Anker Solix C1000 im Test: Die LiFePO4-Powerstation ist eine zuverlässige, mobile Energiequelle
Ankers erste Powerstation der Solix-C-Serie bietet einen LiFePO4-Akku mit 1.056 Wh, vier AC-Steckdosen mit 1.800 Watt und auch USB-C mit bis zu 100 Watt. Im Test behauptet sich die C1000 sogar bei der unterbrechungsfreien Stromversorgung. Mit Schnellladen ist sie in weniger als einer Stunde wieder einsatzbereit.
Mit der Solix C1000 testet ComputerBase zum ersten Mal eine Powerstation von Anker. Die tragbare, mobile Energiequelle kann über unterschiedliche Anschlüsse bis zu neun Geräte gleichzeitig mit Energie aus dem internen LiFePO4-Akku versorgen, wenn keine andere Stromquelle zur Verfügung steht oder selbige ausgefallen ist.
Im Lieferumfang der Anker Solix C1000 befinden sich neben der Powerstation je ein Netz-, DC-Kfz- und Solarladekabel sowie das Benutzerhandbuch. Die unverbindliche Preisempfehlung des Produktes beträgt 1.199 Euro, die nach einem Vorbestellerrabatt von 300 Euro derzeit im Handel auch verlangt werden*. Ein Erweiterungsakku für die Powerstation, der Anker Solix BP1000, liegt bei 799 Euro. Der Zusatzakku bietet selbst keine Anschlüsse und ist deshalb günstiger als die C1000-Powerstation.
Design der Anker Solix C1000
Die C1000-Powerstation wiegt 12,9 kg, ihre Abmessungen betragen 376 × 205 × 280 mm. Sie ist somit noch vergleichsweise kompakt, über längere Strecken aber nicht bequem zu tragen. Die flache Oberseite des Probanden sorgt nicht nur dafür, dass man unterwegs Gegenstände und Geräte auf ihm abstellen kann, denn auch der Zusatzakku BP1000, der die Akkukapazität verdoppelt, lässt sich direkt darauf stapeln. Der Anschluss für den Erweiterungsakku sitzt an der rechten Seite der Powerstation unter einer Gummiabdeckung.
Beim Design zeigt Anker, dass auch eine Powerstation optisch nicht langweilig sein muss und setzt die blauen Akzente gekonnt ein, um der Solix C1000 ein futuristisches Äußeres zu verpassen. Die Verarbeitung der C1000 ist darüber hinaus tadellos.
Akkutechnik der Anker-Powerstation
Bei der Akkutechnik setzt Anker auf Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4), das im Vergleich zu einem Lithium-Ionen-Akku gleicher Kapazität etwas schwerer ist, da es eine geringere Energiedichte, dafür aber eine längere Lebensdauer aufweist. Wie für gute LiFePO4-Akkus üblich, soll auch der Energiespeicher der Solix C1000 nach 3.000 Ladezyklen noch eine Restkapazität von mindestens 80 Prozent aufweisen, was einer Lebensdauer von mindestens zehn Jahren entspricht. Der Hersteller gewährt fünf Jahre Garantie. Die Kapazität des Akkus in der C1000 beträgt 1.056 Wh, mit Zusatzakku BP1000 ergeben sich 2.112 Wh.
Die Anschlüsse der C1000
Wie erwähnt, bietet die Anker Solix C1000 Anschlüsse für neun Geräte. Diese teilen sich in vier AC-Steckdosen mit 230 Volt, zwei USB-A- und zwei USB-C-Ports und einen Kfz-Ausgang auf. Die USB-C-Ausgänge liefern eine unterschiedliche Leistung. Einer von ihnen bietet bis zu 100 Watt, der andere bis zu 30 Watt. In der Praxis ist das also ausreichend Leistung, um über einen Anschluss auch ein Notebook über USB-C problemlos mit genügend Energie zu versorgen, ohne ein Netzteil bemühen zu müssen. Die USB-A-Ausgänge liefern jeweils bis zu 12 Watt, der Kfz-Ausgang die üblichen 120 Watt (12 Volt, 10 Ampere).
