Im Test vor 15 Jahren: Noctuas NH-C12P machte alles von oben herab kalt
Im Test vor 15 Jahren stand Noctuas Top-Blow-Kühler NH-C12P (Test), der das Portfolio an Tower-Kühlern um eine leistungsstarke Alternative ergänzen sollte. Den hohen Erwartungen, geweckt durch den gelungenen Noctua NH-U12P, wurde der Kühler gerecht.
Die Top-Blow-Referenz
Bei dem Noctuaq NH-C12P handelte es sich um einen Top-Blow-Kühler mit sechs 6-mm-Heatpipes, die die Abwärme des Prozessors von dem Kupferboden des Kühlers aufnahmen und an die 44 vernickelten Aluminiumlamellen abgaben. Auf diesen befand sich horizontal montiert ein 120-mm-Lüfter, der mit 1.300 U/min arbeitete und Frischluft über den Kühler auf das Mainboard blies. Der Lüfter war mit seinem selbst-stabilisierenden Öldruck-Gleitlagers (SSO) im Vergleich zur Konkurrenz enorm laufruhig und vibrationsarm. Die Kerben an den äußeren Kanten der Rotorblätter, die so genannten Vortex-Control Notches, sollten zudem für geringere Luftverwirbelungen sorgen.
Die Abmessungen des NH-C12P betrugen 126 × 152 × 91 mm (L × B × H) ohne Lüfter, respektive 114 mm in der Höhe mit montiertem Lüfter. Das Gewicht betrug 550 Gramm ohne beziehungsweise 730 Gramm inklusive Lüfter. Der Kühler selbst war mit Sockel 775 sowie AM2 kompatibel, Noctua bot allerdings weitere Montagekits auf Nachfrage an. Der Preis des NH-C12P inklusive Lüfters betrug rund 55 Euro. Die Verarbeitung des Kühlers war ebenso wie die Materialqualität durchgehend hervorragend. Die Montage konnte sich etwas umständlich gestalten, sobald der Kühler montiert war, saß er aber sicher auf der CPU.
Gute Tower-Kühler-Konkurrenz
Mit der Referenzbelüftung schlug sich der NH-C12P gut und platzierte sich unabhängig von der Drehzahl des verbauten Lüfters in der Mitte des Testfeldes. Somit konnte er es auch mit ausladenden Tower-Kühlern wie dem Scythe Ninja 2 oder Cooler Master V8 problemlos aufnehmen, obgleich Top-Blow-Kühler üblicherweise eine geringere Kühlleistung als ihre Tower-Kühler-Gegenstücke aufwiesen.
Auch beim Einsatz des mitgelieferten Lüfters machte der NH-C12P eine gute Figur. Der NF-P12 zeichnete sich durch ein klares, gleichmäßiges Luftdurchflussgeräusch aus, das in keiner Weise von störenden Nebengeräuschen, etwaigem Schleifen, Rotorrasseln oder vibrationsbedingten Faktoren beeinflusst wurde. Auch das Drehzahlfenster des Lüfters war im unteren Bereich sehr groß, weshalb der Einsatz im Low-Noise-System kein Problem darstellte.
Fazit
Für einen Preis von 55 Euro war der Noctua NH-C12P zwar vergleichsweise hochpreisig, konnte aber mit einem sehr guten Lüfter sowie ausgezeichneter Verarbeitung und Materialqualität überzeugen. Die Kühlleistung des Top-Blow-Kühlers befand sich nicht an der Spitze des Testfeldes, konnte aber mit vielen Tower-Kühlern mithalten. Damit vereinte der NH-C12P die vielen Vorteile eines Top-Blow-Kühlers – wie das Mitkühlen des Mainboards und Arbeitsspeichers – mit der hohen Kühlleistung eines Tower-Kühlers. Dementsprechend verdiente sich der Kühler vor 15 Jahren eine ComputerBase-Empfehlung.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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