel Lunar Lake, die in Intel 20A und Intel 18A gefertigt werden sollen – zumindest zum Teil.
Die ersten Prozessoren sind bereits im Handel und zeigen die Umsetzung der Pläne. In Asien werden die kleinen Raptor Lake-S wie beispielsweise der Core i5-13400 bereits als lieferbar in Shops geführt. Weitere CPUs der Familie sind im Status der Vorbestellung gelistet, können aber dennoch bereits gekauft werden.
Schlag auf Schlag geht es weiter, Produktionsfahrpläne von Intel sind aufgetaucht. Diese untermauern nahezu alles bisher bereits gesagte und auch die Eingrenzung mit Zeitraum. Da die Produktion immer einige Wochen Vorlauf hat, stehen CPUs hier etwas früher drin, als der eigentliche Start dann abgehalten wird.
Demnach ist sowohl die Workstation-Version von Sapphire Rapids mit wahlweise 112 oder 64 PCI-Lanes gesetzt, dazu passend der W790-Chipsatz, der auch die Nachfolge von X299 antritt. Beide CPUs und auch der Chipsatz sind interessanterweise CCG zugeordnet, also der Client Compute Group, zu der alle klassischen Desktop-CPUs gehören – der HEDT-Wunschglaube stirbt also auch heute nicht. Ganz oben in der Datacenter-Sparte steht Ende 2023 wie erwartet Intel Emerald Rapids an, doch ob der echte Start noch in dem Jahr laufen wird, bleibt abzuwarten – Anfang 2024 ist vermutlich realistischer.
Auch Raptor Lake als Refresh wird nun klar benannt, er kommt wie erwartet im Herbst 2023. Von Meteor Lake fehlt jede Spur, hier könnte sich letztlich doch bewahrheiten, dass diese Lösung erst einmal im Notebook und nur dort startet.
Erst einmal steht im desktop noch das Flaggschiff an: Intel Core i9-13900KS, welches 6 GHz dank allen zur Verfügung stehenden Technologien im gleichen TDP-Limit erreichen soll.
Die erweiterte Roadmap für das 1-Sockel-Segment der Einsteigerworkstations bestätigt auch, was längst vermutet wurde: Intel Core X ist tot. Und bleibt es auch. Sapphire Rapids-64L übernimmt stets als Xeon, das klassisch bekannte HEDT-Segment wird es damit vermutlich auch nicht mehr geben. Die Unlocked-Intel-Xeons sprechen aber dafür, dass eben jene Lösungen auch von einer normalen Workstation abgezweigt werden könnten. Den ersten zweifelhaften Versuch hat Intel bekanntlich vor knapp drei Jahren bereits mit dem 28-Kerner Xeon W-3175X vollbracht.
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