BIOS-Update: AMD Phoenix APU könnte bald im Desktop landen

Update Michael Günsch
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BIOS-Update: AMD Phoenix APU könnte bald im Desktop landen
Bild: AMD

Ein neues BIOS schürt große Erwartungen: Augenscheinlich bringt das AGESA 1.0.8.0 für AM5-Mainboards Unterstützung für die ersten APUs der neuen Plattform. Die Rede ist von der Phoenix-APU, die als Ryzen 7000G kommen könnte.

Den ersten Hinweis lieferte ein Eintrag im Support-Bereich von Asus, der auf ein neues BIOS für das AM5-Mainboard EX-B650M-V7 verweist.

Neues BIOS für neue „CPU“
Neues BIOS für neue „CPU“

Das demnach bereits am Montag veröffentlichte BIOS bringt laut der Beschreibung ein Update auf AGESA 1.0.8.0 mit sich, was wiederum die Unterstützung einer „kommenden CPU“ bedeute. Die BIOS-Datei wurde inzwischen analysiert und dabei wurde die SMU-Firmware (System Management Unit) für eine Phoenix APU der Serie 7xx0 entdeckt.

AGESA 1.0.8.0 für Phoenix
AGESA 1.0.8.0 für Phoenix (Bild: Reous)

AMD hat die Phoenix-APU mit bis zu 8 Zen-4-Kernen und einer leistungsstarken integrierten GPU auf Basis der RDNA-3-Architektur bisher nur im Mobilsektor für Notebooks eingeführt. Die schnelleren Varianten zählen zur Serie Ryzen 7x40HS, während es auch die Ryzen 7x40U mit geringerem Takt und dafür niedrigerer Leistungsaufnahme gibt.

AMDs aktuelle Notebook-Prozessoren
Serie Klassen Ansatz Zen-Architektur/iGPU Kerne PCIe-Version (Lanes)
Ryzen 7x45 „Dragon Range“ HX Chiplet-I/O-Die Zen 4 (5 nm)/RDNA 2 6 – 16 PCIe 5.0 (28)
Ryzen 7x40 „Phoenix“ HS, U APU (monolithisch) Zen 4 (4 nm)/RDNA 3 6 – 8 PCIe 4.0 (20)
Ryzen 7x35 „Rembrandt-R“ Zen 3+ (6 nm)/RDNA 2 4 – 8 PCIe 4.0 (16)
Ryzen 7x30 „Barcelo-R“ U Zen 3 (7 nm)/Vega 6 – 8 PCIe 3.0 (16)
Ryzen 7x20 „Mendocino“ Zen 2 (6 nm)/RDNA 2 2 – 4 PCIe 3.0 (4)

Für das Desktop-Segment ist angesichts der Vorgänger (Ryzen 5600G und Ryzen 5700G) von 65 Watt TDP auszugehen, was höhere Taktraten als im Mobilbereich bedeuten dürfte.

Die iGPU von Phoenix besitzt im Vollausbau (Radeon 780M) 12 Compute Units und beim Mobile-Flaggschiff Ryzen 9 7940HS einen Takt von 2,8 GHz. Es handelt sich um die bisher stärkste iGPU von AMD, die allerdings gegenüber dem bereits schnellen Vorgänger (Radeon 680M) gar nicht so viel besser ist. Doch schon diese iGPU lehrte mancher dedizierten GPU der Einstiegsklasse das Fürchten.

Leistungsrating FHD niedrige Details
    • 6800S, 6900HS, 80 W (GPU)
      Asus ROG Zephyrus G14
      202
    • Radeon RX 6500 XT
      i5-10600K
      146
    • GeForce GTX 1050 Ti 70 Watt
      i5-10600K
      81
    • Radeon 680M, 6900HS Max W
      Asus ROG Zephyrus G14
      79
    • Radeon 680M, 6900HS 45 W
      Asus ROG Zephyrus G14
      76
    • Radeon 680M, 6900HS 25 W
      Asus ROG Zephyrus G14
      61
    • Radeon 680M, 6800U 25 W
      Asus Zenbook 13S
      59
    • Iris Xe, i7-1280P, 36 W
      Lenovo Yoga Slim 9i
      53
    • Iris Xe, i7-1260P, 28 W
      Dell XPS 13 Plus
      46
    • Radeon 660M, 6650U 25 W
      Lenovo ThinkPad Z13
      42
    • Vega8, 5900HX, 65 W
      Asus ROG Strix G15
      39
    • Radeon 680M, 6800U 10 W
      Asus Zenbook 13S
      39
    • Iris Xe, i7-1255U, 28 W
      Lenovo ThinkPad E14 G4
      32
    • Radeon 680M, 6900HS 15 W
      Asus ROG Zephyrus G14
      18
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel
Leistungsrating FPS
    • Radeon RX 570 4 GB Red Devil
      Core i9-12900K, 125 W
      71
    • GeForce GTX 1060 6 GB FE
      Core i9-12900K, 125 W
      71
    • Radeon 780M II
      Z1 Extreme, Asus ROG Ally
      48
    • Radeon 780M
      7940HS, Razer Blade 14
      46
    • Radeon 680M
      6900HS, Asus ROG Zephyrus G14
      43
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS), Geometrisches Mittel

Jetzt bleibt abzuwarten, wann AMD die mutmaßlichen Ryzen 7000G für den Sockel AM5 veröffentlichen wird. In Kürze stehen erst einmal die neuen Ryzen Threadripper Pro 7000 (Storm Peak) für den Workstation-Sektor an.

Update

Von Community-Mitglied „Crashtest“ kam der hilfreiche Hinweis, dass es sich bei den kommenden APUs für den Sockel AM5 nicht um die erste Version von Phoenix handeln wird.

Denn im extrahierten Microcode des BIOS-Updates steckt die CPUID 00A70F41 für Phoenix gar nicht drin. Stattdessen wird zum einen die CPUID 00A70F80 aufgeführt, die Phoenix 2 zuzuordnen ist. Zum anderen lässt die CPUID 00A70F52 einen Refresh von Phoenix vermuten. Auf letzteren mit dem Codenamen Hawk Point hatte der Mini-PC-Hersteller Minisforum bereits aufmerksam gemacht.

Phoenix 2 wiederum würde das neue Hybrid-Design mit einer Kombination aus vollwertigen Zen-4-Kernen und kleineren Zen-4c-Kernen bedeuten.