Die AC-Steckdosen können insgesamt bis zu 1.800 Watt dauerhaft bereitstellen. Wird die Solix C1000 im Bypass-Modus zur unterbrechungsfreien Stromversorgung genutzt, ist also gleichzeitig über den AC-Eingang mit dem Stromnetz verbunden, können ihr über die AC-Steckdosen bis zu 2.070 Watt abverlangt werden.
Kurzfristig bis zu 2.400 Watt
Für ein Gerät können über eine AC-Steckdose kurzfristig auch bis zu 2.400 Watt bereitgestellt werden. Anker nennt diese Funktion SurgePad. Sie wird automatisch dann aktiviert, wenn mehr als 1.800 Watt angefordert werden, kann zuverlässig aber nur bei Geräten genutzt werden, die eine geregelte Last darstellen – also keine feste Leistung von beispielsweise 2.200 Watt benötigen, sondern auch mit 2.000 Watt betrieben werden können. Dies sind zum Beispiel Heizlüfter, die dann mit weniger Leistung betrieben werden. Im Test ließen sich über einen solchen problemlos auch 2.000 Watt dauerhaft abrufen.
Alle Ausgänge sind an der Vorderseite platziert und bieten abseits des Kfz-Anschlusses keinen Schutz gegen das Eindringen von Dreck. Die AC- und DC-Anschlüsse lassen sich über Tasten einzeln ein- und ausschalten, so dass nicht zwingend die Geräte getrennt werden müssen, wenn ihr Betrieb bzw. ihre Stromversorgung beendet werden soll. Die USB-Ausgänge sind hingegen immer aktiv und können weder an der Powerstation noch über die App deaktiviert werden.
Laden mit AC oder Solarenergie
Die beiden Eingänge, der AC-Anschluss und ein XT60-Solareingang sind an der linken Seite der Powerstation platziert. Anders als bei vielen Konkurrenten liegen auch sie offen und sind nicht unter einer Klappe versteckt. Über AC kann die Solix C1000 mit bis zu 1.300 Watt geladen werden, über den Solareingang mit bis zu 600 Watt.
Wird ein Solarmodul mit einem Spannungsbereich von 11 bis 32 Volt genutzt, beträgt die unterstützte Stromstärke maximal 10 Ampere. Im Spannungsbereich zwischen 32 und 60 Volt beläuft sich die unterstützte Stromstärke hingegen auf maximal 12,5 Ampere, wobei 600 Watt nicht überschritten werden dürfen.
Es ist nicht möglich, die Solix C1000 über AC und DC gleichzeitig zu laden. Der AC-Eingang hat immer Vorrang, wenn sowohl der AC- als auch der DC-Eingang angeschlossen sind. Erst wenn der AC-Ladevorgang endet, schaltet die C1000 automatisch auf den DC-Ladevorgang um. Andersherum erscheint im Alltag zumindest ökologisch sinnvoller, wobei der Fall, dass beides parallel angeschlossen ist, ohnehin selten vorkommt. Möchte man den DC-Eingang verwenden, muss man so jedoch den AC-Eingang trennen.
Display und LED-Lampe
Auch Anker versieht die C1000 mit einem Display, das zentral den Akkuladestand anzeigt. Unten sind die aktuelle Ausgangs- und Eingangsleistung sowie die zu erwartende Restakkulaufzeit bzw. Ladezeit bei jeweils aktueller Leistung eingeblendet. Am oberen Rand wird hingegen angezeigt, welche Ausgänge aktiv sind, ob die Powerstation mit einem WLAN für den Fernzugriff über die Anker-App verbunden ist und ob Schutzschaltungen ausgelöst haben.
Oberhalb des Displays hat Anker eine LED-Leiste platziert, die über einen separaten Knopf an der rechten Seite eingeschaltet werden kann. Der Hersteller selbst bezeichnet es als Umgebungslicht, was es gut trifft. Das Licht kann in drei Helligkeitsstufen (1 Watt, 2 Watt und 3 Watt) geregelt werden, wahlweise über die Taste oder die App. Wird die Taste gedrückt gehalten, sendet die LED-Lampe das SOS-Signal als Lichtzeichen. Auch dies lässt sich in der App aktivieren, allerdings in einem eigenen Eintrag in den Einstellungen und nicht direkt in der Gerätesteuerung.
