FossiBot F3600 im Test: 4 kWh aus mobiler Strom­quelle liefern bis zu 7.200 Watt

Frank Hüber
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FossiBot F3600 im Test: 4 kWh aus mobiler Strom­quelle liefern bis zu 7.200 Watt

Die Powerstation Fossibot F3600 bietet 3.840 Wh, kurzfristig bis zu 7.200 Watt und dauerhaft bis zu 3.600 Watt Ausgangsleistung. Sie überzeugt im Test nicht nur als portable Stromquelle und Notstromversorgung, sondern kann auch für die unterbrechungsfreie Stromversorgung genutzt werden.

Der Fossibot F3600 ist eine tragbare Outdoor-Stromversorgung mit hoher Kapazität und Leistung. Der integrierte Akku bietet 3.840 Wh und über die Steckdosen und USB-Anschlüsse werden bis zu 13 Geräte mit maximal 4.168 Watt versorgt, ein einzelnes über die Schuko-Steckdosen sogar mit bis zu 3.600 Watt. Kurzfristig werden maximal 7.200 Watt bereitgestellt, bevor die Schutzmechanismen eingreifen. Um die Powerstation zu laden, kann wahlweise auf ein einzelnes falt- und tragbares Solarmodul wie das Fossibot SP420 mit 420 Watt Peak oder mehrere mit einer maximalen Gesamtleistung von bis zu 2.000 Watt oder aber Wechselstrom mit maximal 2.200 Watt zurückgegriffen werden.

Mit 230 Volt über die normalen Schuko-Steckdosen, USB-Anschlüssen und einem Kfz-Port ist auch der F3600 für so ziemlich jedes Gerät geeignet, das im Freien, auf Camping-Reisen oder bei der Sanierung des Hauses genutzt werden will.

Für derzeit 1.599 Euro bei Geekmaxi mit dem Coupon FBF3600CB liefert Fossibot einiges mit. Neben der F3600-Powerstation sind dies ein AC-Ladekabel, ein Auto-Ladekabel (Zigarettenanzünder zu XT90), ein Solar-Ladekabel (XT90 auf MC4), ein USB-C-Ladekabel, eine USB-C-Taschenlampe, eine Kabelaufbewahrungstasche, Lederhandgriffe und je ein Benutzerhandbuch für den F3600 und die Taschenlampe. Im Lieferumfang des Fossibot-SP420-Solarmoduls befindet sich neben einem Handbuch ein Adapterkabel von MC4 auf Anderson, XT90 und DC5521. Das Solarmodul Fossibot SP420 420W kostet einzeln 549,99 Euro.

Fossibot F3600: Zubehör wird mitgeliefert
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Fossibot F3600: Laden auch per Solar oder Kfz
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Fossibot F3600: Auch eine helle LED-Taschenlampe wird mitgeliefert
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Wie erwähnt, können Leser von ComputerBase den Fossibot F3600 mit dem Coupon FBF3600CB für 1.599 Euro erwerben. Das Komplettpaket aus Fossibot F3600 und SP420-Solarmodul ist mit dem Coupon FBF3600KITCB für 2.099 Euro zu haben. In Relation zu anderen Powerstations ist das ein sehr günstiger Preis.

ComputerBase hat das mobile Kraftwerk in den letzten Wochen zusammen mit dem Fossibot-SP420-Solarmodul auf Herz und Nieren getestet.

Fossibot F3600 im Praxistest: Die Kochwäsche ist kein Problem
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Fossibot F3600 im Praxistest: Auch der Trockner läuft danach noch problemlos durch
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Akku-Technik des Fossibot F3600

Fossibot setzt im F3600 auf LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisenphosphat), die zwar schwerer als NMC-Akkus sind und eine geringere Energiedichte aufweisen, dafür aber eine längere Haltbarkeit versprechen. Fossibot gibt eine Haltbarkeit des Akkus von mehr als 6.500 Ladezyklen an, wobei nicht näher definiert wird, ob sich dieser Wert tatsächlich auf eine Restkapazität von 80 Prozent bezieht. Intern arbeitet der Akku mit 48 Volt.

