Blade 14 mit Ryzen 9 7940HS im Test: Akkulaufzeit und Fazit
3/3Akkulaufzeit
Der etwas größere Akku ermöglicht es dem Razer Blade 14 (2023) mit GeForce RTX 4070 Laptop GPU, im PCMark 10 Modern Office im Durchschnitt über zwei Läufe 7 Stunden und 15 Minuten durchzuhalten. Das Razer Blade wurde dabei im Profil „Balanced“ (einzige Option im Akkubetrieb) mit 60 Hz (Synapse kann 60 Hz im Akkubetrieb auf Wunsch automatisch setzen) und bei 200 cd/m² Displayhelligkeit gemessen, das interne Display war über die Radeon 780M (iGPU) angebunden: War die GeForce im Test aktiv, wurde das Bild also über die APU ausgegeben. Wurde die dGPU nicht verwendet, konnte sie deaktiviert werden (Nvidia Optimus). Advanced Optimus, also den automatischen Wechsel der Display-Anbindung, unterstützt das Razer Blade 14 (2023) nicht.
Dank MUX-Switch (Details und Benchmarks) kann über das BIOS oder das Nvidia Control Panel aber manuell gesetzt werden, welche GPU das interne Display ansteuert. Der HDMI-Anschluss hängt wiederum immer an der GeForce RTX.
Im Test lief das Umschalten allerdings noch nicht rund: Der aktuelle Treiber von Nvidia bot einen entsprechenden Eintrag noch nicht und Razer Synapse sprach immer davon, im Modus „Dedicated GPU“ (GeForce hängt am Display) zu laufen, obwohl das nachweislich nicht der Fall war.
Über das BIOS ließ sich wiederum zwischen „Dedicated GPU“ (GeForce hängt am Display und ist daher immer aktiv) und „Nvidia Optimus“ (GeForce leitet das Bildsignal durch die iGPU und kann daher abgeschaltet werden) umschalten.
Fazit
Razer hat das neue Blade 14 (2023) in zwei Punkten entscheidend gegenüber den ersten beiden Generationen weiterentwickelt: Der Wechsel von 16:9 auf 16:10 und von verlötetem auf SO-DIMM-RAM stehen dem kompakten Gaming-Notebook sehr gut. Auch das jetzt wahlweise bis zu 240 Hz schnelle, inzwischen über 500 cd/m² helle Display überzeugt. Dass es im leicht überarbeiteten, sehr kompakten Alu-Chassis mit größerem Akku weiterhin neben USB-C auch USB-A und HDMI gibt, ist löblich.
Schön wäre es wiederum gewesen, wenn Razer statt des proprietären 230-Watt-Netzteils auf den neuen 240-Watt-USB-C-Standard gesetzt hätte. Warum das in der Theorie gut klingt, in der Praxis für OEMs aber alles andere als einfach ist, hatte vor Kurzem allerdings Razer-Konkurrent XMG in der ComputerBase-Community erklärt.
In Sachen Leistung setzt Razer auf AMDs schnellste APU vom Typ Phoenix: den Ryzen 9 7940HS. Dessen acht Zen-4-Kerne legen gegenüber dem Vorgänger auf Rembrandt-Basis bei gleichem Verbrauch 15 bis 20 Prozent zu. Ein überschaubares Upgrade stellt die neue iGPU Radeon 780M dar. Inhaber des Razer Blade 14 werden sie (außer zur Darstellung des Desktops, wenn Windows bzw. Nvidia Optimus die GeForce schlafen legt) allerdings in der Regel sowieso nicht nutzen.
Die GeForce RTX 4070 Laptop GPU mit 115 + 25 Watt im Testsystem kann dabei nicht ganz das Leistungsniveau derselben Ausbaustufe im XMG Neo 17 aus dem Frühjahr erreichen, was offensichtlich daran liegt, dass der maximale Takt der GPU 2.295 MHz und nicht wie damals 2.400 MHz beträgt. Das Notebook von Razer im Modus „Balanced“ und nicht mit den maximalen Einstellungen zu betreiben, kostet inbesondere bei den Frametimes noch etwas mehr Leistung.
