BIOS-Update: AMD Phoenix APU könnte bald im Desktop landen
Ein neues BIOS schürt große Erwartungen: Augenscheinlich bringt das AGESA 1.0.8.0 für AM5-Mainboards Unterstützung für die ersten APUs der neuen Plattform. Die Rede ist von der Phoenix-APU, die als Ryzen 7000G kommen könnte.
Den ersten Hinweis lieferte ein Eintrag im Support-Bereich von Asus, der auf ein neues BIOS für das AM5-Mainboard EX-B650M-V7 verweist.
Das demnach bereits am Montag veröffentlichte BIOS bringt laut der Beschreibung ein Update auf AGESA 1.0.8.0 mit sich, was wiederum die Unterstützung einer „kommenden CPU“ bedeute. Die BIOS-Datei wurde inzwischen analysiert und dabei wurde die SMU-Firmware (System Management Unit) für eine Phoenix APU der Serie 7xx0 entdeckt.
AMD hat die Phoenix-APU mit bis zu 8 Zen-4-Kernen und einer leistungsstarken integrierten GPU auf Basis der RDNA-3-Architektur bisher nur im Mobilsektor für Notebooks eingeführt. Die schnelleren Varianten zählen zur Serie Ryzen 7x40HS, während es auch die Ryzen 7x40U mit geringerem Takt und dafür niedrigerer Leistungsaufnahme gibt.
Serie | Klassen | Ansatz | Zen-Architektur/iGPU | Kerne | PCIe-Version (Lanes) |
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Ryzen 7x45 „Dragon Range“ | HX | Chiplet-I/O-Die | Zen 4 (5 nm)/RDNA 2 | 6 – 16 | PCIe 5.0 (28) |
Ryzen 7x40 „Phoenix“ | HS, U | APU (monolithisch) | Zen 4 (4 nm)/RDNA 3 | 6 – 8 | PCIe 4.0 (20) |
Ryzen 7x35 „Rembrandt-R“ | Zen 3+ (6 nm)/RDNA 2 | 4 – 8 | PCIe 4.0 (16) | ||
Ryzen 7x30 „Barcelo-R“ | U | Zen 3 (7 nm)/Vega | 6 – 8 | PCIe 3.0 (16) | |
Ryzen 7x20 „Mendocino“ | Zen 2 (6 nm)/RDNA 2 | 2 – 4 | PCIe 3.0 (4) |
Für das Desktop-Segment ist angesichts der Vorgänger (Ryzen 5600G und Ryzen 5700G) von 65 Watt TDP auszugehen, was höhere Taktraten als im Mobilbereich bedeuten dürfte.
Die iGPU von Phoenix besitzt im Vollausbau (Radeon 780M) 12 Compute Units und beim Mobile-Flaggschiff Ryzen 9 7940HS einen Takt von 2,8 GHz. Es handelt sich um die bisher stärkste iGPU von AMD, die allerdings gegenüber dem bereits schnellen Vorgänger (Radeon 680M) gar nicht so viel besser ist. Doch schon diese iGPU lehrte mancher dedizierten GPU der Einstiegsklasse das Fürchten.
Jetzt bleibt abzuwarten, wann AMD die mutmaßlichen Ryzen 7000G für den Sockel AM5 veröffentlichen wird. In Kürze stehen erst einmal die neuen Ryzen Threadripper Pro 7000 (Storm Peak) für den Workstation-Sektor an.
Von Community-Mitglied „Crashtest“ kam der hilfreiche Hinweis, dass es sich bei den kommenden APUs für den Sockel AM5 nicht um die erste Version von Phoenix handeln wird.
Denn im extrahierten Microcode des BIOS-Updates steckt die CPUID 00A70F41 für Phoenix gar nicht drin. Stattdessen wird zum einen die CPUID 00A70F80 aufgeführt, die Phoenix 2 zuzuordnen ist. Zum anderen lässt die CPUID 00A70F52 einen Refresh von Phoenix vermuten. Auf letzteren mit dem Codenamen Hawk Point hatte der Mini-PC-Hersteller Minisforum bereits aufmerksam gemacht.
Phoenix 2 wiederum würde das neue Hybrid-Design mit einer Kombination aus vollwertigen Zen-4-Kernen und kleineren Zen-4c-Kernen bedeuten.