Fossibot F3600 EcoFlow Delta 2 Max Ugreen PowerRoam GS1200 EcoFlow River 2 Pro Alpha ESS BlackBee 1000
Akkukapazität 3.840 Wh 2.048 Wh 1.024 Wh 768 Wh 1.036 Wh
Akkutyp LiFePO4 Li-Ionen-NMC
Lebenszyklen bis 80 % Ausgangskapazität 6.500 3.000 500
Anzahl AC-Ausgang 3 ×, Schuko, Typ F 4 ×, Schuko, Typ F 2 ×, Schuko, Typ F 3 ×, Schuko, Typ F
AC-Ausgangsleistung 3.600 Watt 2.400 Watt 1.200 Watt 800 Watt 1.000 Watt
AC-Ausgangsspitzenleistung 7.200 Watt 4.800 Watt 2.500 Watt 1.600 Watt 2.000 Watt
DC-Kfz-Ausgang 1 × 12 V/10 A 1 × 12,6 V/10 A 1 × 12 V/10 A 1 × 12,6 V/10 A 1 × 12 V/10 A
DC5521-Ausgang 2 × 12 V/3 A 2 × 12 V/5 A 2 × 12,6 V/3 A 2 × 12 V/10 A
USB-Ausgänge 4 × USB-C (PD, 1 × 100 Watt, 3 × 20 Watt), 2 × USB-A (je 18 Watt) 2 × USB-C (PD, 2 × 100 Watt), 4 × USB-A (2 × 12 Watt, 2 × 18 Watt) 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) 1 × USB-C (PD, 100 Watt), 3 × USB-A (je 12 Watt, max. 24 Watt insgesamt) 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 12 Watt)
Wireless Charging Nein Ja, 2 × 10 Watt
Lademethoden Netzteil (2.200 Watt, intern), Solar/Auto (2.000 Watt/120 Watt) Netzteil (2.300 Watt, intern), Solar/Auto (1.000 Watt/120 Watt) Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (400 Watt/200 Watt) Netzteil (940 Watt, intern), Solar/Auto (220 Watt/192 Watt) Netzteil (180 Watt, extern), Solar/Auto (180 Watt), USB-C (100 Watt)
Anzahl Solar-Eingänge 1 (XT90, max. 2.000 Watt/25 A) 1 (XT60, max. 1.000 Watt/15 A) 1 (XT60, max. 400 Watt/15 A) 1 (XT60, max. 220 Watt/13 A) 1 (XT60, max. 2 × 100 Watt/10 A)
Solar-Ladespannung 12–160 Volt 11–60 Volt 12–48 Volt 11–50 Volt 12–24 Volt
Integrierter Transportgriff/Rollen Ja/Ja Ja/Nein
LED-Lampe Ja Nein Ja Nein Ja, 3 Watt, 6500 K, >300 LM
Betriebstemperatur 0 °C bis 40 °C -10 °C bis 45 °C k. A. -10 °C bis 45 °C 0 °C bis 40 °C
Lagertemperatur -15 °C bis 40 °C -10 °C bis 45 °C k. A. -10 °C bis 45 °C -10 °C bis 40 °C
Gewicht 41 kg 23 kg 12,0 kg 7,8 kg 10,2 kg
Abmessungen (B × T × H) 321 × 609 × 475 mm 497 × 242 × 305 mm 340 × 220 × 270 mm 270 × 260 × 226 mm 340 × 255 × 270 mm
Garantie 2 Jahre 5 Jahre 2 Jahre
Aktueller Preis 1.599 Euro ab 1.215 Euro ab 765 Euro ab 438 Euro 1.099 Euro*

Der Fossibot F3600 verfügt nicht nur über Tragegriffe, sondern auch über Rollen und einen ausziehbaren Griff an der vorderen Unterkante. So ist es möglich, die Powerstation hinter sich herzuziehen, denn die 41 kg kann man sonst nur kurz anheben. Mit Abmessungen von 609 × 321 × 475 mm setzt der F3600 auf ein schmales, längliches Design, das im Alltag durchaus platzsparender zu überzeugen wusste als quadratische Modelle.