Anker Solix C1000 | Jackery Explorer 1000 Plus | Ugreen PowerRoam GS1200 | EcoFlow River 2 Pro | Alpha ESS BlackBee 1000 | |
---|---|---|---|---|---|
Akkukapazität | 1.056 Wh | 1.264 Wh | 1.024 Wh | 768 Wh | 1.036 Wh |
Akkutyp | LiFePO4 | LiFePO4 | Li-Ionen-NMC | ||
Lebenszyklen bis 80 % Ausgangskapazität | 3.000 | 4.000 (bei 70 %) | 3.000 | 500 | |
Anzahl AC-Ausgang | 4 ×, Schuko, Typ F | 2 ×, Schuko, Typ F | 2 ×, Schuko, Typ F | 3 ×, Schuko, Typ F | |
AC-Ausgangsleistung | 1.800 Watt | 2.000 Watt | 1.200 Watt | 800 Watt | 1.000 Watt |
AC-Ausgangsspitzenleistung | 2.400 Watt | 4.000 Watt | 2.500 Watt | 1.600 Watt | 2.000 Watt |
DC-Kfz-Ausgang | 1 × 12 V/10 A | 1 × 12 V/10 A | 1 × 12,6 V/10 A | 1 × 12 V/10 A | |
DC5521/DC5525-Ausgang | – | 2 × 12 V/5 A | 2 × 12,6 V/3 A | 2 × 12 V/10 A | |
USB-Ausgänge | 2 × USB-C (PD, 1 × 100 Watt, 1 × 30 Watt), 2 × USB-A (je 12 Watt) | 2 × USB-C (PD, 2 × 100 Watt), 2 × USB-A (je 18 Watt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 22,5 Watt) | 1 × USB-C (PD, 100 Watt), 3 × USB-A (je 12 Watt, max. 24 Watt insgesamt) | 2 × USB-C (PD, je 100 Watt), 2 × USB-A (je 12 Watt) |
Wireless Charging | Nein | Nein | Ja, 2 × 10 Watt | ||
Lademethoden | Netzteil (1.300 Watt, intern), Solar (1 × 600 Watt) | Netzteil (2.200 Watt, intern), Solar (2 × 400 Watt) | Netzteil (1.200 Watt, intern), Solar/Auto (400 Watt/200 Watt) | Netzteil (940 Watt, intern), Solar/Auto (220 Watt/192 Watt) | Netzteil (180 Watt, extern), Solar/Auto (180 Watt), USB-C (100 Watt) |
Anzahl Solar-Eingänge | 1 (XT60, max. 600 Watt/12,5 A) | 2 (DC8020, max 2 × 400 Watt/22 A) | 1 (XT60, max. 400 Watt/15 A) | 1 (XT60, max. 220 Watt/13 A) | 1 (XT60, max. 2 × 100 Watt/10 A) |
Solar-Ladespannung | 11-60 Volt | 12–60 Volt | 12–48 Volt | 11–50 Volt | 12–24 Volt |
Integrierter Transportgriff/Rollen | Ja/Nein | ||||
LED-Lampe | Ja | Nein | Ja, 3 Watt, 6500 K, >300 LM | ||
Betriebstemperatur | Laden: 0 °C bis 40 °C, Entladen: -20 °C bis 40 °C | -10 °C bis 45 °C | k. A. | -10 °C bis 45 °C | 0 °C bis 40 °C |
Lagertemperatur | k.A. | -10 °C bis 45 °C | k. A. | -10 °C bis 45 °C | -10 °C bis 40 °C |
Gewicht | 12,9 kg | 14,5 kg | 12,0 kg | 7,8 kg | 10,2 kg |
Abmessungen (B × T × H) | 376 × 205 × 280 mm | 356 × 260 × 283 mm | 340 × 220 × 270 mm | 270 × 260 × 226 mm | 340 × 255 × 270 mm |
Garantie | 5 Jahre | 3+2 Jahre | 5 Jahre | 2 Jahre | |
Aktueller Preis | 1.190 Euro* | 1.299 Euro* | ab 765 Euro | ab 455 Euro | 1.099 Euro* |
Laden mit maximal 1.300 Watt
Aufladen lässt sich der Akku mit maximal 1.300 Watt, wobei dies der Schnelllademodus namens „HyperFlash“ ist. Ohne ihn ist das Laden über AC auf 1.000 Watt begrenzt. Um mit 1.300 Watt zu laden, muss in der App die Funktion „Ultraschnell“ aktiviert werden. In der Anker-App kann zudem die Ladeleistung ohne Schnellladen zwischen 200 und 1.000 Watt eingestellt werden (200, 300, 400, 500, 600, 750 und 1.000 Watt), so dass man selbst den für sich besten Kompromiss aus Geschwindigkeit, Akkuschonung und Lautstärke wählen kann.
