Kapazitätsausbau: Samsung plant fünf Fabriken für 230 Mrd. US-Dollar
Samsung plant mit massiven Investitionen: In den kommenden 20 Jahren sollen fünf große Fabriken in Südkorea entstehen, die Gesamtkosten werden aktuell mit 230 Milliarden US-Dollar beziffert. Die Fabs sollen für alle Bereiche von der eigenen Speicher- und Chipproduktion bis hin zum Auftragsgeschäft gedacht sein.
Es ist Südkoreas Antwort auf den internationalen Wettlauf im Rennen um lokal angesiedelte IT-Industrie. Insgesamt will Südkorea mit der Industrie umgerechnet 422 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen, um die Industrie in den kommenden Jahren in sechs Teilbereichen wie Automotive, Akkus, Robotik, Displays, Chips und Biotechnologie massiv zu stärken und zum Ausbau zu bewegen.
Insgesamt sind vierzehn neue Komplexe für die Industrie geplant, wobei das elektrische Auto, aber vor allem die Chip-Industrie die wichtigsten Elemente sind. Der tragende Pfeiler ist natürlich das südkoreanische Unternehmen Samsung. Die parallel zur staatlichen Initiative angekündigten Pläne des Konzern sind entsprechend umfassend und werden die Landschaft in Südkorea im Chip-Bereich weiterhin prägen.
230 Mrd. USD auf 20 Jahre gestreckt
300 Billionen Won wird Samsung sich die Erweiterungen in den kommenden 20 Jahren kosten lassen, umgerechnet 230 Milliarden US-Dollar oder knapp 215 Milliarden Euro. Zur Einordnung der Zahlen helfen ältere Prognosen, denn große Pläne hatte Samsung schon immer: Im Jahr 2019 erklärte der Hersteller bis zum Jahr 2030 100 Milliarden US-Dollar zu investieren, zwischenzeitlich war von noch viel höheren Ausgaben in kürzerer Zeit die Rede. Von heute aus bis zum Jahr 2042 bedeuten die genannten 230 Milliarden US-Dollar auf jedes Jahr heruntergebrochen „nur“ 12 Milliarden US-Dollar.
Nach dem Mega-Komplex in Pyeongtaek werden Samsung, aber auch Konzern-Partner eine neue Anlage in der Provinz Gyeonggi in der Nähe der Stadt Yongin schaffen. Hier sollen mindestens fünf Fabriken von Samsung entstehen, aber auch andere Firmen sollen sich dort ansiedeln. Dazu gesellen werden sich viele weitere IT-Firmen, Forschungseinrichtungen, Designzentren und Unternehmen aus dem Umfeld, berichtet Korea JoongAng Daily. Insgesamt sollen am Ende geplant 150 Firmen in dem Komplex ansässig sein und ihn damit zum größten der Welt machen.
Der Mischkonzern Samsung investiert in viele Bereiche
Samsung als Mischkonzern plant aber noch mehr. Auch andere Teilbereiche im Konzern sollen ausgebaut werden, dafür werden laut koreanischer Pressemeldung des Unternehmens mindestens 60 Billionen Won, umgerechnet 46 Milliarden US-Dollar, freigemacht und in zehn Jahren im gesamten Land verteilt investiert. Der Fokus liegt auf Bereichen wie Packaging, Displays, Batterien, Smartphones und weitere elektrische Bauteile, aber auch auf Samsung Heavy, um die Produktion von LNG-Schiffen voranzubringen.