Zum Valentinstag gab es nun nicht Ryzen 7000 mit 3D V-Cache, wie AMD Anfang des Monats fälschlicherweise kommunizierte, sondern kurz vor Mitternacht einen neuen Radeon-Grafiktreiber. Der Adrenalin 23.2.1 WHQL soll Radeon-Grafikkarten durch die Bank mehr Leistung entlocken und enthält Optimierungen für Hogwarts Legacy (Test).
Mehr FPS in Hogwarts Legacy und andernorts
Direkt vorab zum Elefanten im Raum: Mit dem Adrenalin 23.2.1 WHQL hat nun auch AMD nach Nvidia und Intel eine Woche nach dem Vorab-Release der wohl größten Triple-A-Neuerscheinung im ersten Halbjahr 2023 endlich einen entsprechenden Day-1- Day-7-Treiber am Start. Und ja, die Grafikfehler bei Verwendung der Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT (Test) sollen Geschichte sein, beteuert der Hersteller, das weiße Gras sei nun grün. Außerdem liefere der neue Treiber in Hogwarts Legacy bis zu 4 Prozent mehr FPS. Darüber hinaus stellt AMD in Aussicht, die Raytracing-Leistung in Zukunft weiter zu verbessern. Radeon-Grafikkarten schneiden in dieser Disziplin im Vergleich zu ihren GeForce-Pendants bislang schwächer als üblich ab.
Leistung einer Radeon RX 6900 XT im Verlauf der Zeit (Bild: AMD)
Marvel’s Guardians of the Galaxy: Bis zu 6 Prozent mehr FPS
Marvel’s Spider-Man Remastered: Bis zu 4 Prozent mehr FPS
Quake II RTX: Bis zu 7 Prozent mehr FPS
Shadow of the Tomb Raider: Bis zu 6 Prozent mehr FPS
Sniper Elite 5: Bis zu 3 Prozent mehr FPS
Zu bedenken ist dabei, dass die von AMD kommunizierten Leistungssteigerungen höchstwahrscheinlich ein Best-Case-Szenario darstellen, das mit kleineren Radeon-RX-6000-Grafikkarten oder gar älteren Radeon-Modellen höchstwahrscheinlich nicht in diesem Ausmaß respektive gar nicht nachzuvollziehen sein kann. Auch die Auswirkungen des Adrenalin 23.2.1 auf Radeon RX 7000 bleiben abzuwarten – immerhin erhielten die RDNA-3-Grafikkarten bereits vier neue Grafiktreiber. Dass AMD des Weiteren für die aufgeführten Benchmarks stets auf die Radeon RX 6900 XT (Test) oder RX 6950 XT zurückgreift, kommt wahrscheinlich nicht von ungefähr.
Ein Treiber für Radeon RX 400 bis RX 7000
Der neue Grafiktreiber löst das von AMD bereits Anfang Februar gegebene Versprechen ein, die Treiber für Radeon RX 7000 und ältere Radeon-Grafikbeschleuniger wieder zu bündeln. Denn den Verkaufsstart von Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT begleitete AMD zwar mit dem Adrenalin 22.12.1 und später folgten Adrenalin 22.12.2 (Test), Adrenalin 23.1.1 sowie Adrenalin 23.1.2 exklusiv für die beiden neuen RDNA-3-Grafikkarten; ältere Radeon-Modelle gingen aber leer aus und mussten weiterhin auf den Anfang Dezember 2022 erschienenen Adrenalin 22.11.2 zurückgreifen.
Encoding-Updates und Fehlerbehebungen
AMD weist daraufhin, dass die bislang nur für Radeon RX 7000 veröffentlichten Streaming-Optimierungen für die Codecs H.265 und H.264 sowie Updates für die Software AMD Link mit dem Adrenalin 23.2.1 nun auch für Radeon RX 6000 gelten. Der Hersteller betont darüber hinaus, dass OBS Studio jetzt AV1-Kodierung auf RDNA-3-Grafikkarten unterstützt. Und wie üblich gibt es eine ganze Reihe an Fehlerbehebungen.
AMD Software: Adrenalin Edition may fail to launch with the error message „Delayed Write Failed“ on Microsoft Windows 11 version 22H2.
Poor performance and load time may be observed while playing SpaceEngine.
Corruption may be observed while scrolling the points shop in STEAM on Radeon RX 6000 series GPUs.