Mit 1.300 Watt soll die Powerstation laut Anker nach 58 Minuten vollständig aufgeladen sein. Im Test ist dies mit aktiviertem Schnellladen sogar nach 55 Minuten erledigt. Reduziert man die Ladegeschwindigkeit auf 600 Watt, ist die Powerstation nach einer Stunde zu 55 Prozent geladen und nach 1:55 Stunden vollständig aufgeladen. Das gleichzeitige Laden und Entladen ist kein Problem.
Die Lautstärke der Anker Solix C1000
Lautstärke beim Laden
Wird mit bis zu 1.000 Watt geladen, erreicht die Anker Solix C1000 beim Aufladen eine Lautstärke von 44,5 dB in einem Abstand von 30 cm zur Vorderseite und von 48,5 dB in einem Abstand von 30 cm zur linken Seite des Gehäuses. Dabei schwankt der Lüfter in seiner Drehzahl alle paar Sekunden hörbar hin und her, anstatt konstant eine Drehzahl zu halten. Die in der Anker-App angezeigte interne Temperatur der C1000 beträgt dabei im Test 50 °C.
Wird der Schnelllademodus aktiviert, wird die C1000 sehr laut. Nun werden frontal im Abstand von 30 cm 51 dB gemessen, an der linken Seite sind es sogar 59 dB.
Die Lautstärke beim Entladen
Unter Last, also beim Entladen des Akkus, wird die C1000 sogar noch lauter, wenn man ihr viel abverlangt. Wird sie mit 2.000 Watt belastet, liegt die Lautstärke bei 65,5 dB in einem Abstand von 30 cm zur Vorderseite und bei 67,5 dB an der linken Seite auf 30 cm Entfernung. Die Temperatur der Powerstation beläuft sich dabei auf 57 °C. Bei 58 °C schaltet sich die Anker Solix C1000 ab. Im Test war dies bei 2 Prozent Restakku nach einer Dauerbelastung von 1.800 bis 2.000 Watt der Fall – wohlgemerkt ist sie eigentlich nur bis 1.800 Watt Dauerlast spezifiziert. Wenn sich die C1000 so abschaltet, geht allerdings nach wenigen Sekunden auch der Lüfter aus, anstatt die Powerstation nun weiter zu kühlen und so schneller wieder einsatzbereit zu machen. Bis der Überhitzungsschutz wieder deaktiviert wird, dauert es deshalb unnötig lange. Es wäre sinnvoller, wenn der Hersteller bei Überhitzung zwar die Ausgänge deaktiviert, die Powerstation über den Lüfter aber weiterhin schnell aktiv kühlt und nicht nur passiv abkühlen lässt.
Wird der Solix C1000 weniger Leistung innerhalb der Spezifikationen abverlangt, bleibt sie zwar leiser, ein Leisetreter ist sie aber dennoch nicht. Bei kontinuierlicher Last von 500 Watt beträgt die Lautstärke an der Vorderseite in 30 cm Abstand 41,9 dB, seitlich sind es nunmehr 42,6 dB. Aber auch hierbei erzeugt der Lüfter ein deutlich wahrnehmbares Brummen.
