Mango Power E im Test: 3,5-kWh-CATL-Zellen laden auch bei Minusgraden
Die Powerstation Mango Power E setzt auf Akkuzellen von CATL, wie sie auch Ford nutzt, kann selbst bei Minusgraden geladen werden, bietet 3,5 kWh sowie 3.500 Watt AC-Dauerleistung und kann obendrein als USV Geräte vor Stromausfall schützen. Das 45 kg schwere Kraftpaket ist im Vergleich allerdings sehr teuer.
Der Mango Power E ist eine tragbare Outdoor-Stromversorgung mit hoher Kapazität und Leistung, wie ComputerBase sie zuletzt schon mit dem Fossibot F3600 im Test hatte. Der integrierte Akku des Mango Power E setzt auf LFP-Batteriezellen von CATL, die einen Betrieb im Temperaturbereich von -20 bis +60 °C fürs Entladen und -10 bis 45 °C fürs Laden unterstützen. Damit kann die Powerstation vor allem auch bei niedrigen Temperaturen unter 0° C genutzt werden, was viele andere nicht beherrschen.
Die CATL-Zellen stellen eine Kapazität von 3.533 Wh bereit, die über einen Zusatzakku auf 7.066 Wh erweitert werden kann. Geräte werden über gleich 15 Ausgangsanschlüsse und 5 verschiedene Steckdosenarten versorgen. Über die 4 AC-Steckdosen werden dauerhaft bis zu 3.500 Watt bereitgestellt, der Überlastschutz greift ab 3.700 Watt. Aufladen lässt sich das 45-kg-Kraftwerk über AC mit bis zu 3.000 Watt, wobei zwischen einem Eingangsstrom von 5, 10 oder 15 Ampere gewählt werden kann, und über Solar mit bis zu 2.000 Watt.
Neben den AC-Steckdosen für herkömmliche kabelgebundene Geräte verfügt auch der Mango Power E über zahlreiche USB-Buchsen und einen Kfz-Anschluss. So lassen sich quasi alle relevanten Geräte direkt am Mango Power E betreiben, ohne einen Adapter zu benötigen. Als bisher erste Powerstation im Test besitzt der Proband nicht nur ein Display zur Anzeige der Ein- und Ausgangsleistung, sondern integriert auch einen Touchscreen, über den sich Funktionen sowie Ein- und Ausgänge steuern lassen.
Im offiziellen Hersteller-Shop kostet der in diesem Sommer auch in Deutschland startende Mango Power E stolze 3.999 Euro. Etwas günstiger, nämlich für rund 3.600 Euro, ist das Gerät über Banggood erhältlich. Im Lieferumfang sind neben der Powerstation ein AC- und ein Solar-Ladekabel enthalten.
Akku-Technik des Mango Power E
Wie eingangs erwähnt, setzt das Mango Power E auf Batteriezellen mit 3.533 Wh von CATL. CATL fertigt entsprechende Zellen auch für E-Autos beispielsweise von Ford. Bei den Zellen handelt es sich um LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisenphosphat), die schwerer als NMC-Akkus sind und eine geringere Energiedichte aufweisen, aber auch über eine längere Lebensdauer verfügen. Der Hersteller gibt eine Haltbarkeit von mindestens 3.500 Ladezyklen bis zu einer Restkapazität von mindestens 80 Prozent der Ausgangskapazität an.
