Intel-Server-Prozessoren: Sierra Forest bekommt doppelt so viele Kerne wie gedacht
Zum Start der Innovation 2023 hat Intel die Anzahl der Kerne von Sierra Forest von bisher 144 kommunizierten auf 288 verdoppelt. Der Konkurrent ist klar: AMD Bergamo. Die fünfte Xeon-SP-Generation „Emerald Rapids“ hat parallel dazu ein Datum erhalten: Sie soll ab dem 14. Dezember dieses Jahres verfügbar werden.
Sierra Forest auch mit zwei CPU-Kacheln für doppelte Kerne
Die Kommunikation hinsichtlich Intel Sierra Forest ließ es zuletzt bereits erahnen. Stets sprach der Hersteller mit Blick auf diese Generation davon, man solle doch für spannende Neuheiten die Hausmesse abwarten. Diese startete vor wenigen Minuten und die Katze ist damit aus dem Sack: Es wird nicht nur die Variante mit einem 144-Kern-Chip geben, sondern auch eine Version mit zwei dieser CPU-Tiles, die die Anzahl der Kerne auf 288 verdoppelt. Intel selbst hatte zuletzt erstmals offiziell Bilder des 144-Kern-Modells gezeigt, der CPU-Tile in der Mitte wurde bei dieser Variante von zwei I/O-Tiles flankiert.
Intel Sierra Forest vs. AMD Bergamo
Sierra Forest mit 288 Kernen dürfte eine klare Ansage in Richtung AMD Bergamo sein. Bei Bergamo hatte AMD kürzlich das Rennen mit kleinen Zen-4c-Kernen und vielen Threads gestartet: Die CPU bietet bis zu 128 Kerne samt SMT, also bis zu 256 Threads parallel.
AMD verfolgt dabei einen etwas anderen Ansatz als Intel. Zen 4c schrumpft bestehende Zen-4-Kerne um einen Teil des L3-Cache, mit einem neuen CPU-Chiplet mit doppelt so vielen Kernen bei halbiertem L3-Cache realisiert AMD die 128 Kerne und 256 Threads.
Sierra Forest hingegen setzt auf die neuen E-Cores, Codename Crestmont, oder für dieses Segment angepasst auch Sierra Glen. Sie kommen auch in Meteor Lake (Details) zum Einsatz, legen in der Performance gegenüber aktuellen Efficiency-Kernen leicht zu, bieten aber weiterhin kein SMT. Und so braucht es am Ende schlichtweg die doppelte Anzahl, um beim Wettrennen hinsichtlich der meisten Threads bei den klassischen x86-Prozessoren die Nase vorn zu haben.
Wie ein großer Sierra-Forest-Prozessor am Ende aussehen kann, hat Intel indirekt durch die Präsentationen bei Hot Chips 2023 schon verraten. Denn nicht nur Granite Rapids kann über zusätzliche CPU-Tiles skaliert werden, das gleiche gilt auch für Sierra Forest.
Im Rahmen der Intel Innovation 2023 könnte Intel noch weitere Details zu den kommenden Xeon-Produkten offenbaren. Bis Sierra Forest erscheint, vergeht noch eine Weile: Erstes Halbjahr 2024 heißt es weiterhin. Und direkt im Anschluss kommt Granite Rapids.
Emerald Rapids kommt Mitte Dezember
Zuvor jedoch wird erst einmal Intel Emerald Rapids übernehmen. Intel sprach stets davon, noch in diesem Jahr die neuen Xeon-Prozessoren zu veröffentlichen, der 14. Dezember ist der offizielle Starttermin. Damit hat Intel Sapphire Rapids auf dem Papier nicht einmal ein Jahr lang durchgehalten, offizieller Start war dort schließlich erst am 10. Januar dieses Jahres.
Der größte bereits sichtbare Unterschied wird der Wechsel zurück von vier bei Sapphire Rapids-XCC auf zwei CPU-Tiles mit Emerald Rapids-XCC. ComputerBase wird im Rahmen eines Roundtables auf der Intel Innovation 2023 in San Jose später im Tagesverlauf nachfragen, was denn die Beweggründe dafür waren. Bestätigt hatte Intel heute jedoch schon zuvor bekannt gewordene Gerüchte über etwas mehr Kerne, aber vor allem größere Caches, schnelleren Speicher sowie flottere UPI-Verbindungen.
Im Rahmen seiner Keynote hat Pat Gelsinger nicht nur Sierra Forest-AP gezeigt, sondern auch die Roadmap nochmals dargelgt. Alle Produkte liegen im Plan, betonte er dabei, nächstes Jahr gibt es zwei Xeon-Serien, 2025 geht es weiter.
Sierra Forest-AP ist nun der erwartet Riesen-Chip, nutzt jedoch die gleichen I/-O-Tiles. Mit einher geht auch die Aufwertung des Speicherinterfaces auf 12 Kanäle, das Produkt wird deutlich performanter als die 144-Kern-Variante sein.
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ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.