AMD Ryzen 8000G: APU mit RDNA 3 startet am 31. Januar ab 179 USD im Desktop
AMD hat zur CES die lange erwartete Desktop-APU-Serie Ryzen 8000G mit RDNA-3-iGPU vorgestellt, der Marktstart erfolgt allerdings erst am 31. Januar. Zur Messe in Las Vegas gibt es erstmals offiziell Details zu den vier Modellen der Serie, alle Spezifikationen und eine erste Einordnungen zur Leistung der modernsten APUs.
Start im Desktop ein Jahr nach dem Notebook
Exakt ein Jahr nach der Vorstellung der APU Phoenix (Test) alias Ryzen 7x40 Mobile zur CES 2023 zieht die Architektur zur CES 2024 nun im Desktop ein. Dabei wechselt die APU im Desktop auf die Ryzen-8000-Nomenklatur, so wie es im Notebook der nur in Sachen AI angepasste Phoenix-Refresh „Hawk Point“ bereits Ende 2023 getan hat. Auch im Desktop ist das der Grund. Aber der Reihe nach.
Die erste APU für Sockel AM5
Die grundlegenden Spezifikationen überraschen nicht mehr. AMD nimmt schlichtweg die bekannte Notebook-Lösung, taktet sie bei höherer TDP minimal anders und versieht sie mit einem AM5- statt BGA-Package.
Für den Sockel AM5 ist die Neuvorstellung nichtsdestoweniger ein großer Schritt, denn hier gibt es statt bisher nur elf Prozessoren nun vier zusätzliche und erstmals auch mit einer integrierten GPU, die zum Spielen taugt. Ryzen 7000 bietet bis dato nur eine 2 CU starke RDNA-2-iGPU, die in erster Linie zur Darstellung von 2D-Inhalten unter Windows dient. Spielen geht quasi nicht.
Phoenix im Desktop im Überblick
Wie im Notebook gibt es auch im Desktop eine Zweiteilung: Zwei APUs sind reine Zen-4-Lösungen, die beiden kleineren Varianten setzen sich aus Zen-4- und Zen-4c-Kernen zusammen. Die von AMD heute publizierten Taktraten beziehen sich dabei stets nur auf die Zen-4-Kerne, AMD versprach im Pressegespräch vor der Messe aber erneut, in Kürze auch alle Taktraten für die niedriger taktenden Zen-4c-Kerne offenzulegen.
CPU-Kerne | Threads | GPU | Chip | Basistakt/max. Turbo | TDP | Preis (UVP) | |
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Ryzen 7 8700G | 8 × Zen 4 | 16 | Radeon 780M (12 CU, 2,9 GHz) | Phoenix | 4,2/5,1 GHz | 65 W | $329 |
Ryzen 5 8600G | 6 × Zen 4 | 12 | Radeon 760M (8 CU, 2,8 GHz) | Phoenix | 4,3/5,0 GHz | 65 W | $229 |
Ryzen 5 8500G | 2 × Zen 4 + 4 × Zen4c | 12 | Radeon 740M (4 CU, 2,8 GHz) | Phoenix 2 | 3,5/5,0 GHz | 65 W | $179 |
Ryzen 3 8300G | 1 × Zen 4 + 3 × Zen4c | 8 | Radeon 740M (4 CU, 2,6 GHz) | Phoenix 2 | 3,4/4,9 GHz | 65 W | nur OEM |
Phoenix Desktop ist quasi Hawk Point
AMD bezeichnet die neuen APUs in den Fußnoten zum vorab bereitgestellten Pressematerial stets als PXD also „Phoenix Desktop“. Doch gleichzeitig nennt AMD für die Ryzen 8000G den NPU-Takt von bis zu 1,6 GHz. Er liegt damit gleichauf mit den besten neuen Lösungen im Notebook alias Ryzen 8x40 Mobile a.k.a. „Hawk Point“. Auch die TOPS sind damit am Ende identisch, maximal 39 TOPS sollen es sein. Streng genommen ist Phoenix Desktop also Hawk Point.
Ryzen AI wird es dabei nur in den beiden großen APUs im Desktop geben, die beiden Lösungen mit kombinierten Zen-4-Zen-4c-Kernen bieten diese NPU in der Hardware nicht.
In AMD-Benchmarks überzeugen AMDs APUs
Die neuen Modelle, die im Desktop ihren Vorgänger als Ryzen 5000G hatten, sollen vor allem mit der integrierten Grafik auftrumpfen und selbst Intels beste Lösungen im Desktop deutlich in den Schatten stellen. Aber auch in Kombination mit einer diskreten Grafikkarte soll die Leistung überzeugen.