Mango Power E | Fossibot F3600 | EcoFlow Delta 2 Max | Ugreen PowerRoam GS1200 | EcoFlow River 2 Pro | Alpha ESS BlackBee 1000 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Akkukapazität | 3.533 Wh | 3.840 Wh | 2.048 Wh | 1.024 Wh | 768 Wh | 1.036 Wh |
Akkutyp | LiFePO4 | Li-Ionen-NMC | ||||
Lebenszyklen bis 80 % Ausgangskapazität | 6.000 | 6.500 | 3.000 | 500 | ||
Anzahl AC-Ausgang | 4 ×, Schuko, Typ F | 3 ×, Schuko, Typ F | 4 ×, Schuko, Typ F | 2 ×, Schuko, Typ F | 3 ×, Schuko, Typ F | |
AC-Ausgangsleistung | 3.500 Watt | 3.600 Watt | 2.400 Watt | 1.200 Watt | 800 Watt | 1.000 Watt |
AC-Ausgangsspitzenleistung | 3.700 Watt | 7.200 Watt | 4.800 Watt | 2.500 Watt | 1.600 Watt | 2.000 Watt |
DC-Kfz-Ausgang | 1 × 12 V/10 A | 1 × 12,6 V/10 A | 1 × 12 V/10 A | 1 × 12,6 V/10 A | 1 × 12 V/10 A | |
DC5521-Ausgang | 2 × 12 V/5 A | 2 × 12 V/3 A | 2 × 12 V/5 A | 2 × 12,6 V/3 A | 2 × 12 V/10 A | |
USB-Ausgänge | 2 × USB-C (PD, 1 × 100 Watt, 1 × 65 Watt), 6 × USB-A (je 24 Watt) | 4 × USB-C (PD, 1 × 100 Watt, 3 × 20 Watt), 2 × USB-A (je 18 Watt) | 2 × USB-C (PD, 2 × 100 Watt), 4 × USB-A (2 × 12 Watt, 2 × 18 Watt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) | 1 × USB-C (PD, 100 Watt), 3 × USB-A (je 12 Watt, max. 24 Watt insgesamt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 12 Watt) |
Wireless Charging | Nein | Ja, 2 × 10 Watt | ||||
Lademethoden | Netzteil (3.000 Watt, intern), Solar (2.000 Watt) | Netzteil (2.200 Watt, intern), Solar/Auto (2.000 Watt/120 Watt) | Netzteil (2.300 Watt, intern), Solar/Auto (1.000 Watt/120 Watt) | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (400 Watt/200 Watt) | Netzteil (940 Watt, intern), Solar/Auto (220 Watt/192 Watt) | Netzteil (180 Watt, extern), Solar/Auto (180 Watt), USB-C (100 Watt) |
Anzahl Solar-Eingänge | 1 (2.000 Watt/20 A) | 1 (XT90, max. 2.000 Watt/25 A) | 1 (XT60, max. 1.000 Watt/15 A) | 1 (XT60, max. 400 Watt/15 A) | 1 (XT60, max. 220 Watt/13 A) | 1 (XT60, max. 2 × 100 Watt/10 A) |
Solar-Ladespannung | 60–150 Volt | 12–160 Volt | 11–60 Volt | 12–48 Volt | 11–50 Volt | 12–24 Volt |
Integrierter Transportgriff/Rollen | Ja/Ja | Ja/Nein | ||||
LED-Lampe | Nein | Ja | Nein | Ja | Nein | Ja, 3 Watt, 6500 K, >300 LM |
Betriebstemperatur | -20 °C bis 65 °C | 0 °C bis 40 °C | -10 °C bis 45 °C | k. A. | -10 °C bis 45 °C | 0 °C bis 40 °C |
Lagertemperatur | -10 °C bis 45 °C | -15 °C bis 40 °C | -10 °C bis 45 °C | k. A. | -10 °C bis 45 °C | -10 °C bis 40 °C |
Gewicht | 45,4 kg | 41 kg | 23 kg | 12,0 kg | 7,8 kg | 10,2 kg |
Abmessungen (B × T × H) | 452 × 345 × 494 mm | 321 × 609 × 475 mm | 497 × 242 × 305 mm | 340 × 220 × 270 mm | 270 × 260 × 226 mm | 340 × 255 × 270 mm |
Garantie | 5 Jahre, 10 Jahre Akku | 2 Jahre | 5 Jahre | 2 Jahre | ||
Aktueller Preis | 3.999 Euro | 1.599 Euro | ab 1.215 Euro | ab 765 Euro | ab 438 Euro | 1.099 Euro* |
Mit einem Gewicht von rund 45 kg ist auch der Power E nicht besonders handlich und man benötigt zwei Personen, um ihn gut heben zu können. Um ihn alleine aber zumindest ziehen zu können, sind Reifen und ein ausziehbarer Griff integriert, so dass sich der Mango Power E wie ein Koffer hinter sich herziehen lässt. Mit Abmessungen von 452 × 345 × 494 mm ist die Powerstation ein kompakter, massiver Block, auf den sich dank glatter Oberseite nicht nur der Zusatzakku, sondern bei Bedarf auch angeschlossene Geräte stellen lassen.
Die Anschlüsse des Power E
Die deutsche Version des Mango Power E verfügt über vier Schuko-Steckdosen, jedoch nicht über einen RV-Anschluss für Wohnmobile, wie ihn die US-Version besitzt. Dies hat weitreichendere Auswirkungen als gedacht, denn über den RV-Anschluss könnte der Power E auch mit dem separat erhältlichen mPanel Pro verbunden werden, das bei Stromausfall die Einspeisung der Energie der Powerstation in das Hausnetz ermöglicht. Der seitliche E-Link des Power E hat in Deutschland ebenfalls keine Funktion, dient er doch eigentlich dazu, zwei Power E zu verbinden, um in Verbindung mit dem mPanel Pro die Einspeiseleistung zu erhöhen. In Deutschland kann über den Power E so jedoch – ohne eigene Lösung – keine Einspeisung ins Hausnetz vorgenommen werden.