Fossibot F3600: 41 kg bleiben dank Griff und Rollen mobil
Fossibot F3600: 41 kg bleiben dank Griff und Rollen mobil
Fossibot F3600: Griff zum Ziehen im Stile eines Koffers
Fossibot F3600: Griff zum Ziehen im Stile eines Koffers
Fossibot F3600
Fossibot F3600

Die Anschlüsse des Fossibot F3600

Der Fossibot F3600 verfügt über drei Schuko-Steckdosen, die vorne am Gerät im unteren Bereich von einer Klappe geschützt platziert sind. Ihre kombinierte Ausgangsleistung liegt bei 3.600 Watt. Sie weisen einen Überlast- und einen Kurzschlussschutz auf. Über die Taste zum Ein-/Ausschalten der Anschlüsse kann zwischen einer Frequenz von 50 und 60 Hz umgestellt und die Spannung von 220 auf 230 Volt geändert werden. Darüber sind die unterschiedlichen Gleichstromanschlüsse platziert: ein Kfz-Anschluss mit 12 V/10 A, zwei DC5521-Ausgänge mit 12 V/3 A und ein XT60-Ausgang mit 12 V/25 A. Kfz- und XT60-Anschluss werden von einer Gummiabdeckung gegen das Eindringen von Dreck geschützt.

Fossibot F3600: 3x Schuko hinter Abdeckung
Fossibot F3600: 3x Schuko hinter Abdeckung
Fossibot F3600: Display, USB  und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: Display, USB und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: XT90 und AC-Ladeanschluss
Fossibot F3600: XT90 und AC-Ladeanschluss

Die USB-Buchsen werden vom Ein-/Ausschalter und vom Drehregler für die AC-Ladeleistung eingerahmt. Der F3600 bietet zwei USB-A-Ports mit bis zu 18 Watt (5 V/3 A, 9 V/2 A, 12 V/1,5 A) nach Quick Charge 3.0. Darüber hinaus bringt die Powerstation vier USB-C-Anschlüsse mit. Drei davon bieten maximal 20 Watt, einer unterstützt hingegen das Laden verbundener Geräte mit bis zu 100 Watt.

Keine direkte Einspeisung ins Hausnetz

Trotz der hohen Ausgangsleistung und der hohen Kapazität des Akkus des Fossibot F3600 gilt aber auch für dieses Gerät, dass es nicht zur Einspeisung der Energie ins Hausnetz geeignet ist. Nur direkt mit dem Gerät verbundene Verbraucher können betrieben werden.

Laden mit bis zu 4.200 Watt

Über den AC-Eingang kann der F3600 mit maximal 2.200 Watt geladen werden, wobei die Eingangsleistung bequem über einen Drehregler an der Vorderseite gesteuert werden kann. Dieser erlaubt eine Einstellung von 400, 800, 1.200, 1.600 und 2.200 Watt. Über Solarmodule kann in einem Spannungsbereich von 12 bis 160 Volt mit 20 bis 25 Ampere mit bis zu 2.000 Watt geladen werden. Hierfür ist ein XT90-Eingang verbaut, der größere Bruder des vielen bekannten XT60-Anschlusses. Über den Kfz-Anschluss kann die Powerstation auch wie üblich mit bis zu 120 Watt (12 V/10 A) geladen werden.

Wer den F3600 besonders schnell aufladen möchte, kann den AC- und den Solar-Eingang kombinieren, so dass eine maximale Eingangsleistung von insgesamt 4.200 Watt möglich ist. Im Test hat ComputerBase das parallele Laden mit 2.200 Watt über AC und rund 390 Watt Spitzenleistung über das SP420-Solarmodul testen können.

Das Aufladen des F3600 hat im Test über AC mit 2.200 Watt etwas über zwei Stunden gedauert. Erfreulich ist, dass anfänglich nicht die ganze Zeit die Lüfter laufen, sondern nur zwischendurch dazugeschaltet werden. Im späteren Verlauf des Ladens und je nach Abhängigkeit der Umgebungstemperatur – im Test ab etwa 50 Prozent – drehen die Lüfter dann jedoch deutlich länger am Stück und sind circa 47 dB laut.