Die Kapazität im Alltag
Ein zwischengeschaltetes Strommessgerät zeigt die Verluste auf, die beim Entladen des Akkus mit einer Nennkapazität von 1.056 Wh entstehen. Hierfür wird ein Verbraucher mit unterschiedlichen Laststufen angeschlossen.
Dauerlast | Gemessene Kapazität | Wirkungsgrad |
---|---|---|
500 Watt | 993 Wh | 94,0 % |
2.000 Watt | 954 Wh | 90,3 % |
Nennkapazität | 1.056 Wh |
Die gemessene Kapazität der Solix C1000 beträgt 993 Wh bei dauerhafter Entnahme von 500 Watt und 954 Wh bei dauerhafter Entnahme von 2.000 Watt. Mit über 90 Prozent liegt die von der Nennkapazität tatsächlich verfügbare Kapazität in einem sehr guten Bereich.
Auch beim Laden der Powerstation treten Verluste auf. Um die 1.056 Wh der C1000 voll aufzuladen, werden im Test 1.147 Wh bei langsamem Laden und 1.204 Wh beim Schnellladen benötigt. Der Unterschied zwischen der aufgenommenen Energie und der Nennkapazität liegt so nur bei 8,6 Prozent, wenn man auf Schnellladen verzichtet, was auch den Akku schont.
Der durch Laden und Entladen summierte Energieverlust beläuft sich auf 15,5 Prozent, was einem hervorragenden Wert entspricht.
Nennkapazität | Maximal entnommene Energie | Zum Laden benötigte Energie | Verlust |
---|---|---|---|
1.056 Wh | 993 Wh | 1.147 Wh | 15,5 % |
Überlastschutz: Auch 2.000 Watt werden geliefert
Für 1.800 Watt Dauerlast ausgelegt, waren dauerhaft 2.000 Watt im Test kein Problem. Bei 2.500 Watt löst der Überlastschutz zuverlässig, aber auch unmittelbar aus.
Keine Abschaltung bei ungeregelten Lasten
Die Anker Solix C1000 hat im Test kein Problem mit ungeregelten Lasten mit hohem Einschaltstrom, bei denen andere Powerstations im Testfeld schon versagt haben und ihr Überlastschutz ausgelöst hat. Auch die inzwischen in den Tests zusätzlich genutzte Hochdruckpumpe mit Kompressor läuft problemlos an – die Ugreen PowerRoam G1200 (Test) schafft dies zum Beispiel nicht, obwohl der im Test ebenfalls verwendete Luftentfeuchter mit hohem Einschaltstrom auch bei ihr problemlos anspringt.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Die Anker Solix C1000 kann auch zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) genutzt werden. Der Hersteller gibt an, dass sie in weniger als 20 ms vom Bypass-Modus umspringt und angeschlossene Geräte über den Akku versorgt, bevor sie abschalten. Hierfür wird die C1000 gleichzeitig an das Stromnetz angeschlossen und das zu versorgende Gerät über eine AC-Steckdose der Powerstation betrieben. Bis zu 2.070 Watt stehen diesem zur Verfügung. Kommt es zu einem Stromausfall, schaltet die Powerstation auf den internen Akku um und versorgt den Verbraucher, bevor er abschaltet.
Wie bei den anderen bisher getesteten Powerstations muss sich die C1000 in zwei Szenarien behaupten. Einerseits wird ein PC unter Last genutzt, der rund 500 Watt verbraucht, und über die Sicherung ein Stromausfall simuliert. Die C1000 schaltet schnell genug um, der PC läuft uneingeschränkt weiter. Im zweiten Szenario wird ein NAS mit vier Laufwerken an die Powerstation angeschlossen, die als USV dient. Auch in diesem Fall ist das Umschalten der Energiequelle kein Problem und das NAS übersteht den simulierten Stromausfall problemlos.
Anker-App zur Steuerung
Die C1000 kann mit dem WLAN des Nutzers verbunden werden, um sie über die Anker-App auch von unterwegs steuern und den Akkustand im Auge behalten zu können. Lokal ist zudem eine Bluetooth-Verbindung möglich, etwa wenn unterwegs kein WLAN vorhanden ist.