Die maximale kombinierte Ausgangsleistung der AC-Steckdosen fällt mit 3.500 Watt minimal geringer aus als beim Fossibot F3600 mit 3.600 Watt. Entscheidend ist aber, dass auch der Überlastschutz schon bei 3.700 Watt greift und somit kurzfristig nur geringfügig mehr Energie abgerufen werden kann als dauerhaft und als beim 7.200 Watt starken Fossibot F3600. Auch mehr als 3.700 Watt sind kurzfristig aber möglich, allerdings nur für wenige Sekunden.
Bei den DC-Anschlüssen stehen ein Kfz-Anschluss mit 12 V/10 A, zwei DC5521-Ausgänge mit 12 V/5 A, zwei USB-C-Ports und sechs USB-A-Buchsen bereit.
Die beiden USB-C-Ports verfügen über eine unterschiedliche Ausgangsleistung. Einer von ihnen unterstützt USB PD mit 100 Watt, der andere hingegen maximal PD mit 65 Watt. Die insgesamt sechs USB-A-Buchsen beherrschen dafür alle eine Ausgangsleistung von bis zu 24 Watt und Quick Charge 3.0.
Alle Ausgänge sind an der Vorderseite platziert. Gegen das Eindringen von Schmutz ist lediglich der Kfz-Ausgang geschützt, die AC-Steckdosen verfügen jedoch nicht über eine Abdeckung. Über den Ausgängen sind der Ein-/Ausschalter und das Display platziert. Zum Einschalten muss die Taste kurz, zum Ausschalten lange gedrückt werden.
Farbiges Display mit Touchscreen
Der Mango Power E verfügt über ein farbiges Display mit 4,3-Zoll-Diagonale und einer Auflösung von 480 × 480 Pixeln. Die Besonderheit liegt nicht nur in der Farbdarstellung, sondern auch im verbauten Touchscreen. So lassen sich über den Bildschirm die AC- und DC-Ausgänge ein- und ausschalten und die Einstellungen des Geräts etwa zum Schnellladen anpassen.
Abseits der Steuerungsmöglichkeiten zeigt das Display die Ein- und Ausgangsleistung, den Ladestand des Akkus, die voraussichtliche Restlaufzeit bei aktueller Leistung und den Verbindungsstatus zu Bluetooth und WLAN an.
IP21-Zertifizierung gegen Staub und Wasser
Als eine der wenigen Powerstations überhaupt verfügt der Mango Power E über eine IP-Zertifizierung. Mit IP21 fällt der Schutz allerdings gering aus, worauf auch schon die fehlenden Abdeckungen über den Anschlüssen hindeuten. IP21 bedeutet, dass das Gerät gegen Tropfwasser geschützt ist. Mehr als leichtes Nieseln von oben hält die Powerstation so aber auch nicht aus.
Design und Verarbeitung
Das schlichte Design und die Verarbeitung des Mango Power E überzeugen. Einzig der ausziehbare Griff zum Ziehen des schweren Ungetüms könnte einen robusteren Eindruck hinterlassen – hier hat man eher das Gefühl, einen günstigen Koffer erwischt zu haben, da die Stangen recht viel Spiel haben. Dem Einsatzzweck tut dies jedoch keinen Abbruch, denn dem Kippen und Ziehen des Power E hat der Mechanismus im Test standgehalten. Auch die Rollen machen einen robusten Eindruck.
Lüftungsschlitze sind an beiden Seiten der Powerstation platziert, so dass die Luft von den Lüftern quer durch das Gehäuse befördert wird.
Optisches Highlight ist der farbige Touchscreen, der das Gerät von der Konkurrenz abhebt. Seine Bedienung ist tadellos und lässt sich auch mit leicht feuchten Fingern noch umsetzen.
Laden mit bis zu 3.000 Watt
An der linken Seite verfügt der Power E unter einer Klappe über vier Anschlüsse. Neben dem Ladeanschluss für Solarmodule und dem AC-Ladeanschluss, für die Mango jeweils ein passendes Kabel mitliefert, sind hier auch der E-Link- und der E+-Anschluss platziert. Der noch nicht erwähnte E+-Anschluss dient zum Verbinden der Power E mit einem passenden Zusatzakku.
