Wochenrück- und Ausblick: Teure 200-Watt-Grafikkarte und noch teurere 700-Watt-CPU

Nicolas La Rocco
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Wochenrück- und Ausblick: Teure 200-Watt-Grafikkarte und noch teurere 700-Watt-CPU

Der vierte Ableger der Ada-Lovelace-Generation hat es in dieser Woche mit den meisten Zugriffen auf den obersten Podestplatz geschafft. Die GeForce RTX 4070 bietet fast die Leistung einer RTX 3080, begnügt sich jedoch mit 200 Watt. Ein ganz anderes Kaliber sind hingegen die 700 Watt des Xeon w9-3495X, den Noctua mit Luft kühlt.

Die zweite Grafikkarte mit AD104

Auf GeForce RTX 4090 (Test), 4080 (Test) und 4070 Ti (Test) hat Nvidia diese Woche die GeForce RTX 4070 folgen lassen, die in der Founders Edition direkt vom GPU-Hersteller für 659 Euro auf den Markt gekommen ist. Verbaut wird wie bei der RTX 4070 Ti die AD104-GPU, bei der günstigeren Karte allerdings mit 46 statt 64 SMs, 5.888 statt 7.680 FP32-ALUs und auch mit reduzierten RT- und Tensor-Kernen. Auch beim Base- und Boost-Takt hat Nvidia die Werte nach unten korrigiert, der Speicher bleibt mit 12 GB GDDR6X hingegen gleich groß und liegt damit 20 Prozent vor der GeForce RTX 3080.

Knapp hinter der RTX 3080

Mit dieser Grafikkarte nimmt es das neue Modell am ehesten auf, wenngleich im Test der RTX 4070 letztlich nicht ganz deren Leistung erreicht wird. In 1080p, 1440p und 2160p landet die RTX 3080 im Rasterizer-Vergleich über alle Spiele des Benchmark-Parcours gemessen 3 Prozent, 5 Prozent und 7 Prozent vor der Neuauflage. Unter Einbezug von Raytracing sind es zweimal 3 Prozent und 2 Prozent zugunsten der RTX 3080.

Ada Lovelace punktet beim Verbrauch

Für diesen marginalen Vorsprung gönnt sich die RTX 3080 mit rund 320 Watt aber eine 60 Prozent höhere Leistungsaufnahme, was die in diesem Punkt deutlichen Fortschritte von Ada Lovelace gegenüber Ampere aufzeigt. Das Fazit zur GeForce RTX 4070 fällt dennoch gemischt aus, denn mit 659 Euro ist die Grafikkarte zwar das bislang attraktivste Angebot aus der aktuellen Generation von Nvidia, die RTX 3070 lag jedoch noch bei 549 Euro. 23 Prozent mehr FPS stehen somit 20 Prozent mehr Geld gegenüber, was entsprechend wenig beeindruckt, sondern Stillstand bedeutet.

Diagramme
Performancerating 1.920 × 1.080 – Rasterizer, AVG-FPS
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      154,7
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti
      147,7
    • Nvidia GeForce RTX 3080 Ti FE
      137,6
    • AMD Radeon RX 6900 XT
      129,1
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      126,5
    • Nvidia GeForce RTX 4070 FE
      123,1
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      120,0
    • AMD Radeon RX 6800
      102,2
    • Nvidia GeForce RTX 3070 FE
      99,1
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti
      87,8
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      87,4
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      71,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      66,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Teuer, aber ohne Konkurrenz

Dennoch ist die GeForce RTX 4070 im aktuellen Umfeld konkurrenzlos. Nvidias alte Garde gibt es nicht mehr, AMDs alte Gegenspieler sind günstiger, aber auch schlechter, und AMDs neue Modelle in der Mittelklasse lassen noch auf sich warten. Bis es so weit ist, kann und wird die GeForce RTX 4070 ungehindert nach Kundschaft suchen, was angesichts der guten Allround-Qualitäten ohne echte Schwächen auch gerechtfertigt ist. Trotzdem bleibt es dabei, dass für Spieler die Grafikkarten-Mittelklasse wieder einmal merklich teurer geworden ist.

Einen 700-Watt-Xeon mit Luft kühlen

Beim Verbrauch in einer gänzlich anderen Liga als die GeForce RTX 4070 spielt der 5.889 US-Dollar teure Intel Xeon w9-3495X. Das Topmodell der neuen Sapphire-Rapids-Generation bietet 56 Kerne und 112 Threads bei 1,9 GHz Basis- und 4,8 GHz Turbo-Takt und gönnt sich auf dem Mainboard Asus Pro WS W790E-SAGE SE satte 700 Watt.

An der Grenze zur Drosselung

Eine Wasserkühlung scheint demnach empfehlenswert, doch der österreichische Kühlerhersteller Noctua zeigt mit dem NH-U14S DX-4677, dass auch eine Luftkühlung den Xeon gerade noch im Zaum halten kann, wenngleich die Demonstration auf einem offenen Benchtable durchgeführt wurde. Die Umgebungstemperatur lag laut Hersteller bei etwa 20 °C und die CPU arbeitete am von Intel festgelegten Temperaturlimit (DTS Max) von 99 °C und somit an der Grenze zur Drosselung.

Mit der Aktion will Noctua für seinen 165 mm hohen und mit zwei 140-mm-Lüftern bestückten High-End-Kühler werben, der es insgesamt auf 1,1 kg Gewicht bringt. In der Praxis innerhalb eines Gehäuses zusammen mit anderen hitzigen Komponenten werden die Kühlmöglichkeiten des NH-U14S DX-4677 wahrscheinlich jedoch deutlich niedriger liegen. Auch ComputerBase wird sich den Xeon w9-3495X in Kombination mit Noctuas stärkstem Luftkühler ansehen.

Autos, SSDs und Spiele in der nächsten Woche

Die kommende Woche startet am Montag mit der finalen Enthüllung des VW ID.7, der nach der noch getarnten Premiere zur CES im Januar ab 14 Uhr erstmals in Gänze präsentiert werden soll. Darüber hinaus steht für Montag der Test der Crucial-T700-SSD mit PCIe-5.0-Interface an, bevor am Dienstag Benchmarks zum neuen Dead Island 2 folgen, für das jüngst die moderaten Systemvoraussetzungen veröffentlicht wurden.