Positiv ist, dass problemlos gleichzeitig geladen und entladen werden kann, falls dies sinnvoll und notwendig sein sollte.

Fossibot F3600: Rückseite mit LED und Ladeanschlüssen
Fossibot F3600: Rückseite mit LED und Ladeanschlüssen

Alle Ladeanschlüsse befinden sich an der Rückseite des Geräts unter eine Klappe. Darüber ist das LED-Licht mit einer Leistung von 3 Watt platziert. Direkt unter dem Tragegriff kann die mitgelieferte Taschenlampe magnetisch am Gerät verstaut werden. Die LED-Taschenlampe ist extrem hell und bietet neben Dauerlicht in drei Helligkeiten auch die Möglichkeit, ein SOS-Signal auszugeben.

Design und Verarbeitung

Der Fossibot F3600 kommt im schlichten Schwarz-Grau-Design daher. Wie erwähnt, kann der 41 kg schwere Koloss auch mit den integrierten Rollen und dem ausziehbaren Griff gezogen statt nur getragen werden.

Fossibot F3600
Fossibot F3600
Fossibot F3600: Griff zum Ziehen im Stile eines Koffers
Fossibot F3600: Griff zum Ziehen im Stile eines Koffers

Über den USB-Anschlüssen ist ein Display verbaut, das die aktuelle Eingangs- oder Ausgangsleistung, den derzeitigen Akkustand, die verbleibende Lade- bzw. Nutzungszeit und die gerade genutzte Frequenz der Ausgänge (AC, DC) anzeigt. Auch Symbole für den Status der Lüfter und die Temperatur sind auf dem Display platziert. Letzteres lässt sich gut ablesen und ist klar verständlich aufgebaut.

Fossibot F3600: Display, USB  und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: Display, USB und DC-Ausgänge

Gekühlt wird der Fossibot F3600 über Lüfter im oberen Bereich der Powerstation, die die Luft quer durch das Gehäuse transportieren.

Wie üblich lassen sich die unterschiedlichen Ausgangstypen wie USB und AC einzeln über eine kleine Taste ein- und ausschalten, so dass nicht immer alle Kabel abgezogen werden müssen, um Geräte von der Powerstation zu trennen.

Die mitgelieferte Tasche für die Kabel und die zusätzliche Taschenlampe lässt sich auf die Oberseite der Powerstation schnallen, so dass sie beim Transport des F3600 nicht herunterfällt und nicht gesondert verstaut werden muss.

Fossibot F3600: In der Tasche landen alle Kabel
Fossibot F3600: In der Tasche landen alle Kabel

Die Verarbeitung des Fossibot F3600 ist sehr gut und gibt keinerlei Anlass für Kritik.

Die Lautstärke unter Last

Um den F3600 auch unter Last kühl zu halten, sind wie beschrieben im oberen Bereich temperaturgeregelte Lüfter verbaut. Im Test arbeitet das Gerät zunächst lautlos und schaltet nur je nach Last und Belastungsdauer die Lüfter ein. Von vorne werden dabei bei mittlerer Last von 2.000 Watt 42,0 dB in einem Abstand von 30 cm gemessen. Von der Seite ergeben sich 46,7 dB, da die Lüfter dorthin abstrahlen. Das Verhalten ist beim Laden und Entladen identisch, wobei es auch beim Laden von der Umgebungstemperatur und der eingestellten Ladeleistung abhängt, wie oft die Lüfter wie lange anspringen.

Maximal lassen sich dem F3600 64,6 dB entlocken (30 cm frontal), wenn dauerhaft 3.600 Watt angefordert werden.

Die Kapazität im Alltag

Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 3.840 Wh entstehen. Hierfür wird ein Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.

Nutzbare Energie des Fossibot F3600
Dauerlast Gemessene Kapazität Wirkungsgrad
500 Watt 3.458 Wh 90,1 %
1.400 Watt 3.509 Wh 91,4 %
2.000 Watt 3.432 Wh 89,4 %
Nennkapazität 3.840 Wh

Die gespeicherte Energie ist in der Spitze zu rund 91 Prozent tatsächlich nutzbar, ein hervorragender Wert!