Möchte man den Power E laden, wird er zunächst mit etwas unter 500 Watt geladen. Über das Display oder die App lässt sich jedoch das Schnellladen aktivieren. Dann springt der Power E zunächst auf eine Ladeleistung von 10 Ampere, also rund 2.300 bis 2.400 Watt. Diese Stromstärke lässt sich auf 5 Ampere reduzieren oder aber auf – theoretisch – 15 Ampere erhöhen, so dass sich eine Ladeleistung von rund 1.200 Watt oder aber 3.000 Watt ergibt. Die vollen 15 Ampere werden also nicht beansprucht, sondern im Test wird mit rund 13,4 Ampere und 2.980 Watt geladen – dann riegelt der Power E ab. In einem Fall holt sich der Proband aber doch die vollen 15 Ampere, nämlich dann, wenn man ihn als unterbrechungsfreie Stromversorgung einsetzt, er nicht ausreichend geladen ist und ein Verbraucher viel Leistung abfragt. Dann werden tatsächlich 3.500 Watt angefordert.
Über den Solareingang, hinter dem sich ein MPPT mit einer Eingangsspannung von 60 bis 150 Volt und maximal 20 Ampere verbirgt, kann der Power E mit bis zu 2.000 Watt geladen werden. Das mitgelieferte Adapterkabel nutzt MC4-Stecker.
Der Mango Power E kann dabei gleichzeitig über AC und Solar geladen werden, um die Ladeleistung zu erhöhen, maximal jedoch mit insgesamt 3.000 Watt.
So lässt sich der Power E im Notfall in weniger als 2 Stunden voll aufladen. Nach nur etwas über einer Stunde ist das Gerät bereits zu 80 Prozent geladen. Sinnvoller, um die Elektronik zu schonen, ist jedoch ein langsameres Laden. Auch bei 1.200 Watt Ladeleistung drehen die Lüfter in der Powerstation dauerhaft und erzeugen eine Lautstärke von 42,9 dB. Zwischendurch drehen sie dabei auch etwas schneller auf und erreichen dann eine Lautstärke von 47 dB, bevor sie wieder langsamer drehen und auf rund 43 dB fallen.
Ein Manko des Mango Power E: gleichzeitiges Laden und Entladen ist nicht möglich. Der Akku kann somit nicht geladen und gleichzeitig ein elektrisches Gerät an der Powerstation betrieben werden.
Die Lautstärke unter Last
Die temperaturgeregelten Lüfter des Mango Power E springen je nach Last und Temperatur an. Wie erwähnt, beträgt die Lautstärke beim moderaten Laden mit 1.200 Watt dauerhaft 43 bis gelegentlich 47 dB. Entlädt man die Powerstation mit 1.400 Watt, springen nach kurzer Zeit die Lüfter an und erzeugen 43,8 dB, frontal gemessen mit 30 cm Abstand. Auch bei einer reduzierten Ladeleistung von nur rund 490 Watt arbeitet der Power E aber nicht lautlos, sondern schaltet immer mal wieder die Lüfter mit einer Lautstärke von rund 40 dB ein, die nach einigen Minuten Laufzeit dann zunächst wieder verstummen, bevor sich das Spielchen wiederholt.
Maximal lassen sich dem Mango Power E 61,1 dB entlocken (30 cm frontal), wenn dauerhaft die volle Leistung gefordert oder mit 3.000 Watt geladen wird. In diesem Fall ist er also minimal leiser als der Fossibot F3600.
Die Kapazität im Alltag
Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 3.533 Wh entstehen. Hierfür wird ein Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
500 Watt | 3.080 Wh | 87,2 % |
1.400 Watt | 3.260 Wh | 92,3 % |
2.000 Watt | 3.270 Wh | 92,6 % |
Nennkapazität | 3.533 Wh |
Die gespeicherte Energie ist in der Spitze zu etwas über 92 Prozent tatsächlich nutzbar. Dies ist ein hervorragender Wert und bescheinigt zumindest beim Entladen eine hohe Effizienz.