Leistung kosten können auch die lediglich 8 GB VRAM: Die GPU ist in vielen Spielen zwar potentiell selbst für die höchsten Details in WQHD+ schnell genug, doch insbesondere beim Einsatz von Raytracing brechen die FPS jenseits von Full HD stark ein – und nicht einmal in Full HD sind in aktuellen Titeln die maximalen Details sorgenfrei gesetzt.
3.299 Euro verlangt Razer für das Blade 14 in der getesteten Variante mit GeForce RTX 4070 Laptop GPU und 32 GB DDR5. Das sind 400 Euro mehr, als Asus beim 14 Zoll großen ROG Zephyrus G14 für die identische APU-GPU-Kombination mit 32 GB Speicher und 1 TB großer SSD verlangt. Display-Format und Auflösung sind identisch, Asus bietet „nur“ 165 Hz und das Chassis aus Kunststoff ist nicht ganz so kompakt. Dass die GeForce lediglich maximal 125 Watt im G14 nutzen darf, macht wiederum keinen Unterschied, wie auch dieser Test gezeigt hat.
Was einen großen Unterschied machen würde, wäre der Einsatz der GeForce RTX 4080 Laptop GPU mit 12 statt 8 GB und ca. 40 Prozent mehr Leistung bei identischer TDP. Wie die aktuellen mobilen GeForce RTX 4000 Laptop GPUs über die TDP skalieren, hat ComputerBase in der Vergangenheit im Detail getestet.
Doch Razer bietet dieses Upgrade nicht, während es Asus beim G14 tut: Für 3.349 Euro oder 50 Euro Aufpreis zur Topkonfiguration des Razer Blade 14 gibt es genau diesen mobilen Grafikchip zu kaufen. Und selbst die mobile 4090 mit 16 GB bietet Asus im aktuellen ROG Zephyrus G14 an. Kostenpunkt für dieses 14-Zoll-Leistungsmonster: 4.000 Euro.
Im Vergleich zum Angebot von Asus lässt sich Razer das schlankere Chassis mit dem besseren Display also fürstlich bezahlen. Andere nennenswerte Konkurrenten im 14-Zoll-Segment gibt es derzeit nicht.
Doch auch AMD bleibt zum mit viel PR begleiteten Start der neuen APU nicht frei von Kritik: Dass es bis dato keinen Treiber für die iGPU Radeon 780M und die AI-Funktionalität auf AMD.com gibt, darf in Anbetracht der Tatsache, dass Monate nach dem G14 von Asus jetzt auch mit großem Tamtam das Razer Blade mit dieser Plattform im Handel ist, nicht sein. Und wer sich nach einer Neuinstallation von Windows mit der Website von Razer weiterhelfen will, geht ebenfalls leer aus: Mit Stand 26. Juni 2023 gibt es zwar einen Treiber-Download vom 22. Juni 2023 (zwei Tage nach Marktstart), auf dem Muster der Redaktion verweigerte das Setup allerdings seinen Dienst.
Auf der Softwareseite (Synapse und Treiber) müssen Razer und AMD also schnellstmöglichst nachliefern, damit Käufer, die sich für das ultrakompakte Razer Blade 14 (2023) als mobilen Begleiter entscheiden, nach einer Neuinstallation nicht vor einem Gerätemanager mit vielen unbekannten Komponenten stehen.
Alles in allem ist das Razer Blade 14 auch in der dritten Generation ein extrem kompaktes, sehr leistungsfähiges und hochwertig verarbeitetes Notebook mit sehr guten Eingabegeräten und Anschlussmöglichkeiten, dessen Preis in Kombination mit der GPU-Auswahl die größte Hürde darstellt.
ComputerBase hat das Razer Blade 14 leihweise von AMD unter NDA zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin.
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