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XMG Studio X: Neuer PC richtet sich explizit (auch) an Audio-Perfektionisten

Jan-Frederik Timm
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XMG Studio X: Neuer PC richtet sich explizit (auch) an Audio-Perfektionisten
Bild: Schenker

Schenker hat den umfangreich konfigurierbaren High-End-Desktop-PC XMG Studio X vorgestellt, der viel daran setzt, die „DPC-Latenz“ zu reduzieren. Klingt wichtig und kann es auch sein, doch wie Schenker selbst klarstellt, kommt der Vorteil wenn überhaupt nur beim „professionellen (!) Echtzeit-Audio-Recording“ zum Tragen.

Was ist die DPC-Latenz?

Der Windows Scheduler sortiert anfallende Aufgaben nach Priorität, vom Scheduler als weniger wichtig eingestufte Prozesse werden im Zweifel aufgeschoben. Das bezieht neben Programmen auch Treiber ein. Netzwerk-Adapter, die versprechen, Gaming-Traffic zu priorisieren, oder auch Gaming-Modes von SSDs versuchen durch Eingriffe in diesen Prozess dafür zu sorgen, dass die eigenen Tasks stets mit hoher Priorität Beachtung finden. Ist dem nicht so, sind die Auswirkungen für Anwender allerdings in der Regel nicht von Relevanz.

Anders kann es im Echtzeit-Audio-Recording aussehen, wenn die zu große Verzögerung eines dafür essentiellen Prozesses dafür sorgt, dass die Aufnahme hakt oder knackt, weil die Verzögerung, mit der ein aufgeschobener Prozess (Deferred Procedure Call, DPC) ausgeführt wird, zu lang war.

Der XMG Studio X soll das durch gezielte Eingriffe in das Betriebssystem und BIOS-Profile verhindern.

Das ganze Konzept des XMG Studio X ist darauf ausgelegt, die DPC-Latenzen so niedrig wie möglich zu halten – von speziell zu diesem Zweck selektierten und getesteten Komponenten, im angepassten Betriebssystem deaktivierten Hintergrund-Services bis hin zu optimierten BIOS-Settings. Auf diese Weise ist das System optimal vorbereitet für latenzkritische Echtzeit-Audioaufnahmen und reduziert die anwendungskritischen DPC-Latenzen auf ein absolutes Minimum. Auch bei der professionellen Videobearbeitung werden während der Wiedergabe keine Frames ausgelassen. Alles läuft flüssig und auf den Punkt.

XMG Studio X mit Maßnahmen zur DPC-Latenz-Reduzierung

Beim XMG Studio X verspricht der Hersteller, gezielt in BIOS und Windows 11 eingegriffen zu haben, um dafür zu sorgen, dass die DPC-Latenz möglichst niedrig ausfällt. Selbst mit einer GeForce RTX, die im Vergleich zur iGPU der CPU, einer Radeon RX oder einer professionellen Nvidia-Grafikkarte für die höchsten DPC-Latenzen sorgt, soll der Studio X die kritische Marke von 1.000 Mikrosekunden Verzögerung nicht überschreiten.

Maßnahmen, die Schenker getroffen hat, umfassen die Deinstallation von 20 Hintergrund-Diensten und Apps und die Konfiguration von drei BIOS-Profilen, die sich explizit dem Thema DPC-Latenzen widmen und im Extremfall neben WLAN- und LAN-Adapter auch die E-Cores und niedrige Power-States der Raptor-Lake-CPUs (13. Gen Core) abschalten. Abseits der DPC-Profile gibt es auch ein Silent- sowie ein Allround-Profil, die in erster Linie mit der TDP der CPU (125 oder 250 Watt) spielen.

Der Hersteller weist drauf hin, dass schon die Installation einer Anwendung oder ein Treiberwechsel die Ergebnisse negativ beeinflussen können.

Nur das Gehäuse ist immer gleich

Der XMG Studio X kann von Kunden im Online-Store des Herstellers umfassend konfiguriert werden. Konstanten sind neben dem Gehäuse vom Typ Fractal Design Torrent, das viel Platz und einen sehr guten AirFlow bietet, die Plattform (13. Generation Intel Core), der Luftkühler von Noctua sowie dass das Mainboard von Asus und das Netzteil von Seasonic kommt. Bei RAM, SSDs, Lüfter, dem konkreten Mainboard oder Netzteil sowie der Grafikkarte haben Kunden hingegen jeweils die Wahl zwischen mehreren Leistungsklassen und Herstellern.

Der XMG Studio X mit und ohne Echtglasfenster (Bild: Schenker)

Auch ob das System mit oder ohne RGB-Beleuchtung daher kommt, können Kunden entscheiden. Soll RGB nicht im Fokus stehen, können Lüfter, die die Funktion erst gar nicht bieten, gewählt werden.

XMG Studio X: Kabelmanagement
XMG Studio X: Kabelmanagement (Bild: Schenker)

Preise und Verfügbarkeit

Der XMG Studio X kann ab sofort auf Bestware.com konfiguriert werden. Die Preise beginnen bei 1.399 Euro. Zum Einstiegspreis gibt es einen Core i5-13600K mit 32 GB DDR5-5600 auf einem Asus Prime Z790-P WiFi ohne dedizierte GPU im Tower ohne Glasfenster und mit lediglich zwei Frontlüftern. Die SSD vom Typ Samsung 980 Pro ist 1 TB groß, das Netzteil 550 Watt stark. Das Versprechen, die DPC-Latenzen anzugehen, hat demzufolge durchaus seinen Preis.

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