Performance drop may be observed during Fortnite and YouTube playback with Enhanced Sync enabled on some AMD Graphics Products such as AMD Radeon RX 5700 XT.
Corruption or game crash may be observed while playing Door Kickers 2.
Missing or flickering textures may be observed while playing Emergency 4.
Application crash may be observed when launching Baldur's Gate 3 using Vulkan API on Radeon RX 7000 series GPUs.
Stuttering may be observed while playing Sea of Thieves on Radeon RX 6000 and above series GPUs.
Corruption may be observed while playing Battlefield 4 with Post Process Quality settings set to high or ultra on Radeon RX 6000 and above series GPUs.
White foliage may be observed while playing Hogwarts Legacy on Radeon RX 7000 series GPUs.
Intermittent system stuttering or UI flickering may occur when two videos are simultaneously playing using chromium-based browsers on some multi-display configurations.
Known Issues
High idle power has situationally been observed when using select high-resolution and high refresh rate displays on Radeon RX 7000 series GPUs.
Video stuttering or performance drop may be observed during gameplay plus video playback with some extended display configurations on Radeon RX 7000 series GPUs.
Application crash may be observed while opening Premium Gold Packs in EA SPORTS FIFA 23.
Some virtual reality games or apps may experience lower-than-expected performance on Radeon RX 7000 series GPUs.
AMD Bug Report Tool pop-up or system hang may be observed after driver upgrade on some hybrid graphics notebooks. Users are recommended to use the factory reset install option as a workaround.
Corruption may be briefly observed when moving Netflix video between displays or minimize-to-fullscreen on some AMD Products such as AMD Ryzen 7 6800U.
Certain videos played with Movies and TV may briefly show corruption when moving the window between displays on some AMD Graphics Products such as AMD Radeon RX 6700 XT.
Brief display corruption may occur when switching between video and game windows on some AMD Graphics Products such as the Radeon RX 6700 XT.
Maximum encode bitrate is limited to 100Mbps for certain applications.
Important Notes
AMD Link users running Radeon RX 7000 series GPUs will need to update to a newer version of AMD Link now available on various platforms.
AMD is working with the game developers of Hogwarts Legacy to resolve performance issues when enabling ray tracing.
Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern V_182 und SVΞN für die Hinweise zu dieser Meldung.
Update
Auf Twitter und auf Reddit, aber auch innerhalb der Community auf ComputerBase, berichten Nutzer vorwiegend unter Windows 10, aber auch unter Windows 11, vermehrt von schwerwiegenden Problemen mit dem neuen Adrenalin 23.2.1 WHQL. So könne eine Installation unter Umständen dazu führen, dass sich der Computer nicht mehr starten lässt, wenn bei der Installation die Option „Reset auf Werkseinstellungen“ ausgewählt wurde. Im Anschluss werden Nutzer beim Neustart ihres Systems von einem Bluescreen mit dem Hinweis „Inaccessible Boot Device“ begrüßt.
Weshalb es zum genannten Problem kommt, ist derzeit noch nicht endgültig geklärt. Es wird vermutet, dass die Installation des neuen Grafiktreibers Änderungen am installierten AMD-Chipsatztreiber vornimmt. Die Redaktion konnte das beschriebene Verhalten an einem Rechner mit Windows 11 jedenfalls nicht nachvollziehen. AMD hat sich noch nicht offiziell zu der Problematik geäußert.
Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern Zer0Strat und b|ank0r für die Hinweise, die zu diesem Update geführt haben.
Update
AMD hat nun einen neuen, rund 181 Kilobyte größeren Installer für den Adrenalin 23.2.1 bereitgestellt, mit dem die genannte Problematik allem Anschein nach nicht mehr auftritt. Auch der Download auf ComputerBase wurde entsprechend aktualisiert.
Meldungen, der Treiber würde die Raytracing-Leistung auf Radeon RX 6000 in Spielen teilweise deutlich zweistellig anheben, haben sich hingegen als nicht zutreffend herausgestellt. Die sich schnell verbreitende Meldung basiert auf einem Twitter-Post, doch der Autor hat sich inzwischen korrigiert: Die Testergebnisse ohne neuen Treiber waren zum Teil Monate alt und damit überhaupt nicht vergleichbar.
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Lesson learned today?
Reusing old data and assuming performance is a wrong thing to do!
This goes for all the reviewers out there who do not retest their cards