Aber auch beim Laden der Powerstation treten Verluste auf. Um die 3.533 Wh des Power E zu laden, werden im Test bei einer eingestellten Ladeleistung von 1.200 Watt 4.025 Wh benötigt. Es werden somit 14 Prozent mehr Energie zum Laden benötigt, als die Nennkapazität des Akkus beträgt. Ein guter, aber kein sehr guter Wert. Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust liegt somit bei 23 Prozent.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie | Verlust |
---|---|---|---|
3.533 Wh | 3.270 Wh | 4.025 Wh | 23 % |
Backup-Mode für unterbrechungsfreie Stromversorgung
Der Backup-Mode des Power E stellt die Funktion für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung dar. Dabei wird die Aufrechterhaltung einer Mindestladung priorisiert, um bei einem Stromausfall im Bedarfsfall kritische Geräte versorgen zu können. Wie geschildert, holt er sich hierfür bei Bedarf bis zu 3.500 Watt aus dem Hausnetz.
Die Standardeinstellung sieht 85 Prozent der Kapazität als Backup-Ladung vor, in den Einstellungen lässt sich dieser Wert aber auch auf 90 oder 95 Prozent setzen. Nur in diesem Modus kann die Powerstation mit dem Stromnetz verbunden werden, um geladen zu werden und einen Stromausfall zu erkennen, und gleichzeitig mit einem Gerät verbunden werden, das sie mit Energie versorgt. Im Fall eines Stromausfall springt der Power E innerhalb von weniger als 20 ms ein und übernimmt die Stromversorgung des verbundenen Geräts aus dem Akku, anstatt Energie durchzuschleifen. Sobald die Verbindung zwischen Hausnetz und Power E durch einen Stromausfall unterbrochen wird, signalisiert ein Klicken den Wechsel auf den Akku.
Auch beim Mango Power E wurde für den Test ein NAS mit vier Laufwerken an die Powerstation angeschlossen und letztere über AC mit dem Hausnetz verbunden. Durch das Ausschalten der Sicherung wird ein Stromausfall simuliert. Wie gewünscht, reagiert der Power E schnell genug und übernimmt die Energieversorgung. Das NAS stürzt nicht ab.
Ein zweiter Anwendungsfall wurde mit einem PC unter Last simuliert, der rund 400 Watt verbraucht. Auch in diesem Fall greift die Notstromversorgung des Mango Power E schnell genug und verhindert, dass der PC abschaltet, wenn das Hausnetz ausfällt.
Der Überlastschutz greift sehr früh
Für das US-Modell des Power E nennt Mango folgende Überlaststufen, die zu einer Abschaltung führen:
Lastbereich | Zeit bis Abschaltung |
---|---|
3.150 bis 3.750 Watt | 5 min |
3.750 bis 4.500 Watt | 60 s |
4.500 bis 4.800 Watt | 10 s |
> 4.800 Watt | < 40 ms |
Das deutsche Modell weicht mit 3.500 Watt Ausgangsleistung allerdings vom US-Modell ab, das dauerhaft maximal 3.000 Watt bereitstellt. Die Werte sind demnach nicht übertragbar, sondern hochgerechnet nur ein kleiner Anhaltspunkt.
Im Test ließen sich 3.550 Watt dauerhaft von der Powerstation anfordern, ohne dass es zu einer Abschaltung kam. Sobald die Leistung der Verbraucher auf 3.800 Watt erhöht wurde, schaltete jedoch im Bruchteil einer Sekunde der Überlastschutz die AC-Steckdosen ab. Viel Spielraum für mehr als 3.500 Watt hat der Nutzer also nicht.
Mit ungeregelten Lasten mit hohem Anlaufstrom hatte der Mango Power E im Test aber keinerlei Probleme und löste nicht ungewollt den Überlastschutz aus.
App zur Steuerung
Zusätzlich zum Display mit Touchscreen bietet der Mango Power E auch WLAN und Bluetooth, um sich mit der Mango-Power-App auf dem Smartphone des Nutzers zu verbinden. In der Nähe der eingeschalteten Powerstation wird die App automatisch gefunden und kann einfach hinzugefügt werden – ein Account beim Hersteller ist allerdings wieder einmal Pflicht. In der App ist dann nicht nur der aktuelle Ladestand des Akkus, sondern auch die jeweilige Ein- und Ausgangsleistung sowie die Temperatur des Geräts einsehbar.
Zudem können die AC- und DC-Ausgänge über die App ein- und ausgeschaltet und Quick Charge auch aus der Ferne gesteuert werden. Gleiches gilt für die Wahl der maximalen Eingangsstromstärke und die Aktivierung des Backup-Modes. Die Zeitsteuerung der Funktionen ist für einen späteren Zeitpunkt als Update in Aussicht gestellt.