In der App sind nicht nur der Akkuladestand und die aktuelle Temperatur aufgeführt, sondern auch die aktuelle Lade- und Entladeleistung sowie die erwartete Restlaufzeit wird angezeigt. Wie über das Gerät können in der App die Ausgänge gesteuert werden, um verbundene Geräte so jederzeit auszuschalten – USB kann auch hier nicht deaktiviert werden. Zudem ist es möglich, die bereits genannten Funktionen wie Schnelllademodus, AC-Ladeleistung, automatisches Ausschalten der Powerstation, LED-Lampe, Bildschirmhelligikeit und Bildschirm-Timeout in der App einzustellen und Firmware-Updates durchzuführen.
Was allerdings nicht möglich ist, ist das manuelle Konfigurieren einer Lade- und Entladegrenze, beispielsweise um den Akku immer nur auf maximal 10 Prozent seiner Restkapazität zu entladen und auf 90 Prozent seiner Kapazität zu laden, um den Akku zu schonen, wenn nicht die volle Energiemenge benötigt wird. Beim Entladen deaktiviert die C1000 die AC-Ausgänge bei einer Restladung von 1 Prozent, so dass sie nicht komplett entleert wird und beispielsweise noch über die App erreichbar bleibt. Neigt sich die Akkuladung dem Ende entgegen, wird der Nutzer auch mit Benachrichtigungen darauf aufmerksam gemacht, um gegebenenfalls noch rechtzeitig eingreifen zu können.
Fazit
Die Anker Solix C1000 liefert im Test eine sehr gute Leistung ab und ist allen an sie gestellten Anforderungen gerecht geworden. Die Dauerleistung liegt sogar etwas über den 1.800 Watt, die der Hersteller angibt, und auch die Effizienz der Lade-/Entladeelektronik erweist sich im Test als sehr gut. Gepaart wird dies mit einem ansprechenden, modernen Design und vielen Anschlüssen. Größe, Gewicht und Leistung stellen aktuell einen guten Kompromiss dar, der die Powerstation noch transportabel macht, ohne bei der Leistung zu viele Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Die Anker Solix C1000 ist allerdings vergleichsweise laut, wenn man sie stärker belastet, und auch beim schnellen Laden ist sie kein Leisetreter. Der Hersteller geht hier den Weg, die Technik lieber vergleichsweise kühl halten zu wollen, weshalb schon zwischen 30 und 40 °C Innentemperatur die Lüfter hörbar zu Werke gehen. Bei 58 °C schaltet die Powerstation wegen Überhitzung ab. Dieser Weg sorgt potenziell für eine längere Lebensdauer der Komponenten, geht aber eben auch mit einer höheren Geräuschentwicklung einher.
Auch wenn Anker die C1000 als Solix-Gerät verkauft, lässt sie sich nicht mit den Balkonkraftwerken dieser Marke kombinieren. Sie dient insbesondere nicht als Speicherbatterie für die großen Solaranlagen des Unternehmens, etwa das Anker Solix RS40P (Test). Hierfür ist die Anker Solix Solarbank E1600 (Test) gedacht. Da auch die C1000 aber über Solar geladen werden kann, laufen diese Powerstations nun ebenfalls unter der Marke Solix.
Die App ist eine gute Ergänzung, da über sie beispielsweise die Ladeleistung eingestellt werden kann. Eine Option zum Setzen der Lade-/Entladegrenzen fehlt allerdings noch.
Die gute Technik der Solix C1000 lässt sich Anker mit einem UVP von 1.199 Euro* bezahlen. Bei dem Hersteller lohnt es sich jedoch durchaus, auf einen Sale zu warten, da auch die Powerstations dann mitunter mehrere hundert Euro günstiger zu haben sind.
- sehr schnelles Aufladen
- wenig Energieverlust
- hohe Leistung (1.800/2.400 Watt)
- unterbrechungsfreie Stromversorgung
- sehr gute Verarbeitung
- viele Anschlüsse
- Laden auch über Solar
- internes Netzteil
- App-Anbindung mit Zusatzfunktionen
- Erweiterbar mit Zusatzbatterie
- relativ laut
- keine Lade-/Entladegrenze
ComputerBase hat die Solix C1000 leihweise von Anker zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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