Aber auch beim Laden der Powerstation treten Verluste auf. Um die 3.840 Wh des F3600 zu laden, werden im Test bei einer eingestellten Ladeleistung von 1.200 Watt 4.150 Wh benötigt. Ebenfalls ein sehr guter Wert, da nur 8 Prozent mehr Energie zum Laden benötigt werden, als hinterher theoretisch zur Verfügung steht. Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust liegt somit bei 18 Prozent.

Lade-/Entladeverluste des Fossibot F3600
Nennkapazität Maximal entnommene Energie Zum Laden benötigte Energie Verlust
3.840 Wh 3.509 Wh 4.150 Wh 18 %

Unterbrechungsfreie Stromversorgung arbeitet problemlos

Der Fossibot F3600 bietet eine USV-Funktion, kann also zur unterbrechungsfreien Stromversorgung genutzt werden. Dies funktioniert dann, wenn die Verbraucher, die dauerhaft und zuverlässig versorgt werden sollen, an der Powerstation angeschlossen sind und diese wiederum über den AC-Eingang mit Strom versorgt wird. In diesem Fall leitet der F3600 den Strom nur durch, lädt und entlädt aber nicht ständig den Akku – es sei denn, es wird anderweitig noch Leistung entnommen. Dann wird das USV-Gerät weiterhin mit Energie versorgt, der Akku aber parallel auch geladen.

Eine Einschränkung ist, dass das Gerät, das unterbrechungsfrei mit Strom versorgt werden soll, maximal 2.500 Watt anfordern darf. Sonst könnte beim schnellen Umschalten der Überlastschutz auslösen.

Sobald die Verbindung zwischen Hausnetz und F3600 durch einen Stromausfall unterbrochen wird, schaltet der F3600 vom Bypass- in den Akku-Modus um, leitet die Energie also nicht mehr an das Gerät durch, sondern entnimmt sie aus dem Akku – und zwar so schnell, dass die Stromversorgung der Verbraucher nicht unterbrochen wird. Laut Hersteller geschieht dies innerhalb von 10 ms.

Für den Test wurde ein NAS mit vier Laufwerken an die Powerstation angeschlossen und diese über AC mit dem Hausnetz verbunden. Durch das Ausschalten der Sicherung wird ein Stromausfall simuliert. Der F3600 klickt daraufhin und wechselt auf den internen Akku. Das NAS hat im Test hiervon nichts mitbekommen und läuft einfach weiter. Auch die Festplatten drehen weiter, als wäre nichts.

Der Testaufbau wurde darüber hinaus mit einem PC unter Last wiederholt, der in diesem Fall rund 400 Watt verbraucht. Auch hier schaltet der F3600 schnell genug um und der PC stürzt nicht ab, sondern läuft unterbrechungsfrei weiter.

3.600 Watt sind für den Fossibot F3600 kein Problem
3.600 Watt sind für den Fossibot F3600 kein Problem

Der Überlastschutz im Test

Verlangt man dem Fossibot F3600 dauerhaft mehr als 3.600 Watt über die drei AC-Ausgänge ab, soll irgendwann der Überlastschutz greifen. Die zu erreichen, erweist sich im Test mit normalen Geräten als gar nicht so einfach, da sie ungeregelt sein müssen, damit der F3600 nicht einfach ihre Leistung reduziert, um die Überlast zu vermeiden. Es mussten deshalb gleich mehrere Verbraucher angeschlossen und simultan betrieben werden, um die Schutzschaltung auszulösen. 3.600 Watt ließen sich tatsächlich problemlos dauerhaft entnehmen. Erhöht man die Last geregelter Verbraucher, wird sie ab diesem Wert reduziert, damit 3.600 Watt nicht überschritten werden. Bei ungeregelten Verbrauchern ließen sich 4.500 Watt als Ausgangsleistung auf dem Display anzeigen, bevor nach wenigen Sekunden die Abschaltung erfolgte.