Lade- und Entladegrenzen für den Akku, um ihn zu schonen, lassen sich jedoch weder über das Display noch über die App einstellen. Zu guter Letzt lässt sich auch die Firmware des Mango Power E über die App aktualisieren. Im Test kommen die Wi-Fi-Firmware 1.1.9 und die EMS-Firmware 7.0.7 zum Einsatz.
Mit Smart-Home-Systemen, um auf diese Funktionen auch über Automationen und über andere Geräte geregelt zugreifen zu können, lässt sich der Mango Power E allerdings nicht verbinden.
Fazit
Der Mango Power E überzeugt im Test mit einer guten Leistung, einer einfachen Handhabung und einer sehr guten Verarbeitung. Highlight sind das Farbdisplay mit Touchscreen, das die Powerstation abhebt, und die CATL-Zellen, die sich nach etwas über einer Stunde zu 80 Prozent laden lassen. Darüber hinaus unterstützt das Modell das Laden bei bis zu -10 °C und das Entladen bei bis zu -20 °C. Hier bietet die Powerstation mehr als die Konkurrenz, bei der die Ladetemperatur stets mindestens 0 °C betragen muss. Dies gilt auch bei der IP-Zertifizierung, obschon sich mit IP21 noch keine Allwetter-Qualitäten einstellen – diesen Schutz bieten die meisten Powerstations wohl auch ohne Zertifizierung.
Bis zu vier AC-Geräte lassen sich problemlos mit bis zu 3.500 Watt betreiben – viele Reserven hat der Mango Power E aber nicht, wenn man noch mehr Leistung abfragt. Hier schaltet er deutlich schneller ab als der Fossibot F3600. Probleme mit ungeregelten Lasten hat er nicht und auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung hält er im Test angeschlossene Geräte am Laufen. Für Deutschland nicht relevant ist die Option, den Mango Power E in Verbindung mit dem mPanel Pro auch zum Einspeisen ins Hausnetz zu nutzen, da hierfür der RV-Anschluss fehlt. Über die Anzahl und das Verhältnis der USB-C- und USB-A-Anschlüsse kann man geteilter Meinung sein.
Mit rund 45 kg ist der Mango Power E kein Leichtgewicht und lässt sich nur zu zweit halbwegs gut transportieren, wenn er getragen werden muss. Dank integrierter Rollen und ausziehbarem Griff lässt er sich jedoch gut ziehen. Die Stangen des Griffs dürften dabei gerne etwas mehr Stabilität ausstrahlen, hielten im Test jedoch allem stand.
Mit bis zu 3.000 Watt ist der Mango Power E zwar schnell geladen, dass abseits des Backup-Modes kein gleichzeitiges Laden und Entladen möglich ist, verwundert aber. Denn wie im Backup-Mode sollte dies per se problemlos möglich sein – wenn auch nur dann sinnvoll, wenn tatsächlich nur eine Steckdose zur Verfügung steht, über die sonst nur entweder die Powerstation geladen oder ein Gerät betrieben werden kann.
Eine Einstellung für eine Lade- und Entladegrenze in der App oder auf dem Bildschirm wäre wünschenswert, damit man den Akku schonen kann, wenn man dies möchte, und beispielsweise nicht selbst darauf achten muss, wie weit er gerade geladen ist.
Teils mit Vorzügen – z. B. niedrigere Temperaturen, viermal AC, Touchdisplay, fünf (Gerät) bzw. 10 Jahre (Akku) anstelle von zwei Jahren Garantie – gegenüber dem Fossibot F3600, jedoch auch mit etwas weniger AC-Leistung und Reserven hat der Mango Power E im direkten Vergleich vor allem ein Problem beim Preis. In diesem Sommer auch in Deutschland als EU-Modell gestartet, verlangt der Hersteller 3.999 Euro; bei Banggood sind es 3.600 Euro. Demgegenüber stehen die 1.599 Euro (mit Coupon FBF3600CB) des Fossibot F3600, der mit 3.840 Wh zu 3.533 Wh dabei eine etwa größere Kapazität bietet.
- farbiges Touch-Display
- sehr gute Effizienz
- sehr hohe Leistung
- erweiterter Temperaturbereich
- schnelles Aufladen
- internes Netzteil
- sehr gute Verarbeitung
- viele Anschlüsse
- Laden auch über Solar
- unterbrechungsfreie Stromversorgung
- wenig Reserven bei Überlast
- kein Wireless Charging
- sehr schwer
- sehr teuer
ComputerBase hat den Power E leihweise von Mango Power zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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