Verfügbar werden AMD Ryzen 7 8700G, Ryzen 5 8600G und Ryzen 5 8500G ab 31. Januar 2024 sein, mit Tests ist zum Verkaufsstart zu rechnen. Der Ryzen 3 8300G soll OEMs vorbehalten bleiben und dort erst im zweiten Quartal verfügbar werden.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von AMD unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
AMD Ryzen 8000G ist von AMD wie Ryzen 7000 weiterhin nur bis maximal DDR5-5200 spezifiziert, obwohl die APU mit ihrer integrierten 12-CU-RDNA-3-iGPU deutlich stärker als ein Ryzen 7000 von mehr Speicherbandbreite profitieren beziehungsweise von einer zu geringen Bandbreite eingebremst werden sollte. Intels 13. und 14. Gen Core nutzt DDR5-5600, sofern die CPU-Architektur der CPU auch wirklich auf Raptor Lake (13. Gen) und nicht noch auf Alder Lake (12. Gen) basiert.
Im Interview mit PC World auf der CES hat Donny Woligroski, Technical Marketing Manager für Desktop-CPUs bei AMD, Käufern einer der neuen APUs inzwischen auch wenig überraschend den Einsatz von DDR5-6000 (Dual-Channel ist generell Pflicht) empfohlen. DDR5-6000 ist auch offizieller JEDEC-Standard wie DDR5-5200 und DDR5-5600 es sind, bis dato gibt es allerdings keine Speicherriegel, die diesen Takt JEDEC-Konform erreichen im Handel. Speicherriegel, die DDR5-6000 oder noch höher außerhalb der Spezifikationen (insb. auch höhere Spannung) erreichen, gibt es wiederum in großer Anzahl.
AMDs eigene Benchmarks wurden sogar mit DDR5-6400 erstellt, auch über DDR5-6000 hinaus dürfte die neue APU also noch von steigender Speicherbandbreite profitieren.
Welche Auswirkungen ein höherer als der spezifizierte Speichertakt auf die Leistung der neuen APUs in Spielen hat, wird ComputerBase im geplanten Test versuchen zu ergründen.
Die neuen AM5-APUs von AMD waren auch Thema in CB-Funk – der ComputerBase-Podcast Episode #51, die darüber hinaus weitere Neuankündigungen von der CES 2024 umfasst.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music und Deezer. In die allermeisten Podcast-Player lässt sich CB-Funk außerdem via RSS einbinden. Die entsprechende URL lautet: https://computerbase.podigee.io/feed/opus.
AMD hat es nun auch geschafft, neben den Fixes für die vielen vorhandenen Fehler rund um Speichercontroller und Anbindung in der eigenen Datenbank, auch die Taktraten für Zen 4c einzupflegen. Diese takten in der Basis mit 3,2 GHz, im Turbo geht es hinauf auf bis zu 3,6 respektive 3,7 GHz. Damit liegen sie im gleichen Bereich, wie das zuvor aus der Serverumgebung von Bergamo bekannt wurde.
AMD verwendet mitunter nun aber auch gemischte Angaben. Wird Zen 4 und Zen 4c nicht explizit aufgesplittet, nennt AMD zum Beispiel für den 8500G schlicht 3,5 bis 5 GHz Takt, beim 8300G sind es 3,4 bis 4,9 GHz. Dies ist in der Basis die „average effective base frequency of all cores“, beim Turbo der maximale Zen-4-Turbo. So richtig glücklich ist diese Angabe deshalb auch nicht.
CPU-Kerne | Threads | GPU | Chip | Takt Zen4-Kerne/max. Turbo Takt Zen4c-Kerne/Turbo |
TDP | Preis (UVP) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Ryzen 7 8700G | 8 × Zen 4 | 16 | Radeon 780M (12 CU, 2,9 GHz) | Phoenix | 4,2 / 5,1 GHz – |
65 W | $329 |
Ryzen 5 8600G | 6 × Zen 4 | 12 | Radeon 760M (8 CU, 2,8 GHz) | Phoenix | 4,3 / 5,0 GHz – |
65 W | $229 |
Ryzen 5 8500G | 2 × Zen 4 + 4 × Zen4c | 12 | Radeon 740M (4 CU, 2,8 GHz) | Phoenix 2 | 4,1 / 5,0 GHz 3,2 / 3,7 GHz |
65 W | $179 |
Ryzen 3 8300G | 1 × Zen 4 + 3 × Zen4c | 8 | Radeon 740M (4 CU, 2,6 GHz) | Phoenix 2 | 4,0 / 4,9 GHz 3,2 / 3,6 GHz |
65 W | nur OEM |
In der kommenden Woche werden die ersten drei Modelle in den Handel gelangen.