Per se stellten ungeregelte Lasten mit hohem Anlaufstrom im Test auch kein Problem für den F3600 dar und der Überlastschutz wurde nicht ausgelöst, solange nicht dauerhaft 3.600 Watt überschritten wurden.

Keine App zur Steuerung, kein Smart Home

WLAN oder Bluetooth und eine App bietet der Fossibot F3600 allerdings nicht. Eine Steuerung der Ausgänge ist so ebenso wenig möglich wie das Überprüfen des Akkustandes aus der Ferne oder die zeitgesteuerte Schaltung der Aus- oder Eingänge. Auch Firmware-Updates lassen sich mangels App nicht einspielen.

Ohne Anbindung an die Außenwelt ist auch die Integration in Smart-Home-Systeme mit dem Fossibot F3600 nicht möglich. Möchte man beispielsweise angeschlossene Verbraucher zeitgesteuert schalten, muss man dies durch Smart Plugs, die mit dem F3600 verbunden sind, umsetzen.

Das Solarmodul Fossibot SP420

Das SP420 wiegt allein rund 13,6 kg. Es misst zusammengeklappt 550 × 1.036 mm und lässt sich dank integrierter Tragegriffe gut befördern – für längere Strecken ist es aber zu schwer. Aufgeklappt misst es 2.231 × 1.036 mm, es ist also etwas größer als klassische, starre Solarmodule mit gleicher Leistung. Die Betriebstemperatur des Solarmoduls liegt zwischen -10 und +65 °C. Die Oberfläche des Moduls ist zum Schutz mit Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), einem fluoriertem Copolymer, beschichtet, das Modul selbst nach IP67 staub- und wasserdicht.

Ist das Modul aufgefaltet, besteht es aus vier Teilen, die über Stützen an der Rückseite aufgestellt und ausgerichtet werden können. Die Ständer werden über Bänder gehalten, die dafür sorgen, dass sie automatisch an das Modul gezogen werden, sobald man es einklappt. Zusätzlich werden sie dann über einen Klettverschluss gehalten. Einer zusätzlichen Ständerung bedarf es so nicht. Das MC4-Anschlusskabel ist in einer Tasche verstaut und fest ans Modul angeschlossen. Fossibot legt ein Adapterkabel bei, mit dem sich MC4 auf Anderson, XT90 und DC5521 adaptieren lässt. So kann das Modul mit einer Vielzahl von Powerstations verbunden werden.

ComputerBase hat das SP420 zwei Wochen im Dauer-Outdoor-Einsatz betrieben und dabei auch Starkregen ausgesetzt. Dem Solarmodul hat dies nichts anhaben können.

Die Leistung von 420 Watt setzt sich aus vier Modulen mit je 105 Watt zusammen. Diese bestehen aus 182 × 182 mm großen Monozellen. Der Wirkungsgrad liegt offiziell bei 23,4 Prozent, die Betriebsspannung bei 32 Volt und die Leerlaufspannung bei 38,4 Volt. Der maximale Strom beläuft sich auf 13,1 A, der Kurzschlussstrom auf 15,7 A. Als Stromanschluss dient ein MC4-Steckerpaar.

Das SP420 ist hervorragend verarbeitet und das beste tragbare Solarmodul, das ComputerBase bislang in Händen hatte.

Fazit

Der Fossibot F3600 betreibt und lädt im Test alle elektrischen Geräte nicht nur problemlos, sondern beim Einsatz als unterbrechungsfreie Stromversorgung auch zuverlässig. Mit einem Gewicht von rund 41 kg ist der F3600 aber kein Alltagsgerät, das man mal eben mit auf einen kurzen Ausflug nimmt, sondern spielt seine Stärken abseits der Zivilisation, beim Camping oder bei der Sanierung eines Hauses ohne Stromversorgung aus. Mit dem durchdacht konzipierten Solarmodul SP420 kann der F3600 sogar ohne Stromanschluss wieder aufgeladen werden. In Deutschland ist der Aspekt, dass die Powerstation bei einem Stromausfall auch Geräte im Haushalt autark mit Energie versorgen kann, eher nachrangig – möglich ist es aber zweifellos dennoch. Auch im Test wurden nicht nur Bohrhammer, Luftentfeuchter, Heizlüfter und Computer an dem F3600 betrieben, sondern auch die Waschmaschine und Trockner wurden testweise über die Powerstation versorgt. Die Kochwäsche mit 60 °C waschen und mit 1.400 U/min schleudern? Ebenfalls kein Problem für das Gerät, am Ende stand der Akku des F3600 bei 60 Prozent nach 1,3 kWh entnommener Energie. Mit einer dauerhaften Ausgangsleistung von 3.600 Watt und einer kurzzeitigen Spitzenleistung von 7.200 Watt ist der Fossibot F3600 für diese Aufgaben problemlos gewappnet. Temperaturen am Gehäuse und an den Lüfterauslässen sind dabei zu jeder Zeit unkritisch.

Fossibot F3600: Alle Entladestecker an der Vorderseite
Fossibot F3600: Alle Entladestecker an der Vorderseite
Fossibot F3600: Display, USB  und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: Display, USB und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: Display, USB  und DC-Ausgänge
Fossibot F3600: Display, USB und DC-Ausgänge

Der Fossibot F3600 überzeugt im Test mit einer sehr guten Effizienz, einem durchdachten Design und einer sehr guten Verarbeitung. Die Rollen und der ausziehbare Griff unten in der Powerstation sind unverzichtbar, mit „tragbar“ sollte der F3600 aber dennoch nicht in Verbindung gebracht werden. Angesichts der gebotenen Leistung bleiben die Lüfter des F3600 vergleichsweise leise und insbesondere nicht dauerhaft aktiviert. Die Ladeoptionen sind gut und auch die Ladeleistung im Alltag ist mit 2.200 Watt über AC ausreichend. Wer mit weniger, etwa 1.200 Watt, lädt, muss sich aber auf rund vier Stunden Ladedauer einstellen. Mitgelieferte Adapter und die beiliegende Taschenlampe, die sich magnetisch an die Powerstation andockt, sind nette Extras.

Der Fossibot F3600 bietet allerdings keinerlei App-Unterstützung und kann auch nicht in Smart-Home-Systeme integriert werden. Bei einer mobilen Powerstation ist Letzteres im Grunde zu verschmerzen. Eine Steuerung über eine App, bei der man auch Lade- und Entladegrenzen einstellen kann, um den Akku zu schonen, wäre jedoch wünschenswert.

Aufgrund der ansonsten aber tadellosen Leistung und sehr guten Umsetzung des Fossibot F3600 erhält die Powerstation die Empfehlung der Redaktion.

Auch wenn der Fossibot F3600 mit 1.599 Euro über den Coupon FBF3600CB und mit 2.099 Euro im Komplettpaket samt SP420-Solarmodul über den Coupon FBF3600KITCB immer noch viel Geld kostet, muss dies in Relation zu anderen Powerstations gesehen werden. Eine EcoFlow Delta 2 Max (Test) mit 2.048 Wh kostet beispielsweise 2.099 Euro (UVP) und rund 1.800 Euro im Handel, ist also teurer, hat aber einen kleineren Akku. Dafür kann sie allerdings auch in Verbindung mit dem EcoFlow PowerStream Solarsystem (Test) genutzt und mit Akkus erweitert werden, bietet eine App-Steuerung sowie die teilweise Smart-Home-Integration in Home Assistant und ist handlicher.

Fossibot F3600
08.09.2023
  • hervorragende Effizienz
  • sehr hohe Leistung
  • schnelles Aufladen
  • internes Netzteil
  • sehr gute Verarbeitung
  • viele Anschlüsse
  • Laden auch über Solar
  • unterbrechungsfreie Stromversorgung
  • Abdeckung über AC-Steckdosen und Ladeanschlüssen
  • kein Wireless Charging
  • keine App-Anbindung
  • sehr schwer
ComputerBase-Empfehlung für Fossibot F3600

ComputerBase hat den Fossibot F3600 leihweise von Geekmaxi zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA. ComputerBase hat keinen Vorteil durch die Bereitstellung des im Test genannten Rabattcodes und erhält keine Provision auf erzielte Verkäufe.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

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